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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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niumreaktor in Hanford erzeugte damals nur wenige Kilo im Jahr, und die<br />

Amerikaner mußten lernen, das Material effizient einzusetzen. Die Bombe<br />

Mark-12 war die erste echte Weiterentwicklung, und die Israelis verbesserten<br />

sie. Sie lieferten mit einem Fünftel des spaltbaren Materials, das die Hiroshima-<br />

Waffe hatte, die fünffache Sprengkraft - also eine Verbesserung des Wirkungsgrads<br />

um das Zehnfache.<br />

Ein Expertenteam könnte mit den entsprechenden Einrichtungen diese Leistung<br />

noch einmal um das Vierfache erhöhen. Moderne Sprengköpfe sind die<br />

elegantesten, faszinierendsten..."<br />

"Zwei Megatonnen?" fragte Ghosn ungläubig.<br />

"Hier schaffen wir das nicht", erwiderte Fromm mit Bedauern. "Die verfügbaren<br />

Informationen sind unzureichend. Die Physik wäre kein Problem, wohl<br />

aber die Herstellung, und über Bombenkonstruktionen liegen keine Publikationen<br />

vor, die uns weiterhelfen könnten. Vergessen Sie nicht, daß man noch<br />

heute Testexplosionen durchführt, um die Bomben kleiner und effizienter zu<br />

machen. Auf diesem Gebiet wie auf jedem anderen muß man experimentieren,<br />

und das können wir nicht. Es fehlt uns auch das Geld für die Ausbildung von<br />

Technikern, die die Konstruktion ausführen. Ich könnte zwar eine Bombe mit<br />

einer Leistung von über einer Megatonne entwerfen, aber die Chance, daß sie<br />

dann auch funktionierte, läge bei fünfzig Prozent. Vielleicht auch ein bißchen<br />

höher, aber ohne ein richtiges Testprogramm wäre das ein unrealistisches<br />

Projekt."<br />

"Was können Sie uns dann bieten?" fragte Kati.<br />

"Eine Waffe mit einer nominalen Sprengkraft von vier- bis fünfhundert<br />

Kilotonnen, die ungefähr einen Kubikmeter groß wäre und rund fünfhundert<br />

Kilo wöge." Fromm machte eine Pause, um die Mienen der beiden anderen zu<br />

studieren. "Es wird also eine wenig elegante, sondern eine klobige und<br />

schwere, aber recht starke Waffe werden." In der Konstruktion sollte sie viel<br />

raffinierter werden als alles, was amerikanische oder russische Techniker in<br />

den ersten 15 Jahren des Atomzeitlalters zustande gebracht hatten, und das,<br />

fand Fromm, war eine beachtliche Leistung.<br />

"Mit Sprengstoff-Ummantelung?" fragte Ghosn.<br />

"Ja", antwortete Fromm und war von der Auffassungsgabe des jungen<br />

Arabers überrascht. "Bei den ersten Bomben benutzte man Stahlhüllen. Wir<br />

setzen statt dessen Sprengstoff ein, der leicht und voluminös, aber genauso<br />

wirkungsvoll ist. Im Augenblick der Detonation wird Tritium in den Kern<br />

gespritzt. Wie bei der ursprünglichen israelischen Konstruktion werden dadurch<br />

große Mengen von Neutronen freigesetzt, die den Spaltungsprozeß<br />

intensivieren; diese Reaktion wiederum wird zusätzliche Neutronen in eine<br />

zweite Tritiummasse schleudern und zur Kernfusion führen. Die Primärladung<br />

erzeugt eine Sprengleistung von rund fünfzig Kilotonnen; die Sekundärladung<br />

bringt vierhundert."<br />

"Wieviel Tritium wird gebraucht?" fragte Ghosn, der wußte, daß Tritium in<br />

kleinen Mengen leicht erhältlich war - Uhrmacher und Hersteller von Waffen­<br />

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