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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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wieder in seinem Zimmer. <strong>Das</strong> Radio lief noch, der Sender brachte volkstümliche<br />

Weisen. Nun kehrte die Trauer zurück, aber Bock weinte nicht, sondern<br />

empfand nur Haß. Petras Tod war ein schwerer Schlag, aber darüber hinaus<br />

war seine ganze Weltanschauung verraten worden. Der Verlust seiner Frau war<br />

nur ein weiteres Symptom für eine schwere, bösartige Krankheit. Wenn es<br />

nach ihm ging, würde die ganze Welt für den Mord an Petra büßen müssen - im<br />

Namen der revolutionären Gerechtigkeit natürlich.<br />

Kati konnte nicht einschlafen, überraschenderweise unter anderem auch deshalb,<br />

weil ihn Schuldgefühle plagten. Auch er hatte Erinnerungen an Petra<br />

Hassler und ihren geschmeidigen Körper - damals war sie schon mit Günther<br />

verheiratet gewesen -, und er stellte sie sich tot vor, am Ende eines Stricks. Wie<br />

war sie gestorben? Durch Selbstmord, wie es in den Nachrichten geheißen<br />

hatte? Kati glaubte das. Europäer waren klug, aber es fehlte ihnen das Durchhaltevermögen.<br />

Ihr Vorteil war die größere Perspektive, die wiederum aus<br />

ihrer kosmopolitischen Umgebung und ihrer generell besseren Bildung resultierte.<br />

Kati und sein Volk neigten dazu, sich auf das unmittelbare Problem zu<br />

konzentrieren. Die europäischen Genossen aber sahen die weitreichenden<br />

Fragen klarer. Dieses Moment der Voraussicht und klaren Wahrnehmung<br />

überraschte Kati. Er und seine Leute hatten die Europäer zwar immer als<br />

Genossen, aber nicht als Ebenbürtige betrachtet, eher als Dilettanten auf dem<br />

Gebiet des revolutionären Kampfes. <strong>Das</strong> war eine Fehleinschätzung. Ihre<br />

Aufgabe war schon immer schwerer gewesen, weil ihnen die unzufriedenen<br />

Massen fehlten, aus denen Kati und seine Kollegen ihre Leute rekrutierten. Ihr<br />

relativer Mißerfolg war auf objektive Umstände zurückzuführen und sagte<br />

nichts über ihre Intelligenz oder Entschlossenheit aus.<br />

Bock hätte mit seinem klaren Blick einen guten Stabsoffizier abgegeben.<br />

Was nun? fragte sich Kati. Um diese Frage zu beantworten, mußte er<br />

nachdenken und sich Zeit nehmen. Er beschloß, sie ein paar Tage zu überschlafen<br />

... oder eher eine Woche, und versuchte, Ruhe zu finden.<br />

"... ich habe die große Ehre, den Präsidenten der Vereinigten Staaten vorzustellen."<br />

Die versammelten Mitglieder beider Häuser des Kongresses erhoben sich<br />

wie ein Mann von ihren Plätzen im Sitzungssaal des Repräsentantenhauses. In<br />

der ersten Reihe waren die Mitglieder des Kabinetts, die Vereinigten Stabschefs<br />

und die Richter des Obersten Bundesgerichts. Auch sie erhoben sich. In<br />

den Galerien saßen andere, darunter die Botschafter von Saudi-Arabien und<br />

Israel, die sich zum ersten Mal nebeneinander niedergelassen hatten. Die<br />

Fernsehkameras nahmen im Schwenk den großen Raum auf, in dem berühmte<br />

und berüchtigte historische Ereignisse stattgefunden hatten. Von den Wänden<br />

hallte frenetischer Applaus wider.<br />

Präsident Fowler legte sein Manuskript auf das Rednerpult, drehte sich um<br />

und begrüßte den Sprecher des Repräsentantenhauses, den Präsidenten pro<br />

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