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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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strategischen U-Geschwader, die meist auf Versorgungsschiffen saßen, Signale<br />

über Kabel oder Satellit. Amerika hatte zu diesem Zeitpunkt 36 Raketen-U-<br />

Boote im Dienst, und von diesen waren 19 in See - auf "Abschreckungspatrouille",<br />

wie man das nannte. Zwei wurden generalüberholt und standen<br />

daher nicht zur Verfügung. Der Rest lag mit Ausnahme von USS Ohio, das sich<br />

in Bangor in einem überdachten Dock befand, längsseits seiner Versorgungsschiffe.<br />

Alle hatten reduzierte Mannschaften an Bord, keines aber an diesem<br />

Sonntagabend seinen Kommandanten. <strong>Das</strong> machte nichts, denn alle strategischen<br />

Boote hatten zwei Besatzungen, und in jedem Fall war einer der beiden<br />

kommandierenden Offiziere höchstens 30 Autominuten von seinem Boot<br />

entfernt. Alle trugen Rufgeräte bei sich, die fast gleichzeitig lospiepten. Die<br />

Crews an Bord begannen die Boote sofort klar zum Auslaufen zu machen. Auf<br />

jedem Boot hatte der Offizier vom Dienst eine strenge Prüfung bestehen<br />

müssen, ehe er als "fürs Kommando qualifiziert" galt. Der Einsatzbefehl war<br />

klar: Wenn ein solcher Alarm einging, mußten sie so schnell wie möglich<br />

auslaufen. Die meisten Offiziere hielten das DEFCON-2 für eine Übung, aber<br />

bei den strategischen Kräften sind Übungen eine ernste Angelegenheit. Schon<br />

ließen Schlepper ihre Dieselmaschinen anlaufen, um die schiefergrauen Boote<br />

von ihren Versorgungsschiffen zu bugsieren. Deckmannschaften machten Sicherheitsleinen<br />

und Stützen los; Männer, die sich auf den Versorgungsschiffen<br />

aufgehalten hatten, kletterten über Leitern hinunter zu ihren Booten. An Bord<br />

schauten Offiziere und ihre Helfer auf den Dienstplan, um festzustellen, wer<br />

anwesend war und wer nicht. Wie alle Kriegsschiffe waren diese strategischen<br />

Boote überbemannt und konnten, falls erforderlich, ohne weiteres mit einer<br />

halben Crew auslaufen und operieren. DEFCON-2 bedeutete, daß dies angesagt<br />

war.<br />

Captain Rosselli und der Stab im NMCC alarmierten die konventionellen<br />

Streitkräfte. Man brauchte nur auf Band aufgezeichnete Befehle an die individuellen<br />

Einheiten weiterzugeben: im Fall der Army an die Divisionen, bei der<br />

Luftwaffe und der Marine an die Geschwader. Die konventionellen Streitkräfte<br />

gingen auf DEFCON-2. Captain Rosselli und Colonel Barnes verständigten<br />

höhere Befehlsebenen telefonisch. Selbst Dreisternegenerälen mit 25jähriger<br />

Dienstzeit mußten sie jedesmal versichern: Nein, Sir, das ist, ich wiederhole,<br />

keine Übung.<br />

Überall auf der Welt wurden amerikanische Einheiten in Alarmbereitschaft<br />

versetzt. Wie zu erwarten war, reagierten an hohe Bereitschaftsstufen gewöhnte<br />

Einheiten am raschesten. Zu ihnen gehörte die in Berlin stationierte<br />

amerikanische Panzerbrigade.<br />

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