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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Als <strong>Ryan</strong> aus der Küche zurückkam, saß Cathy in ihrem Lieblingssessel mit<br />

der hohen Rückenlehne und ging ihre Krankenblätter durch.<br />

"Magst du ein Glas Wein. Schatz?"<br />

Dr. Caroline <strong>Ryan</strong> schüttelte den Kopf. "Danke, ich habe morgen zwei<br />

Operationen."<br />

<strong>Jack</strong> ging zu seinem Sessel und sah seine Frau kaum an, entdeckte dann aber<br />

etwas aus dem Augenwinkel. "Oh!"<br />

Cathy hob den Kopf und grinste ihn an. Ihr Gesicht war hübsch geschminkt.<br />

<strong>Jack</strong> fragte sich, wie sie es fertiggebracht hatte, in der Dusche ihre Frisur nicht<br />

zu ruinieren.<br />

"Wo hast du das her?"<br />

"Von einem Versandhaus."<br />

Dr. Caroline Muller <strong>Ryan</strong>, M. D., F. A. C. S., trug ein schwarzes Neglige, das<br />

meisterhaft enthüllte und verbarg. Er konnte nicht sagen, was das Gewand<br />

überhaupt hielt. Darunter hatte sie etwas Zartes... Hübsches an. Seltsam war<br />

nur die Farbe, denn Cathy trug sonst im Bett nur Weiß. <strong>Das</strong> wunderbare weiße<br />

Nachthemd, das sie in der Hochzeitsnacht getragen hatte, konnte er nicht<br />

vergessen. Sie war zwar keine Jungfrau mehr gewesen, aber die weiße Seide<br />

hatte sie so... auch diese Erinnerung wird dir immer bleiben, sagte sich <strong>Jack</strong>.<br />

Sie hatte es seitdem nie wieder angezogen und gesagt, so etwas trüge man wie<br />

ein Brautkleid nur einmal. Womit habe ich diese wunderbare Frau verdient?<br />

fragte sich <strong>Jack</strong>.<br />

"Was verschafft mir die Ehre?" wollte er nun wissen.<br />

"Ich habe mir Gedanken gemacht."<br />

"Worüber?"<br />

"Nun, <strong>Jack</strong> ist sieben, Sally ist zehn. Ich will noch eins."<br />

"Was denn?" <strong>Jack</strong> stellte sein Glas ab.<br />

"Noch ein Kind, du Döskopp!"<br />

"Und warum?"<br />

"Weil ich eins kriegen kann und will. Tut mir leid", fuhr sie mit einem sanften<br />

Lächeln fort. "Hoffentlich ist dir die Anstrengung nicht zuviel."<br />

"<strong>Das</strong> schaffe ich noch."<br />

"Ich muß morgen um halb fünf aufstehen", sagte Cathy dann. "Der erste<br />

Eingriff ist vor sieben angesetzt."<br />

"Und?"<br />

"Und deshalb gehe ich jetzt ins Bett." Cathy stand auf, ging zu ihrem Mann<br />

hinüber und küßte ihn auf die Wange. "Bis gleich."<br />

<strong>Ryan</strong> blieb zwei Minuten lang still sitzen, leerte dann mit einem Zug sein<br />

Glas, schaltete den Fernseher aus und lächelte vor sich hin. Dann sah er nach,<br />

ob die Haustür abgeschlossen und die Alarmanlage in Betrieb war. Im Bad<br />

putzte er sich die Zähne und schaute heimlich in die Schublade ihres Frisiertisches.<br />

In der Tat: ein Thermometer und eine kleine Karteikarte mit Daten und<br />

Temperaturen. Sie meinte es also ernst und hatte ihre Absicht, wie es ihrer Art<br />

entsprach, für sich behalten. Nun, ihm wär's recht.<br />

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