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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Wie konnte sie das übersehen haben? Zwei Männerbeine. Was? Sie ging<br />

darauf zu und ­<br />

Der Manager mußte sie eine Minute lang beruhigen, ehe er verstehen<br />

konnte, was sie sagte. Zum Glück sind in diesem Flügel keine anderen Gäste,<br />

dachte er, die sind alle beim Spiel. Der junge Mann holte tief Luft, ging an der<br />

Frühstücksbar vorbei nach draußen und zur Rückseite des Gebäudes. Die Tür,<br />

die sich inzwischen automatisch geschlossen hatte, öffnete er mit seinem<br />

Hauptschlüssel.<br />

"Mein Gott!" hauchte er nur. Wenigstens war er auf den gräßlichen Anblick<br />

gefaßt gewesen. Er rührte nichts an, sondern verließ den Schauplatz durch die<br />

Verbindungstür und das Nebenzimmer. Neben dem Telefon am Empfang<br />

klebte eine kleine Karte mit den Notrufnummern. Er tippte die zweite ein.<br />

"Polizei."<br />

"Ich muß einen Mord melden", sagte der Manager so ruhig wie möglich.<br />

Präsident Fowler legte das Fax auf den Ecktisch und schüttelte den Kopf.<br />

"Diese Unverfrorenheit ist unglaublich."<br />

"Was wirst du nun unternehmen?" fragte Liz.<br />

"Nun, wir werden das natürlich erst verifizieren müssen, aber das dürfte uns<br />

gelingen. Brent kommt in der Nacht vom Spiel zurück. Ich will mich gleich<br />

morgen früh mit ihm beraten. Aber für mich steht schon jetzt fest, daß wir den<br />

Japaner mit dieser Schweinerei konfrontieren. Und wenn ihm das nicht paßt,<br />

hat er Pech gehabt. <strong>Das</strong> sind ja Zustände wie bei der Mafia!"<br />

"Und so was kannst du nicht vertragen, stimmt's?"<br />

Fowler machte eine Flasche Bier auf. "Einmal Staatsanwalt, immer Staatsanwalt.<br />

Und Gauner bleibt Gauner."<br />

Die 747 der JAL landete drei Minuten früher als geplant auf dem Dulles<br />

International Airport. Wegen der Witterung und mit Zustimmung des japanischen<br />

Botschafters wurde die Empfangszeremonie abgekürzt. Abgesehen davon<br />

war ein formloser Empfang ein eindeutiges Indiz für die Ankunft eines sehr<br />

wichtigen Besuchers in Washington, eine Eigenheit, die der Botschafter dem<br />

Amtsvorgänger des derzeitigen Premiers hatte erklären müssen. Nach einer<br />

kurzen, aber freundlichen Begrüßung durch den stellvertretenden Außenminister<br />

Scott Adler bestiegen der Regierungschef und sein Gefolge von der Botschaft<br />

kurzfristig beschaffte Geländewagen und wurden zu dem nur wenige<br />

Straßen vom Weißen Haus entfernt gelegenen Madison Hotel gebracht. Der<br />

Präsident, so hörte der Japaner, war noch in Camp David und sollte am<br />

nächsten Morgen nach Washington zurückkehren. Dem Ministerpräsidenten,<br />

der noch unter den Nachwirkungen der Zeitverschiebung litt, war das sehr<br />

recht, und er beschloß, ein paar Stunden länger zu schlafen. Noch ehe er den<br />

Mantel abgelegt hatte, ging ein Reinigungstrupp an Bord der 747. Ein Mann<br />

holte die noch ungeöffneten Whiskyflaschen aus der Maschine, darunter die<br />

mit dem gesprungenen Hals. Ein anderer leerte die Abfalleimer der Toiletten in<br />

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