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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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dann. Inzwischen waren Kati und Ghosn zurückgewichen, um nicht mit dem<br />

Blut, das durch die Fugen zwischen den Fliesen rann, in Berührung zu kommen.<br />

Ibrahim zog das Handtuch weg. Die Blutung war nun nur noch ein Rinnsal,<br />

nichts, worum man sich noch kümmern mußte. Der Stoff aber hatte sich<br />

vollgesogen. Ghosn warf das Frotteehandtuch in die Badewanne. Kati reichte<br />

ihm ein neues.<br />

"Hoffentlich ist Allah ihm gnädig", sagte Ghosn leise.<br />

"Er war ein Heide." Für gegenseitige Beschuldigungen war es nun zu spät.<br />

"War es denn sein Fehler, daß er nie einem Gottesmann begegnete?"<br />

"Waschen wir uns", versetzte Kati. Vor dem Bad gab es zwei Waschbecken.<br />

Die beiden seiften sich gründlich die Hände ein und prüften ihre Kleidung auf<br />

Blutflecken. Alles sauber.<br />

"Was passiert hier, wenn die Bombe hochgeht?" fragte Kati.<br />

Darüber dachte Ghosn erst nach. "So nahe... wird das Motel zwar nicht vom<br />

Feuerball verschlungen, aber -" Er trat ans Fenster und zog die Vorhänge ein<br />

paar Zentimeter weit auf. <strong>Das</strong> Stadion befand sich in Sichtweite, und damit war<br />

leicht vorherzusagen, was geschehen würde. "Die Hitzewelle setzt es in Brand,<br />

und die Druckwelle reißt es um. Von dem Gebäude bleibt nichts übrig."<br />

"Sind Sie sicher?"<br />

"Absolut. Die Auswirkungen der Bombe lassen sich leicht vorhersagen."<br />

"Gut." Kati entledigte sich <strong>aller</strong> Ausweise, die er und Ghosn bis zu diesem<br />

Zeitpunkt benutzt hatten. Sie hatten noch eine Zollkontrolle vor sich und das<br />

Schicksal schon genug herausgefordert. Die überflüssigen Dokumente flogen in<br />

den Papierkorb. Ghosn nahm beide Koffer und trug sie hinaus zum Auto.<br />

Nachdem sie das Zimmer noch einmal überprüft hatten, setzte sich Kati in den<br />

Wagen. Ghosn schloß zum letzten Mal die Tür und hängte das Schild "Nicht<br />

stören" an den Knopf. Die Fahrt zum Flughafen, wo ihre Maschine in zwei<br />

Stunden starten sollte, war kurz.<br />

<strong>Das</strong> Gelände füllte sich rasch. Bereits drei Stunden vor Spielbeginn war der VIP-<br />

Parkplatz zu Dawkins' Überraschung schon voll. Die traditionelle Schau vor<br />

dem Spiel hatte gerade begonnen. Ein Fernsehteam schlenderte mit einer<br />

Handkamera auf dem Platz herum, dessen eine Hälfte die Anhänger der Vikings<br />

in einen gigantischen Picknickplatz verwandelt hatten. Von den Holzkohlengrills<br />

stieg weißer Dampf auf. Dawkins wußte, daß die Fans der Vikings ein<br />

bißchen verrückt waren, aber das hier war der Gipfel. Sie brauchten doch<br />

einfach nur ins Stadion zu gehen, wo es +20 Grad hatte und es alle möglichen<br />

Speisen und Getränke gab, die sie dann aufgepolsterten Sitzen zu sich nehmen<br />

konnten. Aber nein - sie wollten beweisen, was für harte Burschen sie waren,<br />

indem sie bei -15 Grad im Freien grillten. Dawkins fuhr Ski und hatte sich als<br />

Student bei der Sicherheitspatrouille auf den Pisten bei Aspen etwas hinzuverdient.<br />

Er kannte also die Kälte und wußte Wärme zu schätzen. Kälte und Wind<br />

waren erbarmungslos und auch mit solchem Imponiergehabe nicht zu beeindrucken.<br />

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