Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller
Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller
überfluten; die erste Welle hatte die Flughäfen bereits erreicht. Es kamen Moslems, um im Felsendom zu beten, es fielen reiche Amerikaner ein und sogar Japaner, voller Neugier auf dieses Land, das älter war als ihres. Und bald würde der Wohlstand nach Palästina kommen. Die Prosperität ist die Magd des Friedens und die Feindin der Unzufriedenheit. Wohlstand war aber nicht das, was Ghosn für sein Volk und sein Land im Sinn hatte, zumindest vorerst nicht. Es mußten die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Er bezahlte seinen Orangensaft mit amerikanischem Geld und ging. Bald fand er ein Taxi. Ghosn, der über Ägypten nach Israel eingereist war, fuhr von Jerusalem nach Jordanien und kehrte dann in den Libanon zurück. Er hatte jetzt viel zu tun und hoffte nur, daß die neuen Bücher die notwendigen Informationen enthielten. Ben Goodley, ein intelligenter, gutaussehender Siebenundzwanzigjähriger, setzte seine Studien an der Kennedy School of Government in Harvard nach der Promotion fort, und sein Ehrgeiz reichte für die gesamte Familie, nach der das Institut benannt war. Seine Doktorarbeit hatte sich mit den geheimdienstlichen Aspekten des Vietnam-Debakels befaßt und war so kontrovers, daß sein Professor sie Elizabeth Elliot zur Begutachtung zugeschickt hatte. Das einzige, was die Sicherheitsberaterin an Goodley störte, war die Tatsache, daß er ein Mann war. Aber es ist eben niemand perfekt. "Und womit genau möchten Sie sich beschäftigen?" fragte sie ihn. "Dr. Elliot, ich möchte nachrichtendienstliche Entscheidungsprozesse im Hinblick auf die jüngsten Veränderungen in Europa und im Nahen Osten überprüfen - ein recht problematisches Thema." "Und was ist Ihr Karriereziel? Wollen Sie lehren, schreiben oder in den Regierungsdienst eintreten?" "Mich interessiert die Praxis. Der historische Kontext verlangt, daß die richtigen Leute die richtigen Entscheidungen treffen. Ich habe in meiner Dissertation schlüssig dargelegt, daß uns die Nachrichtendienste seit 1960 fast ununterbrochen schlecht beraten haben. Die ganze Denkart zielt in die falsche Richtung. Zumindest" - er lehnte sich zurück und versuchte entspannt zu wirken - "kommt man als Außenseiter oft zu diesem Schluß." "Und was ist Ihrer Ansicht nach der Grund?" "Zum einen die Kriterien bei der Einstellung. Die Art und Weise zum Beispiel, auf die bei der CIA das Personal ausgewählt wird, bestimmt die Methoden, mit denen diese Leute Daten sammeln und analysieren. Das Ergebnis ist eine endlose Reihe sich selbst bewahrheitender Voraussagen. Wo bleibt die Objektivität, das Gespür für Trends? Prophezeite man 1989? Natürlich nicht. Und was übersieht man jetzt? Wahrscheinlich eine ganze Menge. Es wäre zur Abwechslung mal schön", schloß Goodley, "wichtige Themen in den Griff zu bekommen, ehe sie sich zu Krisen auswachsen." "Da bin ich ganz Ihrer Meinung." Dr. Elliot sah die Schultern des jungen 240
Mannes sinken, als er diskret erleichtert ausatmete. Sie beschloß nun, ein wenig mit ihm zu spielen, um ihm einen Vorgeschmack zu geben. "Tja, was können wir wohl mit Ihnen anfangen ...?" Elliot ließ ihren Blick zur Wand gegenüber schweifen. "Im Haus ist die Stelle eines Rechercheurs frei. Sie müßten sich einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen und eine strenge Geheimhaltungsverpflichtung unterschreiben. Außerdem dürfen Sie nur veröffentlichen, was vorher mit uns abgeklärt ist." "Das grenzt ja schon an Vorzensur", wandte Goodley ein. "Ist das nicht verfassungswidrig?" "Eine Regierung muß Geheimnisse wahren können, wenn sie funktionieren will. Sie könnten Zugang zu erstaunlichen Informationen bekommen. Wollen Sie nun publizieren oder sich praktisch betätigen, wie Sie gerade behauptet