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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Ich hab's", sagte er. "Ecke Broadway und Monument Street, gleich überm<br />

Hafen."<br />

Russell trug einen Overall. Die Fotos von den Übertragungswagen in Chicago<br />

waren gut geworden und von einem Labor in Boulder auf Posterformat vergrößert<br />

worden. Er verglich die Fahrzeuge mit seinem weißen Ford - es handelte<br />

sich um denselben Typ Transporter - und nahm exakte Messungen vor. Die<br />

nächste Aufgabe war nicht einfach. Er hatte ein Dutzend flexible Kunststoffplatten<br />

gekauft. Daraus schnitt er nun Schablonen für das ABC-Logo, klebte<br />

sie mit Kreppband auf die Seiten des Kastenwagens und malte die Buchstaben<br />

mit Filzstift ein. Erst beim sechsten Versuch war er zufrieden und markierte die<br />

Position der Schablonen mit dem Messer. Er fand es schade, den Lack zerkratzen<br />

zu müssen, bis ihm einfiel, daß das Fahrzeug ja sowieso in die Luft fliegen<br />

würde. Im großen und ganzen war er mit seinen künstlerischen Fähigkeiten,<br />

die er seit seiner Zeit in der Gefängnislehrwerkstatt nicht mehr eingesetzt<br />

hatte, zufrieden. Wenn das Logo in Schwarz auf das weiße Fahrzeug gemalt<br />

war, würde niemand den Unterschied merken.<br />

Anschließend fuhr er zur Zulassungsstelle, um sich gewerbliche Schilder zu<br />

besorgen. Er gab vor, den Ford für seine Elektronikfirma, die Telefonanlagen<br />

installierte, zu brauchen. Er verließ das Amt mit provisorischen Pappnummernschildern.<br />

Die endgültigen Kennzeichen aus Blech würden nach vier<br />

Arbeitstagen fertig sein. Der Führerschein war noch leichter zu ergattern.<br />

Nachdem er den von Ghosn besorgten internationalen Führerschein und seinen<br />

Paß vorgelegt und eine schriftliche Prüfung bestanden hatte, stellte ihm der<br />

Staat Colorado die kleine Karte mit dem Paßbild aus. Beim Ausfüllen eines<br />

Formulars machte er einen "Fehler", und die Beamtin ließ ihn ein neues<br />

unterschreiben. <strong>Das</strong> verpatzte warf Russell in den Papierkorb. Oder wenigstens<br />

sah es so aus. In Wirklichkeit verschwand der Bogen in der Tasche seines<br />

Parkas.<br />

<strong>Das</strong> Johns-Hopkins-Hospital liegt nicht im besten Viertel. Um diesen Nachteil<br />

zu kompensieren, bewachte es die Polizei von Baltimore auf eine Art und<br />

Weise, die Clark an seine Zeit in Vietnam erinnerte. Er fand gleich gegenüber<br />

vom Haupttor am Broadway einen Parkplatz und ging zusammen mit Chavez<br />

hinein, vorbei an einer Jesusstatue, deren Dimensionen und Ausführung beide<br />

bewunderten. <strong>Das</strong> richtige Gebäude in dem riesigen Komplex war nicht so<br />

leicht zu finden, aber zehn Minuten später saßen sie im Vorzimmer von<br />

Professor Caroline M. <strong>Ryan</strong>. M.D., F.A.C.S. Clark schaute in eine Illustrierte,<br />

Chavez starrte lüstern die Sprechstundenhilfe an. Mrs. <strong>Ryan</strong> erschien um<br />

12.35 Uhr mit einem Stoß Akten unterm Arm, warf den beiden CIA-Leuten<br />

einen fragenden Blick zu und segelte wortlos in ihr Zimmer. Clark stellte mit<br />

einem Blick fest, was los war. Sie war ihm immer als eine sehr attraktive und<br />

selbstsichere Frau erschienen, aber heute sah sie fast noch schlimmer aus als<br />

ihr Mann. <strong>Das</strong> geht wirklich zu weit, dachte Clark. Er zählte bis zehn und<br />

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