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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Sir, wir sind seit 15 Minuten auf DEFCON-2. Es war ein Schwarm MiG im<br />

Anflug, den ich abschießen ließ."<br />

"Warum?"<br />

"Die Flugzeuge schienen bewaffnet zu sein. Außerdem hörten wir über<br />

Kurzwelle von der Explosion."<br />

Painter bekam eine Gänsehaut. "Von welcher Explosion?"<br />

"Sir, BBC meldet eine nukleare Detonation in Denver. Der Bericht stamme<br />

von einer lokalen TV-Station, heißt es, die inzwischen nicht mehr sende.<br />

Angesichts dieser Information gab ich den Feuerbefehl. Ich bin im Augenblick<br />

der ranghöchste Offizier des Verbandes. Sir, wenn Sie nun keine weiteren<br />

Fragen haben, ginge ich gerne wieder an die Arbeit."<br />

Painter wußte, daß er den Mann nicht länger aufhalten durfte. "Ernie, tun<br />

Sie bitte nichts Unbedachtes."<br />

"Aye aye, Sir. Out." Die Verbindung wurde unterbrochen,<br />

"Eine Atomexplosion?" fragte der Aufklärungsoffizier.<br />

Painter hatte einen heißen Draht zum NMCC, den er nun aktivierte. "Hier<br />

CINCLANT."<br />

"Captain Rosselli, Sir."<br />

"Hat es bei uns eine nukleare Explosion gegeben?"<br />

"Affirmativ, Sir, im Großraum Denver. NORAD geht von einer Sprengleistung<br />

von über 100 KT und schweren Verlusten aus. Mehr wissen wir nicht.<br />

Bisher haben wir die Nachricht nicht weitergegeben."<br />

"Nun, ich habe eine für sie: Theodore Roosevelt hat gerade vier anfliegende<br />

MiG-29 abgefangen und abgeschossen. Halten Sie mich auf dem laufenden.<br />

Sofern ich keinen anderslautenden Befehl erhalte, lasse ich alle Einheiten<br />

auslaufen."<br />

Bob Fowler war bereits bei der dritten Tasse Kaffee und bereute nun, die vier<br />

Flaschen Bier getrunken zu haben wie ein Archie Bunker. Deutsches Bier ist für<br />

amerikanische Verhältnisse stark, und er befürchtete, einer der Anwesenden<br />

könnte seine Fahne riechen. Sein Verstand sagte ihm, daß der Alkohol seine<br />

intellektuelle Kapazität beeinträchtigen mußte. Andererseits hatte er ihn über<br />

einen Zeitraum von mehreren Stunden zu sich genommen, und sein Körper<br />

sollte ihn bald abgebaut haben. Zudem tat der Kaffee seine Wirkung.<br />

Zum ersten Mal war er dankbar für die Erfahrungen, die er beim Tod seiner<br />

Frau Marion gemacht hatte. Er hatte an ihrem Bett gesessen und zugesehen,<br />

wie sie starb. Er kannte Trauer und Tragik. Wie schrecklich der Tod der vielen<br />

Menschen in Denver auch sein mag, sagte er sich, ich muß mich innerlich<br />

davon distanzieren, muß mich darauf konzentrieren, weitere Verluste zu verhindern.<br />

So weit, so gut, dachte Fowler. Die Verbreitung der Nachricht hatte er<br />

rasch unterbunden, denn eine landesweite Panik konnte er nun nicht gebrauchen.<br />

Sein Militär war in einen höheren Bereitschaftsgrad versetzt worden und<br />

konnte nun weitere Angriffe auf unbestimmte Zeit entweder abwehren oder<br />

abschrecken.<br />

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