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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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störender Lärm. In der Folge wurden die strategischen Boote oft von Jagd-U-<br />

Booten begleitet, deren Aufgabe das Abdrängen der Sowjets war. Erreicht<br />

wurde das. indem man ein weiteres Ziel für Sonarpeilungen bot und damit die<br />

taktische Situation verwirrte; es ist aber auch vorgekommen, daß russische<br />

Boote durch Rammen oder "Rempeln", wie die Seeleute beschönigend sagten,<br />

vom Kurs abgebracht wurden. Amerikanische strategische Boote sind nur in<br />

seichten Gewässern, vor bekannten Häfen und nur für kurze Zeit verfolgt<br />

worden. Sobald sie tiefes Wasser erreicht hatten, erhöhten sie die Geschwindigkeit,<br />

um die Sonarleistung des Verfolgers zu mindern, machten dann Ausweichmanöver<br />

und wurden still. An diesem Punkt verloren die Russen jedesmal den<br />

Kontakt, und aus dem Jäger wurde plötzlich der Gejagte. Raketen-U-Boote<br />

hatten hochtrainierte Torpedomannschaften, und aggressivere Skipper luden<br />

alle vier Rohre mit Torpedos Mark 48, denen Zielkoordinaten für das nun blind<br />

und ziellos herumkreuzende, verwundbare sowjetische Boot eingegeben worden<br />

waren.<br />

Auf Patrouillenfahrt waren die amerikanischen strategischen Boote also<br />

faktisch unverwundbar. Wenn schnelle Jagd-U-Boote auf sie angesetzt wurden,<br />

mußte man sorgfältig auf die Tiefe achten, um Kollisionen zu vermeiden. Es ist<br />

amerikanischen Jagdbooten, selbst Modellen der modernsten 688-Klasse, nur<br />

selten gelungen, ein strategisches Boot zu orten, und die Fälle, in denen ein Ohio<br />

verfolgt worden war, ließen sich an einer Hand abzählen. Fast immer hatte der<br />

Kommandant des strategischen Bootes einen schweren Fehler gemacht (der ins<br />

"schwarze Buch" kam), und selbst in so einem Fall ist es nur den besten<br />

Jagdskippern mit Glück gelungen, den Gegner zu orten - natürlich unweigerlich<br />

um den Preis der Gegenortung. Obwohl der Kommandant der Omaha einer der<br />

besten der Pazifikflotte war, hatte er die Maine trotz guter Aufklärungsdaten,<br />

über die kein sowjetischer Skipper verfügen konnte, nicht gefunden.<br />

"Guten Morgen, Sir", sagte Claggett beim Eintreten. "Ich war gerade am<br />

anderen Ende des Korridors in der Personalabteilung."<br />

"Commander, das ist Dr. Ron Jones."<br />

"Ist das der Jones, von dem Sie so tolle Geschichten erzählen?" Claggett gab<br />

dem Zivilisten die Hand.<br />

"Die allesamt nicht wahr sind", sagte Jones.<br />

Claggett schwieg verdutzt, als er die Gesichter der beiden sah. "Was ist los? Ist<br />

jemand gestorben?"<br />

"Setzen Sie sich", meinte Mancuso. "Ron vermutet, daß Sie auf Ihrer letzten<br />

Fahrt verfolgt worden sind."<br />

"Quatsch", bemerkte Claggett. "Verzeihung, Sir."<br />

"Sie sind ja ganz schön selbstsicher", sagte Jones.<br />

"Die Maine ist unser bestes Boot, Dr. Jones. Wir sind wie ein schwarzes Loch,<br />

das keinen Schall ausstrahlt, sondern schluckt."<br />

"Die Parteilinie kennen Sie also, Commander. Dürfen wir nun zur Sache<br />

kommen?" Ron schloß seine Aktentasche auf und nahm einen dicken Stoß<br />

Computerausdrucke heraus. "Es passierte etwa zur Halbzeit Ihrer Patrouille."<br />

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