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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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eingestellt und deshalb eine besonders gute Übersicht. Er schaute unablässig<br />

nach rechts und links, nach oben und unten, und einmal pro Minute auf seine<br />

Instrumente. Seine Hauptsorge waren Verkehrsmaschinen und auch Privatflugzeuge,<br />

denn es war Wochenende, und da umflogen die Leute gerne den<br />

Felsen von Gibraltar und machten Fotos. Ein Zivilist in einem Learjet konnte<br />

gefährlicher sein als eine wildgewordene Sidewinder...<br />

"Achtung! Da kommt was aus neun!"<br />

Captain <strong>Jack</strong>son riß den Kopf nach links. Fünfzehn Meter von ihnen entfernt<br />

war eine MiG-29 Fulcrum-N aufgetaucht, die Marineversion des besten russischen<br />

Kampfflugzeugs. Der Pilot, der Helm und Blende trug, starrte ihn an.<br />

Robby sah unter den Tragflächen vier Raketen hängen. Seine <strong>Tom</strong>cat hatte im<br />

Augenblick nur zwei.<br />

"Kam von unten", meldete Shredder.<br />

"Nicht dumm." Robby reagierte gelassen. Der russische Pilot winkte. Robby<br />

erwiderte den Gruß.<br />

"Verdammt, der hätte uns glatt..."<br />

"Langsam, Shredder. Ich spiele seit fast zwanzig Jahren mit dem Iwan und<br />

habe mehr Bears abgefangen, als Sie Mädchen flachgelegt haben. <strong>Das</strong> ist keine<br />

taktische Situation. Ich wollte mir nur mal ihren Verband ansehen. Und der<br />

Iwan da drüben schickte jemanden hoch, um uns zu mustern. <strong>Das</strong> geht ganz<br />

gutnachbarlich ab." Robby drückte den Knüppel nach vorne und ging zwei<br />

Meter tiefer, weil er sich den Bauch der russischen Maschine betrachten wollte.<br />

Keine Zusatztanks, nur vier Luftkampfraketen AA-11 "Archer", wie sie bei der<br />

Nato hießen. Der Haken am Schwanz wirkte nicht so solide wie an einem<br />

amerikanischen Jäger, und Robby fielen Meldungen ein, daß die Russen Probleme<br />

hatten. Nun, Träger waren für sie ein neues Feld, da würden sie über<br />

Jahre hinweg ihre Lektionen lernen müssen. Ansonsten sah die Maschine<br />

eindrucksvoll aus. Frisch lackiert in einem angenehmen Grau, im Gegensatz zu<br />

amerikanischen Flugzeugen, die seit einigen Jahren mit einer grauen Substanz,<br />

die Infrarotstrahlen absorbierte, beschichtet waren. Die russische Version war<br />

hübscher, die amerikanische war mehr auf Tarnung angelegt und sah ekelhaft<br />

leprös aus. Er prägte sich die Nummer am Seitenleitwerk ein, um sie der<br />

Aufklärung zu melden. Vom Piloten selbst, der Helm, Blende und Handschuhe<br />

trug, sah er nichts. Die Distanz von nur 15 Metern war ein bißchen riskant,<br />

aber kein Problem... vermutlich wollte der Russe nur demonstrieren, daß er<br />

ein Könner war. Robby zog seine <strong>Tom</strong>cat wieder hoch und bedankte sich bei<br />

dem Russen mit einer Geste für dessen stetigen Kurs. Wieder wurde der Gruß<br />

erwidert.<br />

Na, Kollege, wie heißt du wohl? dachte Robby. Er hätte auch gerne gewußt,<br />

was der Russe von der kleinen Flagge unterm Cockpit hielt, die einen Sieg im<br />

Luftkampf anzeigte. Und unter ihr stand MiG-29, 17. 1. 91. Sei also lieber<br />

nicht ganz so großspurig, Iwan, dachte er.<br />

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