23.01.2013 Aufrufe

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

traf gerade ein, als sie in der unteren Ebene des Empfangsgebäudes verschwanden.<br />

Drinnen suchten sich die beiden Männer einen abschließbaren Raum, in<br />

dem sie sich umzogen. Heraus kamen sie wie Geschäftsleute gekleidet, anders<br />

frisiert und mit Sonnenbrille.<br />

"Sind Operationen immer so einfach, Mr. Clark?"<br />

"Nein." Die beiden marschierten nun zum anderen Ende des Gebäudes. Sie<br />

waren dort etwa 800 Meter von der 747 der JAL entfernt, hatten sie aber immer<br />

noch im Blick. Außerdem sahen sie einen Business-Jet Gulfstream-IV, der als<br />

Privatflugzeug markiert war. Dieser sollte kurz vor dem japanischen Passagierflugzeug<br />

abheben und dann einen Parallelkurs mit ihm halten. Clark nahm<br />

einen Sony Walkman aus der Aktentasche, legte eine Kassette ein und setzte<br />

den Kopfhörer auf. Er vernahm das Murmeln der Leute von der Sicherheit in<br />

der Maschine, das nun von dem in einem Taschenbuch versteckten Tonbandgerät<br />

aufgenommen wurde. Schade, daß ich kein Japanisch kann, dachte Clark.<br />

Jetzt begann das untätige Warten, das fast immer einen Großteil von verdeckten<br />

Operationen ausmacht. Clark hob den Kopf und beobachtete, wie der rote<br />

Teppich ausgerollt wurde, die Ehrenkompanie sich aufstellte und das Rednerpult<br />

herangetragen wurde. Was für ein bescheuerter Job für die armen Kerle,<br />

dachte er.<br />

Nun aber kam Bewegung auf. Der mexikanische Präsident begleitete den<br />

japanischen Premier höchstpersönlich zu seinem Flugzeug und schüttelte ihm<br />

an der Treppe herzlich die Hand. Na, haben wir da schon einen Beweis? fragte<br />

sich Clark, der frohgemut war, weil die Operation gut zu laufen schien, aber<br />

auch traurig, weil es so heimtückische Abmachungen überhaupt geben konnte.<br />

Die Japaner gingen die Stufen hinauf, die Tür wurde geschlossen, die Treppe<br />

weggerollt, und dann liefen die Triebwerke der 747 an.<br />

Clark hörte, wie die Unterhaltung auf dem Oberdeck der Maschine begann.<br />

Sobald die Triebwerke liefen, fiel die Tonqualität drastisch ab. Nun rollte die<br />

Gulfstream an. Zwei Minuten später setzte sich die Boeing in Bewegung. Der<br />

Zeitvorsprung hatte einen guten Grund: Man flog nicht hinter einem Jumbo<br />

her, weil die Turbulenzschleppe dieses Großraumflugzeugs sehr gefährlich<br />

sein konnte. Die beiden CIA-Leute blieben auf der Aussichtsterrasse, bis die<br />

747 abgehoben hatte. Damit war ihre Arbeit getan.<br />

Die Gulfstream stieg auf ihre Reiseflughöhe von 13 000 Meter und ging auf<br />

Kurs null-zwei-sechs in Richtung New Orleans. Auf Anweisung der Männer<br />

hinter ihm nahm der Pilot die Schubhebel etwas zurück. Weit rechts von ihnen<br />

hatte die Boeing die gleiche Höhe erreicht und flog nun Kurs zwei-drei-eins.<br />

Die Whiskyflasche in dem Riesenvogel sendete ihr Signal auf EHF durchs<br />

Fenster, das Antennen in der Gulfstream empfingen. Die sehr günstige Datenbandbreite<br />

garantierte ein sehr gutes Signal. Für die beiden Seitenbandkanäle<br />

lief je ein Bandgerät. Der Pilot flog die Gulfstream so nahe heran, wie er sich<br />

traute, und als die beiden Maschinen über dem Meer waren, drehte er nach<br />

links ab. Nun ging ein zweites Flugzeug, eine EC-135, die vom Luftstützpunkt<br />

569

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!