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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Perfektion, und das mochte der junge Araber nicht verstehen. Schwarze Kunst,<br />

dachte Fromm... irgendwie faustisch, das Ganze.<br />

Seltsam, dachte Ghosn, daß eine so wundervolle Form so fürchterliche...<br />

"Alles geht weiterhin gut voran", sagte er dann.<br />

"In der Tat", erwiderte Fromm und wies in die Umkleidung. Wenn die<br />

Maschine richtig arbeitete, schnitt sie hauchdünne Späne aus dem Werkstück,<br />

die nur sichtbar waren, weil sie Licht reflektierten. Dieser wertvolle Abfall<br />

wurde gesammelt, eingeschmolzen und zwecks späterer Verwendung aufbewahrt.<br />

"So, an diesem Punkt hören wir am besten auf", meinte Fromm.<br />

"Einverstanden." Sie waren seit vierzehn Stunden an der Arbeit gewesen.<br />

Ghosn schickte die Männer fort, entfernte sich mit Fromm und überließ die<br />

Werkstatt zwei Wächtern.<br />

Diese Männer aus der Gefolgschaft des Kommandanten waren nicht gerade<br />

gebildet, hatten aber langjährige Gefechtserfahrung - vorwiegend jedoch im<br />

Kampf gegen andere Araber und nicht gegen den vorgeblichen zionistischen<br />

Feind. Terroristengruppen gab es viele, und da jede unter der palästinensischen<br />

Bevölkerung Unterstützung suchte, standen sie miteinander im Wettbewerb.<br />

Konkurrenz zwischen Bewaffneten führt nicht selten zu Konfrontationen und<br />

Tod. Was die Wächter anging, stellten sie bei solchen Zwischenfällen ihre<br />

Treue unter Beweis. Alle diese Männer waren erstklassige Schützen und konnten<br />

es fast mit dem Neuen in ihren Reihen, dem amerikanischen Heiden<br />

Russell, aufnehmen.<br />

Ein Wächter, Achmed, steckte sich eine Zigarette an, lehnte sich an die<br />

Wand und richtete sich auf eine langweilige Nacht ein. Wenn er vor dem Haus<br />

oder um den Block, in dem Kati schlief, Streife ging, bekam er wenigstens<br />

etwas zu sehen. Hinter jedem Auto, jedem Fenster mochte sich ein israelischer<br />

Agent verbergen, und solche Gedanken hielten einen aufmerksam und wach.<br />

Hier war das anders, hier bewachte man Maschinen, die stumm dastanden.<br />

Zur Ablenkung und auch im Einklang mit ihren Pflichten behielten die Wächter<br />

die Maschinisten im Auge und folgten ihnen in der Werkstatt und auf dem<br />

Weg zu ihren Eß- und Schlafstellen. Manchmal schauten sie ihnen sogar bei<br />

einem weniger komplizierten Arbeitsgang zu. Achmed war zwar ungebildet,<br />

hatte aber einen hellen Kopf und eine rasche Auffassungsgabe und bildete sich<br />

ein, nach ein paar Monaten Lehrzeit manche dieser Aufgaben selbst übernehmen<br />

zu können. Er verstand sich auf Waffen, war in der Lage, Fehlfunktionen<br />

daran zu diagnostizieren und konnte verstellte Visiere so rasch und geschickt<br />

richten wie ein Büchsenmacher.<br />

Er ging umher, lauschte dem Rauschen der verschiedenen Lüftungsanlagen<br />

und schaute bei jeder Runde auf die Instrumente, die ihren Betriebszustand<br />

anzeigten. An diesen Tafeln befanden sich auch die Anzeigen der Notstromaggregate;<br />

hier war abzulesen, ob die Tanks genug Treibstoff für die Nacht<br />

enthielten.<br />

"Der Zeitplan scheint ihnen ungeheuer wichtig zu sein", sagte Achmed<br />

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