Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

schulte.josefine23
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23.01.2013 Aufrufe

40 Kollisionen "Ryan, können wir sicher sein, daß wir es mit Narmonow zu tun haben?" "Mit wem sonst, Mr. President?" "Verflucht noch mal, Ryan, diese Meldungen stammten von Ihnen!" "Mr. President, bitte beruhigen Sie sich", sagte Ryan, der selbst nicht unbedingt gelassen klang. "Jawohl, ich brachte Ihnen diese Information, teilte Ihnen aber auch mit, daß sie unbestätigt ist. Außerdem erwähnte ich vor einigen Minuten, wir hätten Anlaß zu der Vermutung, daß sie von Anfang an falsch war." "Kennen Sie Ihre eigenen Daten nicht? Sie waren doch derjenige, der uns vor verschwundenen Kernwaffen warnte!" rief Liz Elliot. "Nun, jetzt sind sie wieder aufgetaucht - wie beabsichtigt hier bei uns!" Himmel, die ist ja noch konfuser als er, dachte Helen D'Agustino und tauschte einen Blick mit Pete Connor, der kreidebleich geworden war. Das ging alles viel zu schnell... "Liz, ich muß immer wieder betonen, daß unsere Informationen zu spärlich sind. Für eine fundierte Einschätzung liegen nicht genug Daten vor." "Warum haben die Russen ihre nuklearen Kräfte alarmiert?" "Aus demselben Grund wie wir!" schrie Ryan zurück. "Wenn beide Seiten Zurückhaltung übten, kämen wir vielleicht -" "Ryan, machen Sie mir keine Vorschriften", sagte Fowler leise. "Von Ihnen will ich nur Informationen haben. Die Entscheidungen werden hier getroffen." Jack wandte sich vom Telefon ab. Jetzt verliert er die Nerven, dachte Goodley. Der stellvertretende Direktor, der blaß und schlecht aussah, starrte aus dem Fenster auf den Innenhof und das fast leere Gebäude dahinter. Nach ein paar tiefen Atemzügen drehte er sich wieder um. "Mr. President", sagte Jack sehr beherrscht, "unserer Auffassung nach führt Präsident Narmonow die sowjetische Regierung. Die Ursache der Explosion in Denver ist uns unbekannt, aber es weist bei uns nichts darauf hin, daß die Waffe sowjetischen Ursprungs war. Unserer Meinung nach wäre eine solche sowjetische Operation der pure Wahnsinn, und selbst wenn das Militär die Macht übernommen haben sollte - aber auch darauf weist nichts hin, Sir -, ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen Fehlkalkulation gleich Null. Soweit die Position der CIA." "Und Kadischow?" fragte Fowler. "Sir, erst gestern und heute stießen wir auf Indizien, die darauf hindeuten 672

könnten, daß seine Meldungen falsch sind. Eine Begegnung mit Narmonow läßt sich nicht verifizieren, und -" "Eine? Sie können nur einen Treff nicht bestätigen?" fragte Liz Elliot dazwischen. "Würden Sie mich bitte ausreden lassen?" fauchte Jack zurück und verlor erneut die Beherrschung. "Verdammt, darauf ist Goodley gestoßen, nicht ich!" Er machte eine Atempause. "Dr. Goodley fielen feine Varianten in den Meldungen auf, und er beschloß, sie zu überprüfen. Kadischows Meldungen basierten angeblich alle auf persönlichen Begegnungen mit Narmonow. In einem Fall können wir die Terminpläne der beiden Männer nicht in Einklang bringen und sind daher nicht sicher, daß ein Treffen stattgefunden hat. Und wenn die beiden sich nicht getroffen haben, ist Kadischow ein Lügner." "An die Möglichkeit eines geheimen Treffens haben Sie wohl gedacht", kommentierte Liz Elliot beißend. "Oder meinen Sie, daß ein solches Thema bei einem normalen Termin behandelt wird? Glauben Sie, daß er sich bei einer Routinebesprechung über die Möglichkeit eines Putsches ausläßt?" "Ich kann nur wiederholen, daß diese Meldung nie bestätigt worden ist ­ nicht von uns, nicht von den Briten und auch sonst von niemandem." "Ryan, man muß doch davon ausgehen, daß eine auf einen Putsch hinarbeitende Verschwörung streng geheim bleiben muß, besonders in einem Land wie der Sowjetunion", meinte Fowler. "Natürlich." "Mit einer Bestätigung aus anderen Quellen ist dann nicht unbedingt zu rechnen?" Nun kehrte Fowler wieder den Staatsanwalt heraus. "Nein, Sir", räumte Ryan ein. "Dann sind seine Informationen also die besten, die wir haben, oder?" "Jawohl, Mr. President, vorausgesetzt, sie sind wahr." "Und es liegen Ihnen keine eindeutigen Beweise zu ihrer Bestätigung vor?" "Korrekt, Mr. President." "Es gibt aber auch keine harten Fakten, die sie entwerten?" "Sir, wir haben Anlaß -" "Beantworten Sie meine Frage!" Ryan ballte die rechte Faust. "Nein, Mr. President, harte Fakten haben wir nicht." "Und im Lauf der letzten Jahre hat Kadischow uns gute und verläßliche Informationen geliefert?" "Jawohl, Sir." "Sind dies angesichts seiner bisherigen Leistungen die besten verfügbaren Informationen?" "Ja, Sir." "Danke. Dr. Ryan, versuchen Sie, sich weitere Informationen zu verschaffen. Wenn Sie etwas haben, höre ich es mir an." Die Verbindung wurde unterbrochen. Jack erhob sich langsam. Seine Beinmuskeln waren vom Streß verkrampft 673

