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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Du sollst ganz woandershin, Marvin."<br />

"Dann ist die Sache kein besonderes Problem. Kommt drauf an, was ihr von<br />

mir wollt."<br />

"Wie stehst du zum Töten? Es geht um Amerikaner." Bock suchte in der<br />

Miene des Indianers nach einer Reaktion.<br />

"Amerikaner!" schnaubte Marvin. "He, Mann, ich bin auch einer, klar? Du<br />

hast die falsche Vorstellung von meinem Land. Die Weißen haben mein Land<br />

gestohlen. Meinem Volk ging es genauso wie den Palästinensern hier. Was<br />

glaubst du denn, weshalb ich hier bin? Ich soll Leute für euch umlegen. Okay,<br />

mach' ich, wenn ihr mir einen Grund sagt. Zum Spaß tu' ich das nämlich nicht.<br />

Ich bin kein Spinner, aber wenn ihr mir sagt, warum, mach' ich es."<br />

"Vielleicht mehr als eine Person ..."<br />

"Ist mir längst klar, Günther. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen und weiß,<br />

daß es um mehrere geht. Seht nur zu, daß ein paar Bullen oder Schweine vom<br />

FBI dabei sind, die bügel' ich euch alle platt. Nur eins müßt ihr wissen."<br />

"Was?"<br />

"Die Bullen sind nicht dumm. Sie haben meinen Bruder erwischt. Die Kerle<br />

meinen es ernst."<br />

"Wir auch", versicherte Bock.<br />

"<strong>Das</strong> weiß ich, Mann. Was kannst du mir über den Job sagen?"<br />

"Was meinst du?" fragte Bock so beiläufig wie möglich.<br />

"Vergiß nicht, ich bin dort aufgewachsen und kenne das Land besser als ihr.<br />

Gut, ihr müßt an die Sicherheit denken und könnt mir jetzt noch nichts sagen.<br />

Soll mir recht sein. Aber später braucht ihr mich vielleicht. Die Jungs hier sind<br />

okay und clever, aber von Amerika haben sie keinen blassen Schimmer. Wer<br />

jagen will, muß das Revier kennen. Und das tu' ich."<br />

"Deswegen haben wir dich ja auch um Hilfe gebeten", sagte Bock, als hätte<br />

er diesen Aspekt bereits durchdacht. In Wirklichkeit war er ihm neu, und er<br />

fragte sich nun, als wieviel nützlicher sich dieser Mann noch erweisen mochte.<br />

Andrej Iljitsch Narmonow verstand sich als Kapitän des größten Staatsschiffes<br />

der Welt. <strong>Das</strong> war die positive Seite. Negativ war, daß das Schiff ein Leck,<br />

Ruderschaden und unzuverlässige Maschinen hatte, von der aufsässigen<br />

Mannschaft ganz zu schweigen. Sein Dienstzimmer im Kreml war so groß, daß<br />

er darin versonnen Spazierengehen konnte, und das tat er in letzter Zeit viel zu<br />

häufig. Er hielt das für ein Zeichen von Unsicherheit, und die konnte sich der<br />

Präsident der UdSSR nicht leisten - besonders dann nicht, wenn er einen<br />

wichtigen Besucher hatte.<br />

Union der Souveränen Sowjetrepubliken, dachte er. Noch war die Namensänderung<br />

nicht offiziell, aber die Bürger begannen schon so zu denken. Und<br />

das war das Problem.<br />

<strong>Das</strong> Staatsschiff drohte auseinanderzubrechen, und einen historischen Präzendenzfall<br />

gab es nicht. Manche zogen zum Vergleich die Auflösung des<br />

britischen Empires heran, aber das traf nicht ganz. Es gab auch keine andere<br />

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