haben? Der öffentliche Dienst verlangt einige Opfer." "Nun..." "Bei der CIA werden in den nächsten Jahren einige wichtige Posten neu besetzt", versprach Elliot. "Ah, ich verstehe", erwiderte Goodley. "Es war natürlich nie meine Absicht, vertrauliches Material zu veröffentlichen." "Gewiß", stimmte Elliot zu. "Ich werde das über mein Büro regeln. Von Ihrer Dissertation war ich sehr beeindruckt. Leute mit Ihrem Verstand brauchen wir hier - vorausgesetzt, Sie sind mit den erforderlichen Einschränkungen einverstanden." "In diesem Fall kann ich sie wohl akzeptieren." "Vorzüglich." Elizabeth Elliot lächelte. "Willkommen im Weißen Haus. Meine Sekretärin wird Sie ins Haus gegenüber in die Sicherheitsabteilung bringen. Sie müssen einen Haufen Formulare ausfüllen.", "Für >Secret< bin ich schon zugelassen." "Das reicht nicht. Sie brauchen die Geheimhaltungsstufe SAP/SAR, die Ihnen Zugang zu Spezialprogrammen mit besonderem Code gibt. Normalerweise dauert das ein paar Monate..." "Monate?" fragte Goodley entsetzt. "Normalerweise, sagte ich. Der Prozeß läßt sich ein wenig beschleunigen. Machen Sie sich also auf Wohnungssuche. Reicht Ihr Stipendium?" "Ja." "Gut. Ich rufe Marcus Cabot in Langley an; er wird Sie kennenlernen wollen." Goodley strahlte die Sicherheitsberaterin an. "Willkommen im Team." Der neue Mitarbeiter verstand den Wink und erhob sich. "Ich werde versuchen, Sie nicht zu enttäuschen." Elliot schaute ihm nach. Wie leicht die Menschen doch zu manipulieren sind, dachte sie. Mit Sex erreichte man schon viel, mit Macht und Ehrgeiz aber noch mehr. Das habe ich bereits bewiesen, sagte sich Elliot. 241
- Seite 186 und 187: die Augenbrauen. "Sein Angebot ist
- Seite 188 und 189: Hinweis, daß unsere Signale nicht
- Seite 190 und 191: statt, starrte stundenlang die blan
- Seite 192 und 193: "Worum geht es eigentlich?" "Es ist
- Seite 194 und 195: "Wir haben eine neue Operation lauf
- Seite 196 und 197: "Ich kam kurz nach dem Parteikonven
- Seite 198 und 199: "Kontakt verfolgen." Nun schaute er
- Seite 200 und 201: "Hat sich nicht geändert, Sir, ist
- Seite 202 und 203: "Jawohl. Sir." "Bestens." Das kam h
- Seite 204 und 205: Der Beamte fuhr im Plauderton fort.
- Seite 206 und 207: Der BKA-Beamte sah auf dem Fernsehs
- Seite 208 und 209: "Verzeihung, Mr. President", sagte
- Seite 210 und 211: viel intensiveren Informationsausta
- Seite 212 und 213: Das darf nicht sein, sagte sich der
- Seite 214 und 215: den Wohlstand, gewiß, hat aber nic
- Seite 216 und 217: tempore des Senats und Vizepräside
- Seite 218 und 219: lew und klang noch immer sachlich.
- Seite 220 und 221: dagegen, und 21 Prozent äußerten
- Seite 222 und 223: Mißerfolg wahrscheinlicher als Zur
- Seite 224 und 225: überhörten, manche registrierten
- Seite 226 und 227: in jedes Haus zu schießen. Diese E
- Seite 228 und 229: verurteilt. Später brachte man ihn
- Seite 230 und 231: General, aber nicht im wirklichen L
- Seite 232 und 233: licke. Vielleicht hatte die Aufmerk
- Seite 234 und 235: Ghosn erwischte sie wie geplant, un
- Seite 238 und 239: "Eine Atombombe?" fragte Bock. "So
- Seite 240 und 241: 12 Tüftler "Ich erhöhe um einen Z
- Seite 242 und 243: Berechnungen mußten zum Beispiel m
- Seite 244 und 245: Kampf gegen die katastrophale Umwel
- Seite 246 und 247: trug zwar keine Pistole, aber ein M
- Seite 248 und 249: Kati hatte eine gute Wahl getroffen
- Seite 250 und 251: ich kann." Er winkte ab. "Zahlen Si
- Seite 252 und 253: dachte er, alle Informationen liege
- Seite 254 und 255: Und so war Durling zu nebensächlic
- Seite 256 und 257: "Charlie Alden sah sie sich immer a
- Seite 258 und 259: "Was wissen wir?" fragte Jack und s
- Seite 260 und 261: "Genau. Kein Problem", stimmte Kati
- Seite 262 und 263: "Ganz gleich, wie gut Resultate sin
- Seite 264 und 265: "Quatsch", erwiderte Bunker leise.
