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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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sehen Atlantikflotte. Für die drei Jobs bekam er zwar nur ein Gehalt, verfügte<br />

aber über drei Stäbe, die ihm das Denken abnahmen. Er hatte sich als Kampfflieger<br />

hochgedient und nun den Gipfel seiner Karriere erreicht. Eine Beförderung<br />

zum Chef <strong>aller</strong> Marineoperationen stand nicht in Aussicht. Dieser Posten<br />

würde wohl an einen Mann mit größerem politischen Geschick gehen, aber<br />

Painter war mit dem, was er erreicht hatte, zufrieden. Gemäß der ziemlich<br />

ungewöhnlichen Organisation der Streitkräfte berieten der Chef der Marineoperationen<br />

und andere Befehlshaber den Verteidigungsminister lediglich, der<br />

dann den Oberbefehlshabern (CINC) der Einsatzgebiete die Befehle erteilte.<br />

Die Kommandostruktur SACLANT-CINCLANT-CINCLANTFLT mochte bürokratisch,<br />

schwerfällig und aufgebläht sein, aber Painter konnte als ihr Chef<br />

reale Schiffe, Flugzeuge und Marineinfanteristen in Bewegung setzen. Zwei<br />

ganze Flotten, die 2. und die 6., unterstanden ihm: Sieben Flugzeugträger, ein<br />

Schlachtschiff (Painter, zwar ein Flieger, mochte die gepanzerten Ungetüme,<br />

weil sein Großvater eins befehligt hatte), über 100 Kreuzer, Zerstörer und<br />

Fregatten, 60 Unterseeboote, anderthalb Divisionen Marineinfanterie, Tausende<br />

von Kampfflugzeugen. Tatsache war, daß nur ein Land auf der Welt über<br />

mehr Kampfkraft verfügte als Joshua Painter, und dieses Land stellte in dieser<br />

Zeit der internationalen Verständigung keine ernsthafte strategische Bedrohung<br />

mehr dar. Mit Krieg brauchte er nicht mehr zu rechnen, und das machte<br />

Painter froh. Er hatte Einsätze in Vietnam geflogen und miterlebt, wie Amerikas<br />

Macht von ihrem Höhepunkt nach dem Zweiten Weltkrieg auf ihren<br />

Tiefpunkt in den Siebzigern gesunken war, um sich dann wieder zu erholen, bis<br />

die USA aufs neue als stärkstes Land der Welt galten. Er hatte seinen Part in<br />

den besten und schlimmsten Zeiten gespielt, und nun waren die Aussichten<br />

besonders günstig. Robby <strong>Jack</strong>son war einer der Männer, denen Painters<br />

Marine anvertraut werden würde.<br />

"Was höre ich da? Wieder sowjetische Piloten in Libyen?" fragte <strong>Jack</strong>son.<br />

"Nun, ganz abgezogen wurden sie ja nie", meinte Painter. "Unser Freund<br />

will die modernsten sowjetischen Waffen haben und zahlt in Devisen. Die<br />

haben die Sowjets nötig. Geschäft ist Geschäft. So einfach ist das."<br />

"Man sollte doch meinen, daß er seine Lektion gelernt hat", bemerkte Robby<br />

und schüttelte den Kopf.<br />

"Vielleicht tut er das auch... bald. Als einer der letzten Hitzköpfe muß er<br />

sich sehr einsam fühlen. Mag sein, daß er seine Arsenale füllt, solange das noch<br />

geht. <strong>Das</strong> sagt jedenfalls unsere Aufklärung."<br />

"Und die Russen im Land?"<br />

"Eine beachtliche Zahl von Ausbildern und Technikern auf Vertragsbasis,<br />

besonders Flieger und Spezialisten für SAM-Raketen."<br />

"Gut, daß ich das weiß. Wenn Gaddafi wieder mal was wagt, kann er sich<br />

hinter einer guten Luftabwehr verstecken."<br />

"Nicht gut genug, um Sie und Ihre Männer aufzuhalten, Robby."<br />

"Aber gut genug, um mich zum Briefeschreiben zu zwingen." <strong>Jack</strong>son hatte<br />

unzählige Briefe an Angehörige verfassen müssen. Bei jeder Fahrt war im<br />

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