Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

schulte.josefine23
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23.01.2013 Aufrufe

NIITAKA. Es ist eine schlechte Angewohnheit, seinen tatsächlichen Namen zu benutzen, selbst hier." "Jaja, Jack. Tragen Sie dem Präsidenten heute das Projekt in Mexiko vor?" "Ja, richtig." "Der Plan gefällt mir." "Er stammt von Clark und Chavez. Darf ich einen Vorschlag machen?" fragte Jack. "Nur zu." "Setzen wir sie wieder bei Operationen ein." "Wenn die beiden diese Sache deichseln, wird der Präsident nichts dagegen haben und ich auch nicht." "Na gut." Erstaunlich einfach, dachte Jack. Warum wohl? Dr. Kaminskij sah sich die Röntgenaufnahmen an und fluchte: Er hatte am Vortag etwas übersehen. Diese Art von Vergiftung war zwar unwahrscheinlich, aber... Ausgeschlossen. Doch nicht hier! Oder? Er mußte weitere Tests durchführen, aber erst verbrachte er eine Stunde damit, seinen syrischen Kollegen zu suchen. Der Patient wurde in ein anderes Krankenhaus verlegt. Selbst wenn Dr. Kaminskij sich irrte, gehörte dieser Mann auf die Isolierstation. Russell stieg auf den Gabelstapler und brauchte ein paar Minuten, um sich mit der Bedienung vertraut zu machen. Dabei überlegte er, was der Vorbesitzer wohl mit dem Gerät angefangen hatte. Er prüfte die Propanflaschen: noch genug Gas, also kein Problem. Dann ging er zurück ins Haus. Die Leute hier in Colorado waren freundlich. Die Lokalzeitung hatte am Ende der Einfahrt schon einen Kasten aufgestellt. Russell trank nun seinen Morgenkaffee und las die Denver Post. "Auwei", sagte er leise. "Was ist, Marvin?" "So was gab es noch nie. Die Fans der Vikings rollen im Konvoi an, insgesamt über tausend Autos und Busse. Verdammt", bemerkte er, "da sind die Straßen zu." Er blätterte um und schaute sich die Wettervorhersage an. "Was meinst du?" fragte Ghosn. "Wenn sie nach Denver wollen, müssen sie über die Autobahn 76. Da gibt's bestimmt Staus. Wir wollen um zwölf am Stadion sein, vielleicht ein bißchen später... und gerade um die Zeit soll der Konvoi dort eintreffen." "Konvoi? Was soll das heißen? Ein Konvoi zur Verteidigung gegen was?" fragte Kati. "Ach was, kein Konvoi wie im Krieg, sondern eine Fahrzeugkolonne", erklärte Russell. "Für die Fans aus Minnesota steht viel auf dem Spiel... Wißt ihr was? Wir nehmen uns ein Motelzimmer, am besten in der Nähe des Flughafens. Wann geht unser Flug?" Er hielt inne. "Verdammt, da hab' ich was nicht bedacht!" 516

"Was meinst du?" fragte Ghosn wieder. "Ich rede vom Wetter", erwiderte Russell. "Es ist Januar, und wir sind in Colorado. Was machen wir, wenn wieder ein Schneesturm kommt?" Er überflog die Seite. "Auwei..." "Wegen der Straßenverhältnisse?" "Genau. Bestellen wir gleich in einem Motel am Flughafen die Zimmer, am besten für drei Nächte, damit wir nicht auffallen. Wir fahren dann am Abend vorher hin und... verdammt, hoffentlich ist noch was frei." Russell ging ans Telefon und blätterte in den Gelben Seiten. Beim vierten Versuch erreichte er ein kleines Privatmotel, das noch zwei Doppelzimmer frei hatte. Er mußte die Reservierung mit seiner Kreditkarte garantieren, die er bisher noch nicht hatte benutzen müssen. Die Nummer gab er nur widerwillig durch, denn sie bedeutete ein Stück Papier mehr und damit eine Spur mehr. "Guten Morgen, Liz." Ryan betrat das Büro und setzte sich. "Wie geht es Ihnen heute?" Die Sicherheitsberaterin ließ sich gar nicht gerne triezen. Sie hatte der Frau dieses Widerlings eine kleine Schlacht geliefert - vor Reportern! - und in aller Öffentlichkeit Prügel bezogen. Ganz gleich, ob Ryan etwas damit zu tun gehabt hatte oder nicht, er mußte sich gestern abend kaputtgelacht haben. Schlimmer noch war, daß die Bemerkungen dieser dürren kleinen Hexe auch auf Bob Fowler gezielt hatten. Jedenfalls war der Präsident dieser Auffassung gewesen, als sie ihm von dem Vorfall berichtet hatte. "Sind Sie bereit für Ihren Vortrag?" "Aber gewiß." "Gut, dann kommen Sie mit." Diese Sache überließ sie Bob. Helen D'Agustino sah die beiden das Oval Office betreten. Natürlich wußte sie Bescheid. Ein Agent des Secret Service hatte den Wortwechsel mitgehört, und die bissige Art, mit der Dr. Elliot heruntergeputzt worden war, hatte Anlaß zu diskretem Gelächter gegeben. "Guten Morgen, Mr. President", hörte sie Ryan sagen, als die Tür geschlossen wurde. "Morgen, Ryan. Schießen Sie los." "Sir, unser Plan ist im Grunde genommen recht simpel. In Mexiko bringen wir auf dem Flughafen zwei als Wartungspersonal der Luftlinie getarnte CIA- Agenten unter. Die erledigen normale Reinigungsarbeiten, leeren Aschenbecher aus und putzen die Toiletten. Am Ende ihrer Schicht stellen sie Blumenarrangements in die obere Kabine. Zwischen den Blüten versteckt sind Mikrofone wie dieses." Ryan nahm ein spitzes grünes Plastikteil aus der Tasche und reichte es Fowler. "Was sie aufnehmen, wird von einem in einer Flasche versteckten Sender-Empfänger aufgefangen. Dieses Gerät wiederum überträgt das Signal über EHF - das steht für >extrem hohe Frequenz< - aus dem Flugzeug zu Sendern auf unseren Maschinen, die einen Parallelkurs fliegen. Ein zusätzlicher Empfänger mit Tonbandgerät wird in der 747 installiert ­ 517

