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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Supermacht war, Partner und Freund der anderen europäischen Länder. <strong>Das</strong><br />

war seine Vision. Es war seine Aufgabe, das Land ins Licht der Freiheit und des<br />

Wohlstands zu führen. Und er war bereit, notfalls dafür die Hälfte der Bevölkerung<br />

und 25 Prozent der Fläche aufzugeben.<br />

Aber aus unerfindlichen Gründen halfen ihm die Amerikaner nicht. Ihnen<br />

mußte doch klar sein, daß Narmonows Kurs in eine Sackgasse, wenn nicht<br />

sogar an den Rand eines Abgrunds führte.<br />

Wenn ihm die Amerikaner nicht helfen wollten, mußte er sie eben dazu<br />

zwingen. Die Mittel dazu hatte er. Allein aus diesem Grund hatte er sich von<br />

Mary Pat Foley anwerben lassen.<br />

Es war noch früh am Morgen in Moskau, aber Kadischow hatte schon vor<br />

langer Zeit gelernt, mit einem Minimum an Schlaf auszukommen. Seine Berichte<br />

verfaßte er auf einer alten und schweren, aber leisen Schreibmaschine.<br />

Kadischow benutzte ein Baumwollfarbband, dem nicht anzusehen war, was er<br />

damit geschrieben hatte. <strong>Das</strong> Papier stammte aus der zentralen Versorgungsstelle<br />

für Bürobedarf, zu der mehrere hundert Leute Zugang hatten. Wie alle<br />

professionellen Glücksspieler war Kadischow ein vorsichtiger Mann. Sobald<br />

er fertig war, zog er sich Lederhandschuhe an, wischte etwaige Fingerabdrücke<br />

vom Papier, faltete den Bogen und steckte ihn in eine Manteltasche. In zwei<br />

Stunden sollte die Meldung weitergegeben werden und knapp zwanzig Stunden<br />

später in andere Hände gelangen.<br />

Agent SPINNAKER hätte sich die Umstände ersparen können. Der KGB hatte<br />

Anweisung, die Volksdeputierten nicht zu belästigen. Die Garderobenfrau<br />

steckte das Papier ein und bald darauf einem Mann zu, dessen Name sie nicht<br />

kannte. Dieser Mann verließ das Gebäude und fuhr zu seinem Arbeitsplatz.<br />

Zwei Stunden später lag die Meldung in einem Behälter in der Tasche eines<br />

Kuriers, der zum Flughafen fuhr, um eine 747 nach New York zu besteigen.<br />

"Wohin geht es diesmal, Dr. Kaminskij?" fragte der Fahrer.<br />

"Kurven Sie einfach herum."<br />

"Wie bitte?"<br />

"Ich muß mit Ihnen reden", sagte der Arzt.<br />

"Worüber?"<br />

"Ich weiß, daß Sie vom KGB sind."<br />

"Aber Dr. Kaminskij", erwiderte der Fahrer lachend. "Ich bin nur Chauffeur<br />

bei der Botschaft."<br />

"Ihr Krankenblatt hat Dr. Feodor Ilitsch Gregoriew unterschrieben, ein<br />

KGB-Arzt. Wir haben zusammen studiert. Darf ich weitersprechen?"<br />

"Haben Sie schon mit anderen geredet?"<br />

"Nein, natürlich nicht."<br />

Der Fahrer seufzte. Da war wohl nichts zu machen. "Was möchten Sie<br />

besprechen?"<br />

"Sind Sie vom Auslandsdirektorat?"<br />

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