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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Ja, sehr schön."<br />

"Als ich noch klein war, hat es viel mehr geschneit, meterhoch an einem<br />

Stück, und dann ist es echt kalt geworden, bis zu - 30 Grad. Wenn man<br />

rausging, kam man sich vor wie auf einem anderen Planeten und fragte sich,<br />

wie es vor hundert Jahren gewesen sein mochte, als die Indianer mit ihren<br />

Squaws und Kindern in Tipis wohnten. Draußen standen die Pferde, und alles<br />

war so sauber und rein, wie es sein soll. Muß irre gewesen sein, echt irre."<br />

Ein Narr mit einer poetischen Ader, dachte Ibrahim. Dieses Volk hatte so<br />

primitiv gelebt, daß die meisten Kinder schon im Säuglingsalter gestorben<br />

waren, und im Winter hatte es hungern müssen, weil es kein Wild zu jagen gab.<br />

Womit hatte man die Pferde gefüttert, wie waren sie an das abgestorbene Gras<br />

unter dem Schnee herangekommen? Trotzdem idealisierte Russell dieses Leben,<br />

und das fand Ghosn dumm. Marvin war mutig, zäh, stark und treu, aber er<br />

haderte mit der Welt, kannte Gott nicht und lebte in einer Phantasiewelt.<br />

Eigentlich schade; er hätte ein wertvoller Mitstreiter sein können.<br />

"Wann fahren wir los?"<br />

"Geben wir den Räumtrupps zwei Stunden Zeit. Nehmt ihr den Pkw - der<br />

hat Frontantrieb und zieht gut im Schnee. Ich nehme den Transporter. Wir<br />

haben ja keine Eile und wollen nichts riskieren, oder?"<br />

"Richtig."<br />

"So, und jetzt gehen wir lieber wieder rein, ehe wir uns den Arsch abfrieren."<br />

"Gegen diesen Dreck in der Luft muß unbedingt was getan werden", sagte<br />

Clark, als sein Hustenanfall vorüber war.<br />

"Ja, es ist ziemlich finster", stimmte Chavez zu.<br />

Sie hatten eine kleine Wohnung nicht weit vom Flughafen gemietet. Alles,<br />

was sie brauchten, hatten sie in Schränken versteckt. Mit dem Bodenpersonal<br />

hatten sie Kontakt aufgenommen; das normale Team würde, gegen ein entsprechendes<br />

Honorar natürlich, krank sein, wenn die 747 landete. Es war den<br />

beiden CIA-Agenten gar nicht so schwergefallen, an Bord zu kommen. Japaner,<br />

zumindest japanische Regierungsvertreter, waren in Mexiko nicht besonders<br />

beliebt und standen in dem Ruf, welch Wunder, noch arroganter als die<br />

Amerikaner zu sein. Clark schaute auf die Uhr. In neun Stunden würde die<br />

Boeing den Dunstschleier durchbrechen. Der Ministerpräsident wollte dem<br />

mexikanischen Staatsoberhaupt angeblich nur einen kurzen Höflichkeitsbesuch<br />

abstatten und dann weiter nach Washington fliegen, um sich mit Fowler<br />

zu treffen. <strong>Das</strong> erleichterte Clark und Chavez die Arbeit.<br />

Um Mitternacht fuhren sie los nach Denver. Die Räumtrupps hatten gründliche<br />

Arbeit geleistet. Was die Schneepflüge nicht beseitigen konnten, war mit<br />

Salz und Splitt bestreut worden, so daß sie für die sonst einstündige Fahrt nur<br />

fünfzehn Minuten länger brauchten. Marvin meldete sie beim Empfang an und<br />

bestand auf einer Quittung für seine Reisekostenabrechnung. Als der Mann am<br />

Empfang das ABC-Logo auf dem Kastenwagen sah, bedauerte er, der Gruppe<br />

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