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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Kommt nicht in Frage." Bock schüttelte den Kopf. "<strong>Das</strong> ist zu riskant.<br />

Kannst du reisen, wirst du observiert?"<br />

"Mich observieren? Alle meine Untergebenen sind Wendehälse, und der<br />

BND weiß, daß der KGB nichts mit mir zu tun haben will. An mir wird kein<br />

Personal verschwendet. Ich bin sozusagen kastriert."<br />

"Mir kommst du ganz schön potent vor, Erwin", meinte Bock und drückte<br />

dem ehemaligen Stasi-Offizier Geld in die Hand. "Treffen wir uns in zwei<br />

Wochen auf Zypern. Achte aber auf Beschatter."<br />

"<strong>Das</strong> habe ich noch nicht verlernt. Bis dann, Genosse."<br />

Fromm erwachte bei Tagesanbruch. Er zog sich gemächlich an und war bemüht,<br />

Traudl nicht zu wecken. In den letzten zwölf Stunden war sie eine<br />

angenehmere Partnerin gewesen als in den vergangenen zwölf Monaten, und<br />

sein Gewissen sagte ihm, daß die Schuld an ihrer annähernd gescheiterten Ehe<br />

vielleicht doch nicht nur bei ihr lag. Zu seiner Überraschung stand das Frühstück<br />

schon auf dem Tisch.<br />

"Wann kommst du zurück?"<br />

"Kann ich noch nicht sagen. In ein paar Monaten wahrscheinlich."<br />

"So lange willst du wegbleiben?"<br />

"Schatz, ich muß verreisen, weil man mein Wissen braucht und mich gut<br />

bezahlt." Er nahm sich vor, Kati um weitere Überweisungen zu bitten. Solange<br />

Geld einging, hielt sie still.<br />

"Darf ich denn nicht mitkommen?" fragte Traudl und zeigte echte Zuneigung.<br />

"<strong>Das</strong> ist kein Platz für Frauen." Die Antwort war ehrlich genug, um seine<br />

Gewissensbisse zu mildern. "So, ich muß jetzt fort."<br />

"Komm bald wieder."<br />

Manfred Fromm gab seiner Frau einen Kuß und ging aus dem Haus. Der<br />

BMW verkraftete die 50 Kilo im Kofferraum locker. Er winkte Traudl noch<br />

einmal zu und fuhr los. Durch den Rückspiegel warf er einen letzten Blick auf<br />

das Haus. Seine Vermutung dabei, daß er es nie wiedersehen würde, sollte sich<br />

bewahrheiten.<br />

Die nächste Station war das Astronomische Institut "Karl Marx". Die eingeschossigen<br />

Gebäude sahen schon verwahrlost aus; ein Wunder, daß Vandalen<br />

die Scheiben noch nicht eingeschlagen hatten. Der Lkw wartete bereits.<br />

Fromm schloß die Werkstatt auf, wo die Maschinen in ihren hermetisch<br />

versiegelten Kisten mit der Aufschrift ASTROPHYSISCHE INSTRUMENTE<br />

standen. Nun mußte er nur noch die Formulare unterschreiben, die er am<br />

Nachmittag des Vortages getippt hatte. Der Lkw-Fahrer verstand sich auf die<br />

Bedienung des gasgetriebenen Gabelstaplers und lud die Kisten in den Container.<br />

Fromm holte die Batterien aus dem Kofferraum seines Mietwagens und<br />

packte sie in eine Holzkiste, die zuletzt aufgeladen wurde. Der Fahrer brauchte<br />

eine halbe Stunde, um die Ladung festzuzurren, dann brach er auf. Den "Herrn<br />

Professor Fromm" würde er am Stadtrand von Rotterdam wiedersehen.<br />

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