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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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versäumte jede Schulveranstaltung, ging weder zum Weihnachtsspiel noch zu<br />

den anderen Aufführungen. Ein Wunder, daß er am Weihnachtsmorgen zur<br />

Bescherung daheim gewesen war. Am Abend des 24. hatte er sich beim<br />

Zusammensetzen des Spielzeugs wieder so betrunken, daß sie gar nicht erst<br />

versucht hatte, ihn später zu verführen. Wozu auch? Sein Geschenk für sie ...<br />

nun, es war schön gewesen, aber so etwas schnappt man sich beim Einkaufen in<br />

ein paar Minuten ...<br />

Einkaufen!<br />

Cathy stand auf, sah die Post auf <strong>Jack</strong>s Schreibtisch durch und fand seine<br />

Kreditkartenabrechnungen. Sie öffnete einen Umschlag und stieß auf mehrere<br />

Belastungen von... Hamleys in London. Insgesamt 600 Dollar? Dabei hatte er<br />

nur ein Spielzeug für den kleinen <strong>Jack</strong> und zwei Kleinigkeiten für Sally gehabt.<br />

600 Dollar!<br />

<strong>Jack</strong>, hast du Weihnachtseinkäufe für zwei Familien gemacht?<br />

"Welche Beweise brauchst du noch, Cathy?" fragte sie sich laut. "O Gott..."<br />

Sie stand unbeweglich da und nahm außer ihrem Elend nichts wahr. Nur ihr<br />

Mutterinstinkt ließ sie auf die Geräusche aus dem Spielzimmer achten.<br />

<strong>Jack</strong> kam kurz vor sieben heim und war ein bißchen stolz, weil er es eine<br />

Stunde früher geschafft hatte und weil die Operation in Mexiko nun stand. Nun<br />

brauchte er sie nur noch vom Weißen Haus genehmigen zu lassen - mit Fowlers<br />

Billigung war trotz der Risiken zu rechnen; eine so fette Beute würde er sich als<br />

Politiker nicht entgehen lassen. Und wenn Clark und Chavez es dann geschafft<br />

hatten, mußten seine Aktien wieder steigen, würde alles besser und sein Leben<br />

wieder in Ordnung kommen. Zuerst einmal Urlaub; der war längst überfällig.<br />

Ein, zwei Wochen, und sollte so ein Geier von der CIA mit Lagedokumenten<br />

erscheinen, würde <strong>Ryan</strong> ihm den Hals umdrehen. Er wollte von der Arbeit nichts<br />

hören und sehen und das auch sicherstellen. Zwei anständige Wochen Urlaub.<br />

Die Kinder aus der Schule nehmen und ihnen die Mickymaus zeigen, wie Clark<br />

vorgeschlagen hatte. <strong>Ryan</strong> nahm sich vor, gleich morgen zu buchen.<br />

"Ich bin wieder da!" verkündete er laut. Schweigen. Sonderbar. Er ging ins<br />

Erdgeschoß und fand die Kinder vor dem Fernseher. Sie guckten viel zuviel, aber<br />

das war seine Schuld. Auch das würde sich ändern. <strong>Ryan</strong> beschloß, weniger zu<br />

arbeiten. Es wurde Zeit, daß Marcus mal zupackte, anstatt sich den Arbeitstag<br />

eines Bankers zu leisten und <strong>Jack</strong> alles aufzubürden.<br />

"Wo ist die Mama?"<br />

"Weiß ich nicht", sagte Sally, ohne von ihrem grünen Schlabberschleim und<br />

orangen Glibber aufzublicken.<br />

<strong>Jack</strong> ging zurück in den ersten Stock und ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen.<br />

Seine Frau kam ihm mit einem Wäschekorb entgegen. <strong>Jack</strong> stellte sich ihr in<br />

den Weg und beugte sich vor, um sie zu küssen, aber sie wich zurück und<br />

schüttelte den Kopf. Na ja, keine Katastrophe.<br />

"Was gibt's zum Abendessen?" fragte er leichthin.<br />

"Keine Ahnung. Mach dir doch selbst was." Warum war sie so aggressiv, so<br />

kurz angebunden?<br />

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