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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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USA, die im vergangenen Februar vertraglich festgelegt worden waren, reduzieren.<br />

Eine vernünftige Busineß-Entscheidung: Japan bekam seine landwirtschaftlichen<br />

Importe etwas billiger und erschloß einen neuen Exportmarkt.<br />

Den amerikanischen Bauern wollte man dann weismachen, sie benutzten<br />

Agrochemikalien, die das japanische Landwirtschaftsministerium im Interesse<br />

der öffentlichen Gesundheit - welche Überraschung! - nicht mehr zulassen<br />

könne.<br />

<strong>Das</strong> Schmiergeld war dem Umfang des Abkommens durchaus proportional:<br />

25 Millionen Dollar, die auf Umwegen halb legal gezahlt werden sollten. Wenn<br />

der mexikanische Präsident im kommenden Jahr sein Amt abgab, trat er an die<br />

Spitze eines neuen Unternehmens, das... nein, die Japaner hatten vor, eine<br />

Firma, die er bereits besaß, zu einem fairen Marktpreis zu erwerben, ihren<br />

Wert künstlich hochzutreiben und den Präsidenten als Direktor zu behalten<br />

und wegen seiner PR-Erfahrung fürstlich zu entlohnen.<br />

"Sauber abgeschottet", sagte <strong>Ryan</strong> laut. Der Trick war beinahe komisch und<br />

könnte in Amerika sogar als legal gelten, wenn er von einem gewitzten Anwalt<br />

präsentiert würde. Vielleicht brauchte man auch gar keinen Advokaten zu<br />

bemühen; viele Beamte des Außen- und Handelsministeriums ließen sich<br />

sofort nach Verlassen des Regierungsdienstes von japanischen Firmen anwerben.<br />

Es gab hier jedoch einen kleinen Unterschied: <strong>Ryan</strong> hatte den Beweis für<br />

eine Verschwörung in der Hand. Eigentlich dumm von den Japanern zu glauben,<br />

ihr Kabinettssaal sei sakrosankt und kein laut ausgesprochenes Wort<br />

dränge über seine vier Wände hinaus. Sie wußten nicht, daß ein bestimmtes<br />

Kabinettsmitglied sich eine Mätresse hielt, die die Fähigkeit hatte, einem Mann<br />

die Zunge zu lösen, und nun kam Amerika dank eines KGB-Offiziers an alle<br />

diese Informationen heran...<br />

"Nachdenken, <strong>Jack</strong>..."<br />

Wenn man schlagendere Beweise bekam und sie Fowler aushändigte...<br />

Aber wie? Schließlich konnte man die Meldungen eines Spions nicht vor<br />

Gericht zitieren... eines Russen und KGB-Offiziers, der im Ausland arbeitete.<br />

Aber im Grunde ging es überhaupt nicht um eine öffentliche Gerichtsverhandlung<br />

mit geregelter Beweisaufnahme. Fowler konnte den Fall ja unter vier<br />

Augen mit dem japanischen Ministerpräsidenten besprechen.<br />

<strong>Ryan</strong>s Telefon ging. "Ja, Nancy?"<br />

"Der Direktor hat gerade angerufen. Er hat die Grippe."<br />

"Wie angenehm. Grippe, daß ich nicht lache", sagte <strong>Ryan</strong> nach dem Auflegen.<br />

Cabot war einfach stinkfaul.<br />

Fowler hatte zwei Optionen: Entweder konfrontierte er die Japaner mit der<br />

Information und gab ihnen zu verstehen, daß er sich so etwas nicht bieten<br />

lassen würde... oder er ließ sie an die Presse durchsickern.<br />

Option 2 mußte zu allen möglichen unangenehmen Konsequenzen führen,<br />

und nicht nur in Mexiko. Fowler hatte nicht viel für den mexikanischen<br />

Präsidenten übrig und für die PRI noch weniger. Man konnte Fowler <strong>aller</strong>hand<br />

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