könnten, daß seine Meldungen falsch sind. Eine Begegnung mit Narmonow<br />

läßt sich nicht verifizieren, und -"<br />

"Eine? Sie können nur einen Treff nicht bestätigen?" fragte Liz Elliot<br />

dazwischen.<br />

"Würden Sie mich bitte ausreden lassen?" fauchte <strong>Jack</strong> zurück und verlor<br />

erneut die Beherrschung. "Verdammt, darauf ist Goodley gestoßen, nicht ich!"<br />

Er machte eine Atempause. "Dr. Goodley fielen feine Varianten in den Meldungen<br />

auf, und er beschloß, sie zu überprüfen. Kadischows Meldungen<br />

basierten angeblich alle auf persönlichen Begegnungen mit Narmonow. In<br />

einem Fall können wir die Terminpläne der beiden Männer nicht in Einklang<br />

bringen und sind daher nicht sicher, daß ein Treffen stattgefunden hat. Und<br />

wenn die beiden sich nicht getroffen haben, ist Kadischow ein Lügner."<br />

"An die Möglichkeit eines geheimen Treffens haben Sie wohl gedacht",<br />

kommentierte Liz Elliot beißend. "Oder meinen Sie, daß ein solches Thema bei<br />

einem normalen Termin behandelt wird? Glauben Sie, daß er sich bei einer<br />

Routinebesprechung über die Möglichkeit eines Putsches ausläßt?"<br />

"Ich kann nur wiederholen, daß diese Meldung nie bestätigt worden ist ­<br />

nicht von uns, nicht von den Briten und auch sonst von niemandem."<br />

"<strong>Ryan</strong>, man muß doch davon ausgehen, daß eine auf einen Putsch hinarbeitende<br />

Verschwörung streng geheim bleiben muß, besonders in einem Land wie<br />

der Sowjetunion", meinte Fowler.<br />

"Natürlich."<br />

"Mit einer Bestätigung aus anderen Quellen ist dann nicht unbedingt zu<br />

rechnen?" Nun kehrte Fowler wieder den Staatsanwalt heraus.<br />

"Nein, Sir", räumte <strong>Ryan</strong> ein.<br />

"Dann sind seine Informationen also die besten, die wir haben, oder?"<br />

"Jawohl, Mr. President, vorausgesetzt, sie sind wahr."<br />

"Und es liegen Ihnen keine eindeutigen Beweise zu ihrer Bestätigung vor?"<br />

"Korrekt, Mr. President."<br />

"Es gibt aber auch keine harten Fakten, die sie entwerten?"<br />

"Sir, wir haben Anlaß -"<br />

"Beantworten Sie meine Frage!"<br />

<strong>Ryan</strong> ballte die rechte Faust. "Nein, Mr. President, harte Fakten haben wir<br />

nicht."<br />

"Und im Lauf der letzten Jahre hat Kadischow uns gute und verläßliche<br />

Informationen geliefert?"<br />

"Jawohl, Sir."<br />

"Sind dies angesichts seiner bisherigen Leistungen die besten verfügbaren<br />

Informationen?"<br />

"Ja, Sir."<br />

"Danke. Dr. <strong>Ryan</strong>, versuchen Sie, sich weitere Informationen zu verschaffen.<br />

Wenn Sie etwas haben, höre ich es mir an." Die Verbindung wurde<br />

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<strong>Jack</strong> erhob sich langsam. Seine Beinmuskeln waren vom Streß verkrampft<br />

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