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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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<strong>Jack</strong> betrat das Schlafzimmer, hängte seine Kleider auf, zog einen Bademantel<br />

über und ging an die Bettkante. Caroline stand auf, schlang die Arme um<br />

seinen Hals und küßte ihn.<br />

"Bist du auch ganz sicher, Schatz?"<br />

"Ja. Hast du was dagegen?"<br />

"Cathy, für dich tu' ich alles."<br />

Wenn er doch bloß nicht so viel trinken würde, dachte sie. Wenigstens jetzt<br />

nicht. Sie spürte, wie seine Hände über das Neglige glitten. <strong>Jack</strong> hatte starke,<br />

aber sanfte Hände, die nun durch den Stoff ihre Figur abtasteten. Schwarze<br />

Reizwäsche war nuttig, aber jede Frau hat das Recht, sich hin und wieder mal<br />

nuttig zu geben, selbst wenn sie Professorin und Augenchirurgin am Ophtalmologischen<br />

Institut des Johns-Hopkins-Hospitals ist. <strong>Jack</strong>s Mund roch nach<br />

Zahnpasta und Wein, aber ansonsten hatte er einen Mannsgeruch. <strong>Jack</strong> hatte<br />

ihr ein traumhaftes Leben gegeben - fast. Er war überarbeitet, trank zuviel und<br />

bekam nicht genug Schlaf. Aber er war ihr Mann, und einen besseren konnte<br />

sie sich trotz seiner Schwächen und seiner häufigen Abwesenheit nicht wünschen.<br />

Cathy stöhnte leise, als seine Hände die Knöpfe fanden. Er verstand, aber<br />

seine Finger waren ungeschickt. Diese verflixten kleinen Schlaufen, aber da<br />

unter den Knöpfen und dem Stoff ihre Brüste lockten, gab er nicht auf. Cathy<br />

holte tief Luft und roch ihr liebstes Körperpuder.<br />

Parfüm mochte sie nicht; sie fand, daß eine Frau schon von Natur aus alle<br />

Düfte produziert, die ein Mann braucht. Endlich. Nun fanden seine Hände ihre<br />

glatte und noch jugendliche Haut. Mit sechsunddreißig war sie für eine<br />

Schwangerschaft noch nicht zu alt. Sie wünschte sich nur noch ein Kind; nur<br />

einmal noch wollte sie spüren, wie neues Leben in ihr heranwuchs. Sie war<br />

bereit, die Übelkeit auf sich zu nehmen, den ständigen Druck auf die Blase<br />

ebenso wie andere seltsame Beschwerden, und die Schmerzen bei der Geburt.<br />

Gewiß kein Vergnügen, aber mit <strong>Jack</strong> an ihrer Seite wie bei Sally und dem<br />

kleinen <strong>Jack</strong> würde sie es schaffen. Neues Leben in die Welt zu bringen war der<br />

tiefste Beweis ihrer Liebe und des Frauseins; einem Mann und sich selbst die<br />

einzige Art von Unsterblichkeit zu schenken, die es gibt.<br />

Und außerdem, dachte sie und unterdrückte ein Kichern, ist die Anstrengung,<br />

die mit dem Schwangerwerden verbunden ist, weitaus vergnüglicher als<br />

Joggen.<br />

<strong>Jack</strong> zog ihr nun das Neglige ganz aus und legte sie sanft aufs Bett. <strong>Das</strong> hatte<br />

er schon immer gut gekonnt, schon beim ersten Mal, als sie beide sehr nervös<br />

gewesen waren, und von dem Moment an hatte sie gewußt, daß er sie um ihre<br />

Hand bitten würde... nachdem er den Rest ausprobiert hatte. Wieder ein<br />

Kichern über Vergangenheit und Gegenwart, als seine Hand über ihre Haut<br />

glitt, die nun hier heiß und dort kühl war. Und als er damals allen Mut<br />

zusammengenommen und ihr die entscheidende Frage gestellt hatte, hatte sie<br />

die Angst in seinen Augen gesehen, die Furcht vor einer Zurückweisung ­<br />

dabei war sie diejenige gewesen, die sich eine Woche lang gegrämt und einmal<br />

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