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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Was wissen wir?" fragte <strong>Jack</strong> und stieg in das Spiel ein. Eine farbige Karte<br />

an seinem <strong>Jack</strong>ett identifizierte seine Rolle. Eine Papptafel, die über seinem<br />

Platz an der Decke hing, erfüllte den gleichen Zweck.<br />

"Nicht viel." Bunker sah auf, als ein Lieutenant der Navy eintrat.<br />

"Sir. USS Kidd meldet, daß die Valley Forge vor fünf Minuten explodiert und<br />

gesunken ist. Es wurden nur zwanzig Überlebende geborgen. Eine Rettungsaktion<br />

ist im Gang."<br />

"Was hat zu dem Verlust geführt?" fragte <strong>Ryan</strong>.<br />

"Unbekannt. Sir. Kidd war zum Zeitpunkt des Vorfalls dreißig Meilen von<br />

der Valley Forge entfernt. Unser Hubschrauber ist nun am Unglücksort. Der<br />

Kommandeur der sechsten Flotte hatte alle seine Schiffe in höchste Alarmbereitschaft<br />

versetzt. USS Theodore Roosevelt hat Flugzeuge starten lassen, die<br />

nun das Gebiet absuchen."<br />

"Den Chef der Flieger auf der TR kenne ich, Robby <strong>Jack</strong>son", sagte <strong>Ryan</strong>.<br />

Aber das war eigentlich unwichtig. Die Theodore Roosevelt lag in Wirklichkeit<br />

in Norfolk, Virginia, und Robby bereitete sich noch auf seine nächste Fahrt vor.<br />

Bei diesem Spiel wurden Gattungsnamen verwendet - TR stand also nur für<br />

"Flugzeugträger" -, und wenn jemand einen Seemann oder Flieger persönlich<br />

kannte, war das irrelevant, denn im Spiel waren die Besatzungen fiktiv. In der<br />

Realität aber kommandierte Robby als Commander Air Group die Flugzeuge<br />

der Theodore Roosevelt, und im Ernstfall käme seine Maschine als erste aufs<br />

Katapult. Man durfte nicht vergessen, daß der Zweck dieses Spiels todernst<br />

war. "Hintergrundinformationen?" fragte <strong>Jack</strong>, der sich nicht mehr an alle<br />

Details im Vorausmaterial dieses Szenariums entsann.<br />

"Die CIA meldet eine mögliche Meuterei bei Einheiten der Roten Armee in<br />

Kasachstan und Unruhen auf zwei Marinestützpunkten", meldete der Spielmoderator,<br />

ein Commander der Navy.<br />

"Sowjetische Einheiten in der Nähe der Valley Forge?" fragte Bunker.<br />

"Möglicherweise ein U-Boot", erwiderte der Marineoffizier.<br />

"Blitzmeldung!" kam es aus dem Wandlautsprecher. "USS Kidd hat mit dem<br />

Nahverteidigungssystem eine anfliegende Boden-Boden-Rakete zerstört:<br />

Leichte Schäden am Schiff, keine Verluste."<br />

<strong>Jack</strong> ging in die Ecke, um sich eine Tasse Kaffee einzuschenken, und lächelte<br />

vor sich hin. Er mußte sich eingestehen, daß er diese sehr realistischen Spiele<br />

genoß. Er war aus dem Alltagstrott herausgerissen und in diesen stickigen<br />

Raum gesperrt worden, bekam widersprüchliche und fragmentarische Informationen<br />

und hatte nicht die geringste Ahnung, was eigentlich vor sich ging.<br />

Genau wie in der Wirklichkeit. Ein alter Witz: Was haben Krisenmanager und<br />

Champignons gemeinsam? Man läßt sie im Dunkeln und gibt ihnen Mist.<br />

"Sir, HOTLINE-Meldung."<br />

Aha, dachte <strong>Ryan</strong>, heute ist also der Heiße Draht im Spiel. Demnach ist das<br />

Szenarium im Pentagon ausgearbeitet worden. Mal sehen, ob es immer noch<br />

möglich ist, die Welt in die Luft zu sprengen...<br />

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