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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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leicht verführen ließ, hat mich enttäuscht, aber die Massen waren ja schon<br />

immer undiszipliniert und wußten nicht, was gut für sie ist. Verantwortlich für<br />

unser nationales Unglück sind..."<br />

"Genau, die Amerikaner und Russen."<br />

"Genosse, selbst ein vereintes Deutschland ist nicht stark genug..."<br />

"O doch. Wenn wir die Welt nach unserem Bilde neu erschaffen wollen,<br />

Erwin, müssen wir den Unterdrückern großen Schaden zufügen."<br />

"Aber wie?"<br />

"Es gibt einen Weg. Kannst du mir fürs erste einmal glauben?"<br />

Keitel leerte sein Glas und lehnte sich zurück. Er hatte einen Anteil an Bocks<br />

Ausbildung gehabt. Mit 56 war er zu alt, um seine Weltanschauung zu ändern,<br />

aber immer noch ein guter Menschenkenner. Bock war ein Mann wie er selbst:<br />

vorsichtig, rücksichtslos und sehr tüchtig bei verdeckten Operationen.<br />

"Was stellen wir mit diesem Kriminalbeamten an?"<br />

Bock schüttelte den Kopf. "Nichts, auch wenn mir Rache eine große Genugtuung<br />

wäre. Jetzt ist nicht die Zeit, private Rechnungen zu begleichen. Wir<br />

müssen eine Bewegung und ein Land retten." Mehr als eines, dachte Bock, aber<br />

das braucht der Genosse noch nicht zu wissen. Was in seinen Gedanken<br />

Konturen annahm, war ein gewaltiger Schlag, ein atemberaubendes Manöver,<br />

das unter Umständen - er war vor sich selbst ehrlich genug, um nicht "ganz<br />

sicher" zu denken - die Welt formbarer machen könnte. Was danach käme,<br />

konnte niemand sagen. Aber das war ganz unwichtig. Entscheidend war, daß<br />

er und seine Freunde den ersten kühnen Schritt wagten.<br />

"Wie lange kennen wir uns jetzt schon - fünfzehn, zwanzig Jahre?" Keitel<br />

lächelte. "Natürlich vertraue ich dir, Genosse."<br />

"Wie viele vertrauenswürdige Leute kennst du?"<br />

"Wie viele brauchen wir denn?"<br />

"Insgesamt acht."<br />

Keitels Miene wurde ausdruckslos. Acht Männer, denen wir uneingeschränkt<br />

vertrauen können? dachte er.<br />

"<strong>Das</strong> sind aus Gründen der Sicherheit zu viele, Günther. Was für Leute<br />

sollen es denn sein?" fragte er und sagte, nachdem Bock geantwortet hatte:<br />

"Nun, ich weiß, wo ich ansetzen muß. Möglich wäre das... Männer in meinem<br />

und ein paar in deinem Alter. Leute mit diesen Qualifikationen sind nicht<br />

schwer zu finden, aber du darfst nicht vergessen, daß es vieles gibt, worauf wir<br />

keinen Einfluß haben."<br />

"Wie meine Freunde anderswo sagen, liegt das in Allahs Hand", meinte<br />

Günther und grinste süffisant.<br />

"Barbaren!" schnaubte Keitel. "Die konnte ich noch nie ausstehen."<br />

"Stimmt, die gönnen einem noch nicht mal ein Bierchen." Bock lächelte.<br />

"Aber sie sind stark, Erich, entschlossen und der Sache treu."<br />

"Und welche Sache wäre das?"<br />

"Eine, die uns im Augenblick gemeinsam ist. Wie lange wirst du brauchen?"<br />

"Zwei Wochen. Erreichen kannst du mich ..."<br />

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