- Seite 266 und 267: ihn aber so klar angedeutet, daß e
- Seite 268 und 269: "Die Maine soll hier irgendwo in de
- Seite 270 und 271: lich von Alaska. Das U-Boot, das er
- Seite 272 und 273: 14 Offenbarung "Nun, was haben Sie
- Seite 274 und 275: egierung; kein Hinweis auf die CIA
- Seite 276 und 277: niumreaktor in Hanford erzeugte dam
- Seite 278 und 279: Das Orten der Signatur, sollte es s
- Seite 280 und 281: zu belegen, bedeutete dies, daß Ma
- Seite 282 und 283: unmittelbaren Umgebung befehligte,
- Seite 284 und 285: estätigen, gab er ihr ein Bündel
Mannes sinken, als er diskret erleichtert ausatmete. Sie beschloß nun, ein<br />
wenig mit ihm zu spielen, um ihm einen Vorgeschmack zu geben. "Tja, was<br />
können wir wohl mit Ihnen anfangen ...?"<br />
Elliot ließ ihren Blick zur Wand gegenüber schweifen. "Im Haus ist die<br />
Stelle eines Rechercheurs frei. Sie müßten sich einer Sicherheitsüberprüfung<br />
unterziehen und eine strenge Geheimhaltungsverpflichtung unterschreiben.<br />
Außerdem dürfen Sie nur veröffentlichen, was vorher mit uns abgeklärt ist."<br />
"<strong>Das</strong> grenzt ja schon an Vorzensur", wandte Goodley ein. "Ist das nicht<br />
verfassungswidrig?"<br />
"Eine Regierung muß Geheimnisse wahren können, wenn sie funktionieren<br />
will. Sie könnten Zugang zu erstaunlichen Informationen bekommen. Wollen<br />
Sie nun publizieren oder sich praktisch betätigen, wie Sie gerade behauptet<br />
haben? Der öffentliche Dienst verlangt einige Opfer."<br />
"Nun..."<br />
"Bei der CIA werden in den nächsten Jahren einige wichtige Posten neu<br />
besetzt", versprach Elliot.<br />
"Ah, ich verstehe", erwiderte Goodley. "Es war natürlich nie meine Absicht,<br />
vertrauliches Material zu veröffentlichen."<br />
"Gewiß", stimmte Elliot zu. "Ich werde das über mein Büro regeln. Von<br />
Ihrer Dissertation war ich sehr beeindruckt. Leute mit Ihrem Verstand brauchen<br />
wir hier - vorausgesetzt, Sie sind mit den erforderlichen Einschränkungen<br />
einverstanden."<br />
"In diesem Fall kann ich sie wohl akzeptieren."<br />
"Vorzüglich." Elizabeth Elliot lächelte. "Willkommen im Weißen Haus.<br />
Meine Sekretärin wird Sie ins Haus gegenüber in die Sicherheitsabteilung<br />
bringen. Sie müssen einen Haufen Formulare ausfüllen.",<br />
"Für >Secret< bin ich schon zugelassen."<br />
"<strong>Das</strong> reicht nicht. Sie brauchen die Geheimhaltungsstufe SAP/SAR, die<br />
Ihnen Zugang zu Spezialprogrammen mit besonderem Code gibt. Normalerweise<br />
dauert das ein paar Monate..."<br />
"Monate?" fragte Goodley entsetzt.<br />
"Normalerweise, sagte ich. Der Prozeß läßt sich ein wenig beschleunigen.<br />
Machen Sie sich also auf Wohnungssuche. Reicht Ihr Stipendium?"<br />
"Ja."<br />
"Gut. Ich rufe Marcus Cabot in Langley an; er wird Sie kennenlernen<br />
wollen." Goodley strahlte die Sicherheitsberaterin an. "Willkommen im<br />
Team."<br />
Der neue Mitarbeiter verstand den Wink und erhob sich. "Ich werde versuchen,<br />
Sie nicht zu enttäuschen."<br />
Elliot schaute ihm nach. Wie leicht die Menschen doch zu manipulieren sind,<br />
dachte sie. Mit Sex erreichte man schon viel, mit Macht und Ehrgeiz aber noch<br />
mehr. <strong>Das</strong> habe ich bereits bewiesen, sagte sich Elliot.<br />
241