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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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seiner verzweifelten Lage im Machtkampf mit Militär und KGB erfahren.<br />

SPINNAKER meldete nichts Neues über die verschwundenen Atomwaffen,<br />

hatte aber viel über wechselnde politische Gruppierungen im Parlament zu<br />

sagen. Der Report kam <strong>Ryan</strong> zusammengeschustert vor. Er beschloß, ihn von<br />

Mary Pat begutachten zu lassen, denn sie war der einzige Mensch bei der CIA,<br />

der Kadischow wirklich verstand.<br />

"Sie werden mit der Sache wohl zum Präsidenten gehen müssen", meinte<br />

<strong>Jack</strong>.<br />

"Ja, das wird sich nicht vermeiden lassen."<br />

"Wenn ich einen Vorschlag machen darf: Weisen Sie ihn daraufhin, daß wir<br />

noch keine von Kadischows Behauptungen bestätigen konnten."<br />

Der Direktor schaute auf. "Und warum?"<br />

"Weil es die Wahrheit ist. Informationen aus nur einer Quelle gibt man<br />

immer mit diesem Vorbehalt weiter, besonders dann, wenn sie anscheinend<br />

sehr wichtig sind."<br />

"Ich glaube diesem Mann."<br />

"Ich bin da nicht so sicher."<br />

"Die Rußlandabteilung hält seinen Bericht auch für akkurat", gab Cabot zu<br />

bedenken.<br />

"Stimmt, aber ich fühlte mich wohler, wenn wir ihn aus einer unabhängigen<br />

Quelle bestätigen könnten", sagte <strong>Jack</strong>.<br />

"Haben Sie einen bestimmten Grund für Ihre Zweifel?"<br />

"Nichts, das ich Ihnen vorlegen könnte. Wir sollten aber inzwischen in der<br />

Lage gewesen sein, das irgendwie zu verifizieren."<br />

"Sie erwarten also von mir, daß ich ins Weiße Haus gehe, den Fall vortrage<br />

und dann einräume, wir könnten uns auch irren?" Cabot drückte zu <strong>Ryan</strong>s<br />

großer Erleichterung seine Zigarre aus.<br />

"Jawohl, Sir."<br />

"Kommt nicht in Frage!"<br />

"Sie müssen das tun, Sir, weil es der Wahrheit entspricht. So verlangen es die<br />

Vorschriften."<br />

"<strong>Jack</strong>, ich bin es langsam müde, mich von Ihnen über die Dienstvorschriften<br />

aufklären zu lassen. Vergessen Sie nicht, daß ich hier der Direktor bin."<br />

"Hören Sie, Marcus", sagte <strong>Ryan</strong> und war bemüht, sich seine Frustration<br />

nicht anmerken zu lassen, "dieser Mann hat uns eine spektakuläre Information<br />

geliefert, die, sollte sie wahr sein, Auswirkungen auf unsere Beziehungen zur<br />

Sowjetunion haben könnte. Aber sie ist unbestätigt. Was, wenn die sich irrt,<br />

wenn die etwas mißverstanden hat? Was, wenn die sogar lügt?"<br />

"Haben wir einen Grund zu dieser Annahme?"<br />

"Nein, Sir, aber ist es in einem so wichtigen Fall vernünftig oder klug, unsere<br />

Außenpolitik wegen eines kurzen Briefes von einer Person zu ändern?" Mit<br />

Appellen an Klugheit und Vernunft war Cabot immer zu fassen.<br />

"Ich habe mir Ihren Standpunkt angehört, <strong>Jack</strong>. So, mein Wagen wartet. In<br />

zwei Stunden bin ich wieder da."<br />

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