"Was meinst du?" fragte Ghosn wieder.<br />

"Ich rede vom Wetter", erwiderte Russell. "Es ist Januar, und wir sind in<br />

Colorado. Was machen wir, wenn wieder ein Schneesturm kommt?" Er überflog<br />

die Seite. "Auwei..."<br />

"Wegen der Straßenverhältnisse?"<br />

"Genau. Bestellen wir gleich in einem Motel am Flughafen die Zimmer, am<br />

besten für drei Nächte, damit wir nicht auffallen. Wir fahren dann am Abend<br />

vorher hin und... verdammt, hoffentlich ist noch was frei." Russell ging ans<br />

Telefon und blätterte in den Gelben Seiten. Beim vierten Versuch erreichte er<br />

ein kleines Privatmotel, das noch zwei Doppelzimmer frei hatte. Er mußte die<br />

Reservierung mit seiner Kreditkarte garantieren, die er bisher noch nicht hatte<br />

benutzen müssen. Die Nummer gab er nur widerwillig durch, denn sie bedeutete<br />

ein Stück Papier mehr und damit eine Spur mehr.<br />

"Guten Morgen, Liz." <strong>Ryan</strong> betrat das Büro und setzte sich. "Wie geht es Ihnen<br />

heute?"<br />

Die Sicherheitsberaterin ließ sich gar nicht gerne triezen. Sie hatte der Frau<br />

dieses Widerlings eine kleine Schlacht geliefert - vor Reportern! - und in <strong>aller</strong><br />

Öffentlichkeit Prügel bezogen. Ganz gleich, ob <strong>Ryan</strong> etwas damit zu tun gehabt<br />

hatte oder nicht, er mußte sich gestern abend kaputtgelacht haben. Schlimmer<br />

noch war, daß die Bemerkungen dieser dürren kleinen Hexe auch auf Bob<br />

Fowler gezielt hatten. Jedenfalls war der Präsident dieser Auffassung gewesen,<br />

als sie ihm von dem Vorfall berichtet hatte.<br />

"Sind Sie bereit für Ihren Vortrag?"<br />

"Aber gewiß."<br />

"Gut, dann kommen Sie mit." Diese Sache überließ sie Bob.<br />

Helen D'Agustino sah die beiden das Oval Office betreten. Natürlich wußte<br />

sie Bescheid. Ein Agent des Secret Service hatte den Wortwechsel mitgehört,<br />

und die bissige Art, mit der Dr. Elliot heruntergeputzt worden war, hatte Anlaß<br />

zu diskretem Gelächter gegeben.<br />

"Guten Morgen, Mr. President", hörte sie <strong>Ryan</strong> sagen, als die Tür geschlossen<br />

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"Morgen, <strong>Ryan</strong>. Schießen Sie los."<br />

"Sir, unser Plan ist im Grunde genommen recht simpel. In Mexiko bringen<br />

wir auf dem Flughafen zwei als Wartungspersonal der Luftlinie getarnte CIA-<br />

Agenten unter. Die erledigen normale Reinigungsarbeiten, leeren Aschenbecher<br />

aus und putzen die Toiletten. Am Ende ihrer Schicht stellen sie Blumenarrangements<br />

in die obere Kabine. Zwischen den Blüten versteckt sind Mikrofone<br />

wie dieses." <strong>Ryan</strong> nahm ein spitzes grünes Plastikteil aus der Tasche und<br />

reichte es Fowler. "Was sie aufnehmen, wird von einem in einer Flasche<br />

versteckten Sender-Empfänger aufgefangen. Dieses Gerät wiederum überträgt<br />

das Signal über EHF - das steht für >extrem hohe Frequenz< - aus dem<br />

Flugzeug zu Sendern auf unseren Maschinen, die einen Parallelkurs fliegen.<br />

Ein zusätzlicher Empfänger mit Tonbandgerät wird in der 747 installiert ­<br />

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