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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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zum Guten gewendet. Golowko war für seinen fast erfolgreichen Versuch, den<br />

Vorsitzenden des KGB an der Flucht in den Westen zu hindern, zum Ersten<br />

Stellvertretenden Vorsitzenden dieser Organisation gemacht worden. Ein Erfolg<br />

hätte ihn nicht ganz so weit gebracht, aber nachdem dem Präsidenten seine<br />

Einsatzbereitschaft aufgefallen war, ging es mit seiner Karriere steil aufwärts.<br />

Golowkos Leibwächter saß im Vorzimmer und unterhielt sich mit John Clark.<br />

"Nicht gerade beeindruckend", meine Golowko und warf einen abschätzenden<br />

Blick auf die Wände aus Gipsplatten. Über dem Kleiderständer hing das<br />

einzige Foto im Raum, das mit Präsident Fowler, neben einem anständigen<br />

Gemälde, einer Leihgabe aus Regierungsbeständen.<br />

"Jedenfalls habe ich eine schönere Aussicht als Sie, Sergej Nikolajewitsch.<br />

Steht der eiserne Felix noch auf dem Platz?"<br />

"Vorerst noch." Golowko lächelte. "Wie ich höre, ist Ihr Direktor nicht in<br />

der Stadt."<br />

"Stimmt, der Präsident brauchte seinen Rat."<br />

"Zu welchem Thema denn?" fragte Golowko mit einem schiefen Lächeln.<br />

"Keine Ahnung", versetzte <strong>Ryan</strong> lachend und dachte: zu allen möglichen<br />

Themen.<br />

"Tja, es ist nicht leicht für uns beide." Auch der neue KGB-Vorsitzende war<br />

kein Nachrichtendienst-Fachmann. Nicht ungewöhnlich; häufig war der Chef<br />

dieses finsteren Apparates aus der Partei gekommen, aber da inzwischen auch<br />

diese der Vergangenheit angehörte, hatte Narmonow einen Computerexperten<br />

an die Spitze seines wichtigsten Nachrichtendienstes gesetzt. Neue Ideen<br />

sollten den KGB effizienter machen. <strong>Ryan</strong> wußte, daß Golowko inzwischen<br />

einen IBM-PC auf dem Schreibtisch stehen hatte.<br />

"Sergej, ich habe schon immer gesagt: Wenn Vernunft die Welt regierte,<br />

wäre ich arbeitslos. Aber sehen Sie sich bloß die Lage an. Kaffee?"<br />

"Gerne, <strong>Jack</strong>", meinte Golowko und lobte einen Augenblick später das<br />

Gebräu.<br />

"Nancy füllt mir jeden Morgen die Maschine. Nun, was kann ich für Sie<br />

tun?"<br />

"Diese Frage hat man mir schon oft gestellt, aber noch nie in einer solchen<br />

Umgebung." Golowko lachte dröhnend. "<strong>Jack</strong>, fragen Sie sich auch manchmal,<br />

ob das Ganze nicht bloß ein Traum ist, bei dem wir alle unter Drogen stehen?"<br />

"Nein. Ich hab' mich kürzlich beim Rasieren geschnitten, bin aber nicht<br />

aufgewacht."<br />

Golowko murmelte etwas auf russisch, das <strong>Ryan</strong> nicht verstand. Seinen<br />

Übersetzern aber würde es beim Auswerten der Bänder nicht entgehen.<br />

"Ich bin derjenige, der das Parlament über unsere Aktivitäten informiert. Ihr<br />

Direktor war so freundlich, unserer Bitte um Rat zu entsprechen."<br />

Diese Chance ließ <strong>Ryan</strong> sich nicht entgehen. "Kein Problem, Sergej Nikolajewitsch.<br />

Lassen Sie einfach alle Ihre Informationen über meinen Schreibtisch<br />

laufen. Ich sage Ihnen dann gerne, wie sie am besten zu präsentieren sind."<br />

Golowko spielte mit. "Gerne, aber dafür hätte der Vorsitzende kein Ver­<br />

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