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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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die beste Mannschaft und wollte unbedingt auf dieser Fahrt neue Maßstäbe für<br />

die sowjetische Pazifikflotte setzen.<br />

Glück mußte er natürlich auch haben.<br />

"So, jetzt sind alle Komponenten bereit", sagte Fromm. "Von nun an..."<br />

"Beginnen wir mit der Endmontage. Wie ich sehe, haben Sie die Konstruktion<br />

etwas modifiziert."<br />

"Ja, wir haben jetzt zwei Tritiumreservoirs. Kürzere Einspritzleitungen sind<br />

mir lieber. Mechanisch macht die Änderung keinen Unterschied. Der exakte<br />

Zeitpunkt ist nicht kritisch, und das Drucksystem stellt sicher, daß alles richtig<br />

funktioniert."<br />

"Es war bestimmt auch Ihre Absicht, das Einfüllen des Tritiums zu vereinfachen."<br />

"Korrekt, Herr Ghosn."<br />

Wenn Ghosn in die Bombe hineinschaute, fühlte er sich an ein zur Hälfte<br />

montiertes außerirdisches Raumschiff erinnert: komplexe und hochpräzise<br />

Teile wie aus einem Flugzeug, aber seltsam und verwirrend konfiguriert. Wie<br />

im Science-fiction-Film, dachte Ghosn... aber bis vor kurzem war diese<br />

Technologie ja auch Zukunftsmusik gewesen. Hatte nicht H. G. Wells nukleare<br />

Waffen erstmals öffentlich erwähnt? <strong>Das</strong> war noch gar nicht so lange her.<br />

"Kommandant, ich war bei Ihrem Doktor", sagte Achmed aus der Ecke.<br />

"Sie sehen aber immer noch krank aus, mein Freund", bemerkte Kati. "Was<br />

fehlt Ihnen?"<br />

"Er will mich zu einem anderen Arzt in Damaskus schicken."<br />

<strong>Das</strong> gefiel Kati nun überhaupt nicht. Aber Achmed hatte der Bewegung seit<br />

Jahren gedient und ihm zweimal das Leben gerettet. Wie konnte er ihm dann<br />

einen Arztbesuch verbieten?<br />

"Sie wissen, was wir hier tun ..."<br />

"Kommandant, eher sterbe ich, als daß ich auch nur ein Wort über diese<br />

Werkstatt sage. Ich verstehe dieses... Projekt zwar nicht, aber ich schweige."<br />

An dem Mann war nicht zu zweifeln, und Kati konnte gut nachempfinden,<br />

wie einem jungen, schwerkranken Menschen zumute sein mußte. Schließlich<br />

ging er selbst ja auch regelmäßig zum Arzt. Was würden die Männer denken,<br />

wenn er Achmeds Bitte abschlug?<br />

"Ich suche zwei Männer aus, die Sie begleiten."<br />

"Vielen Dank, Kommandant. Verzeihen Sie meine Schwäche."<br />

"Schwäche?" Kati packte den Mann an der Schulter. "Sie sind unser Stärkster!<br />

Werden Sie bloß wieder gesund, denn wir brauchen Sie! Morgen fahren<br />

Sie nach Damaskus."<br />

Achmed nickte und zog sich beschämt an seinen Platz zurück. Daß der<br />

Kommandant todkrank war, wußte er. Den häufigen Arztbesuchen nach zu<br />

urteilen, mußte es Krebs sein. Was immer es war, der Kommandant tat weiter<br />

seine Pflicht. Achmed bewunderte seinen Mut.<br />

"Machen wir für heute Schluß?" fragte Ghosn.<br />

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