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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Ehefrau, überzeugte Mitstreiterin. Um ihr Leben betrogen. Und nun jagte man<br />

ihn noch weiter von ihr weg. Irgendwie mußte es einen Weg geben, die<br />

Vergangenheit wieder zurückzuholen. Doch zunächst war die Flucht das Wichtigste.<br />

Bock legte die Zeitung weg und räumte in der Küche auf. Danach packte er<br />

einen Koffer und verließ die Wohnung. Da der Aufzug mal wieder streikte,<br />

ging er die vier Treppen hinunter und stieg draußen in eine Straßenbahn ein.<br />

Neunzig Minuten später war er am Flughafen. Er reiste mit einem Diplomatenpaß,<br />

trug fünf weitere im Futter seines russischen Koffers versteckt und hatte<br />

als umsichtiger Mann dafür gesorgt, daß drei der Pässe die Nummern von<br />

Reisedokumenten trugen, die auf tatsächlich existierende bulgarische Diplomaten<br />

ausgestellt waren; hiervon wußte das bulgarische Außenministerium<br />

nichts. So war ihm die Benutzung des wichtigsten Transportmittels für internationale<br />

Terroristen, das Flugzeug, garantiert. Noch vor der Mittagszeit hob<br />

seine Maschine ab und flog gen Süden.<br />

<strong>Ryan</strong>s Maschine landete kurz vor zwölf Uhr Ortszeit auf einem Militärflugplatz<br />

bei Rom und zufällig kurz nach einer anderen VC-20B des 89. Transportgeschwaders,<br />

die aus Moskau gekommen war. Die schwarze Limousine auf<br />

dem Vorfeld wartete auf die Insassen beider Flugzeuge.<br />

Der stellvertretende Außenminister Scott Adler begrüßte <strong>Ryan</strong> mit einem<br />

dezenten Lächeln.<br />

"Nun?" rief <strong>Ryan</strong> laut, um den Fluglärm zu übertönen.<br />

"Alles klar."<br />

"Donnerwetter!" sagte <strong>Ryan</strong> und ergriff Adlers Hand. "Mit wie vielen<br />

Wundern können wir in diesem Jahr noch rechnen?"<br />

"Wie viele dürfen's denn sein?" Der Karrierediplomat Adler war aus der<br />

Rußlandabteilung des State Departments aufgestiegen, beherrschte die Sprache<br />

fließend und kannte die Sowjetunion und ihre gegenwärtige und vergangene<br />

Politik besser als die meisten anderen Regierungsmitglieder, russische<br />

eingeschlossen. "Wissen Sie, woran man sich am schwersten gewöhnt?"<br />

"Immer da zu hören anstatt njet?"<br />

"Genau, da verliert man den Spaß am Verhandeln. Diplomatie kann unglaublich<br />

öde sein, wenn beide Seiten Vernunft zeigen." Adler lachte, als der<br />

Wagen anfuhr.<br />

"Jetzt steht uns wohl beiden eine neue Erfahrung bevor", merkte <strong>Ryan</strong> völlig<br />

nüchtern an und drehte sich nach "seiner" Maschine um, die für den Weiterflug<br />

klar gemacht wurde. Von nun an sollten Adler und er gemeinsam reisen.<br />

Mit der üblichen schweren Eskorte jagten sie auf das Zentrum von Rom zu.<br />

Die Roten Brigaden, vor ein paar Jahren fast ausgerottet, waren wieder aktiv,<br />

und die Italiener schützten ausländische Würdenträger aus Prinzip sorgfältig.<br />

Neben dem Fahrer saß ein humorloser Bursche mit einer kleinen Beretta. Zwei<br />

Autos fuhren der Limousine voraus, zwei folgten. Eingekesselt war das Ganze<br />

von so vielen Krafträdern, daß man hätte glauben können, es handele sich um<br />

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