23.01.2013 Aufrufe

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

verurteilt. Später brachte man ihn nach Saudi-Arabien, wo er in <strong>aller</strong> Öffentlichkeit<br />

geköpft wurde. <strong>Ryan</strong> fragte sich, wie Prävention auf hebräisch, griechisch<br />

und arabisch hieß. Die Israelis waren von der Geschwindigkeit und<br />

Strenge des Urteils verblüfft, während die Moslems nur mit den Schultern<br />

zuckten und meinten, der Koran sei eben auch ein strenges Strafgesetzbuch,<br />

das sich über die Jahre als sehr wirksam erwiesen habe.<br />

"Sie sind über diese Regelung immer noch nicht ganz froh, nicht wahr?"<br />

Avi runzelte die Stirn. <strong>Ryan</strong> zwang ihn nun, entweder seine persönliche<br />

Meinung zu sagen - oder die Wahrheit. "Man fühlt sich sicherer, seit die<br />

Schweizer hier sind... und was ich jetzt sage, bleibt unter uns, <strong>Ryan</strong>." Die<br />

Wahrheit hatte die Oberhand gewonnen.<br />

"Aber sicher."<br />

"Es mag zwar noch ein paar Wochen dauern, aber mein Volk wird die<br />

Vorteile erkennen. Bei den Arabern sind die Schweizer beliebt, und Friede<br />

herrscht auf den Straßen nur, wenn die Araber zufrieden sind. So, würden Sie<br />

mir nun bitte etwas verraten?" Daraufhin machte Clark eine leichte Kopfbewegung.<br />

"Mal sehen", meinte <strong>Ryan</strong> und schaute die Straße entlang.<br />

"Was hatten Sie mit der Sache zu tun?"<br />

"Gar nichts", erwiderte <strong>Jack</strong> so kalt und mechanisch, wie die Gangart der<br />

Soldaten war. "<strong>Das</strong> Ganze war Charlie Aldens Idee. Ich fungierte nur als Bote."<br />

"<strong>Das</strong> macht Elizabeth Elliot <strong>aller</strong> Welt weis." Mehr brauchte Avi nicht zu<br />

sagen.<br />

"Sie hätten mir die Frage nicht gestellt, wenn Sie die Antwort nicht wüßten.<br />

Warum fischen Sie also?"<br />

"Sehr elegant." General Ben Jakob setzte sich, winkte dem Kellner und<br />

bestellte zwei Bier, ehe er weitersprach. Clark und der zweite Leibwächter<br />

tranken nicht. "Ihr Präsident hat uns mit seiner Drohung, die Waffenlieferungen<br />

zu stoppen, zu sehr unter Druck gesetzt."<br />

"Gewiß, er hätte etwas behutsamer vorgehen können, aber ich bestimme die<br />

Politik nicht, Avi. Den Prozeß hat Israel selbst ausgelöst, als die Demonstranten<br />

erschossen wurden. <strong>Das</strong> weckte bei uns Erinnerungen an Episoden aus<br />

unserer eigenen Geschichte, an die wir lieber nicht denken, und neutralisierte<br />

Ihre Lobby im Kongreß. Vergessen Sie nicht, daß viele dieser Leute auf der<br />

Seite der Bürgerrechtsbewegung standen. Sie haben uns in Zugzwang gebracht,<br />

Avi. Außerdem..." <strong>Ryan</strong> hielt abrupt inne.<br />

"Außerdem?"<br />

"Kann die Sache Erfolg haben, Avi. Sehen Sie sich doch nur um!" sagte <strong>Jack</strong>,<br />

als das Bier kam. Er war so durstig, daß er sein Glas mit dem ersten Schluck zu<br />

einem Drittel leerte.<br />

"Es bestehen geringe Chancen", räumte Ben Jakob ein.<br />

"Ihre Informationen über Syrien sind besser als unsere", betonte <strong>Ryan</strong>. "Wie<br />

ich höre, äußert man sich dort inzwischen positiv über das Abkommen, wenn<br />

auch ganz diskret. Habe ich recht?"<br />

232

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!