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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"In anderthalb Stunden. Besorgt euch doch wenigstens ein paar dicke Pullover.<br />

In Denver ist's null Grad."<br />

"Ist doch gar nicht so kalt", wandte Kati ein, aber dann meldete sich der<br />

Naturwissenschaftler Ghosn: "Moment, hier wird in Fahrenheit gerechnet.<br />

<strong>Das</strong> wären dann ja minus 18 Grad Celsius!"<br />

"Hab' ich's nicht gesagt?" fiel Russell ein. "Bei uns ist null Grad eiskalt,<br />

klar?"<br />

"Wie Sie meinen", sagte Kati. Eine Stunde später trugen sie dicke Wollpullover<br />

unter ihren dünnen Regenmänteln. Die fast leere Maschine der Delta<br />

Airlines startete pünktlich nach Denver. Drei Stunden später traten sie dort<br />

aus dem Abfertigungsgebäude. Ghosn hatte noch nie so viel Schnee gesehen.<br />

"Ich kann ja kaum atmen", klagte Kati.<br />

"An die dünne Luft hier oben gewöhnt man sich rasch. Holt mal euer<br />

Gepäck; ich wärme das Auto für euch auf."<br />

"Wenn er uns verraten hat", sagte Kati, als Russell sich entfernte, "werden<br />

wir das in ein paar Minuten merken."<br />

"Keine Sorge", beruhigte Ghosn. "Er ist seltsam, aber treu."<br />

"Er ist ein Ungläubiger - und Heide obendrein."<br />

"Gewiß, aber er war wenigstens höflich genug, in meiner Gegenwart dem<br />

Imam zuzuhören. Keine Angst, er ist treu."<br />

"Wir werden ja sehen", meinte Kati und ging erschöpft und schnaufend zur<br />

Gepäckausgabe. Beim Gehen schauten sich die beiden mißtrauisch um, denn<br />

Blicke, die auf einem ruhen, sind immer ein verräterisches Signal. Selbst Profis<br />

fällt es schwer, die Augen von observierten Personen zu wenden.<br />

Ohne Zwischenfälle fanden sie ihr Gepäck, und draußen wartete Marvin. Er<br />

konnte nicht verhindern, daß sie vom eisigen Wind getroffen wurden; eine<br />

solche Kälte hatten sie noch nie erlebt. <strong>Das</strong> warme Wageninnere war also sehr<br />

willkommen.<br />

"Wie steht es mit den Vorbereitungen?"<br />

"Alles läuft nach Plan, Kommandant", erwiderte Russell und fuhr an. Die<br />

beiden Araber waren von dem weiten Land und der breiten Autobahn, auf der<br />

nur knapp 90 Stundenkilometer gefahren werden durfte, und dem offenkundigen<br />

Wohlstand in der Gegend recht beeindruckt, schwiegen aber. Einen positiven<br />

Eindruck auf sie machte auch Russell, der offenbar sehr ordentlich gearbeitet<br />

und sie nicht verraten hatte. Nun konnten sie freier atmen. Kati hatte<br />

zwar eigentlich nicht mit einem Verrat gerechnet, wußte aber, daß er, je mehr<br />

er sich seinem Ziel näherte, um so verwundbarer wurde. <strong>Das</strong> war normal.<br />

<strong>Das</strong> Farmhaus war recht geräumig. Russell hatte es vorsorglich etwas überheizt.<br />

Doch das fiel Kati nicht zuerst auf, sondern wie leicht es zu verteidigen<br />

war: rundum freies Schußfeld. Russell führte sie ins Haus und holte ihre<br />

Koffer.<br />

"Ihr müßt todmüde sein", merkte Russell an. "Legt euch doch erst mal aufs<br />

Ohr. Hier seid ihr sicher." Kati befolgte den Rat, Ghosn blieb auf und ging mit<br />

Russell in die Küche, wo er erfreut feststellte, daß Marvin ein guter Koch war.<br />

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