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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Professor und Lungenspezialist aus Moskau war nach Syrien geschickt worden,<br />

um dort sein Fach zu lehren. Wer sich mit Lungenkrankheiten befaßte,<br />

hatte wenig Grund zum Optimismus. Bei den meisten Fällen, mit denen er es in<br />

der Sowjetunion und auch hier in Syrien zu tun hatte, handelte es sich um<br />

Lungenkrebs, ein ebenso vermeidbares wie tödliches Leiden.<br />

Der erste Patient war von einem syrischen praktischen Arzt, den er sehr<br />

schätzte, an ihn überwiesen worden. Der Kollege hatte in Frankreich studiert<br />

und schickte nur interessante Fälle an ihn weiter.<br />

Kaminskij betrat das Untersuchungszimmer und fand einen fit aussehenden<br />

Mann Anfang Dreißig vor. Erst auf den zweiten Blick sah er das graue,<br />

verhärmte Gesicht. Krebs, war seine erste Vermutung, aber Kaminskij war ein<br />

vorsichtiger Mann. Immerhin konnte es auch eine ansteckende Krankheit wie<br />

TB sein. Die Untersuchung nahm mehr Zeit in Anspruch als erwartet, weil<br />

mehrere Röntgenaufnahmen gemacht und zusätzliche Tests durchgeführt werden<br />

mußten. Noch ehe die Befunde vorlagen, wurde er in die sowjetische<br />

Botschaft gerufen.<br />

Clark brachte alle Geduld auf und ließ fast drei Tage verstreichen, weil er mit<br />

der Möglichkeit rechnete, daß Holtzman nicht so schnell vorankam. Um halb<br />

neun am Abend ging John aus dem Haus und fuhr zu einer Tankstelle. Er bat<br />

den Tankwart, den Benzintank zu füllen - selbst tat er das nur ungern -, ging<br />

zum Münztelefon und wählte Holtzmans Privatnummer.<br />

Als der Reporter sich meldete, nannte Clark seinen Namen nicht, sondern<br />

fragte nur: "Hatten Sie Gelegenheit, die Fakten zu überprüfen?"<br />

"Ja, die meisten konnte ich bestätigen. Sieht so aus, als hätten Sie recht<br />

gehabt. Wirklich ärgerlich, wenn man belogen wird, nicht wahr?"<br />

"Wer war es?"<br />

"Ich sage Liz zu ihr. Der Präsident nennt sie Elizabeth. Wollen Sie noch<br />

einen Bonus haben?" fügte Holtzman hinzu.<br />

"Sicher."<br />

"Nehmen Sie das zum Beweis für meinen guten Willen. Sie hat ein Verhältnis<br />

mit Fowler. Darüber hat niemand berichtet, weil wir fanden, daß so etwas die<br />

Öffentlichkeit nichts angeht."<br />

"Anständig von Ihnen", lobte Clark. "Vielen Dank. Ich stehe in Ihrer<br />

Schuld."<br />

"Vergessen Sie nicht: in fünf Jahren..."<br />

"Ich melde mich dann." Clark legte auf. Hab' ich's doch gewußt, dachte er<br />

und warf eine zweite Münze ein. Er hatte Glück; es meldete sich sofort eine<br />

Frau.<br />

"Dr. Caroline <strong>Ryan</strong>?"<br />

"Ja, wer spricht da?"<br />

"Die Person, deren Namen Sie wissen wollen, heißt Elizabeth Elliot und ist<br />

die Sicherheitsberaterin des Präsidenten." Den Rest der Information unterschlug<br />

er, denn sie tat nichts zur Sache.<br />

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