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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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viel intensiveren Informationsaustausch zu rechnen. Avi gefiel das nicht. Trotz<br />

der augenblicklichen Euphorie war Amerika kein Land, dem man Geheimnisse<br />

anvertrauen konnte, und schon gar nicht solche, die mit großer Mühe und<br />

manchmal sogar mit dem Blut von Agenten beschafft worden waren. Dem<br />

Mossad stand ein hoher CIA-Vertreter ins Haus, mit dem die Einzelheiten<br />

abgesprochen werden sollten. Bestimmt wird <strong>Ryan</strong> geschickt, dachte Avi und<br />

begann, sich Notizen zu machen. Er mußte so viel wie möglich über diesen<br />

Mann herausfinden, um zu einer günstigen Übereinkunft mit ihm zugelangen.<br />

<strong>Ryan</strong> ... hatte er wirklich die ganze Sache in Gang gesetzt? <strong>Das</strong> ist die Frage,<br />

dachte Ben Jakob. Die US-Regierung hatte das abgestritten, aber <strong>Ryan</strong> war<br />

weder Fowlers Favorit noch der seiner Sicherheitsberaterin Elizabeth Elliot.<br />

Seine Informationen über sie waren eindeutig. Als Professorin hatte sie "im<br />

Namen der Fairneß und Ausgewogenheit" Vertreter der PLO eingeladen und<br />

sie ihren Standpunkt darlegen lassen. Es hätte aber noch schlimmer kommen<br />

können. Sie war wenigstens keine Vanessa Redgrave, die mit der Kalaschnikow<br />

fuchtelnd Tänze vollführte, trieb aber die "Objektivität" so weit, daß sie<br />

höflich den Ausführungen von Vertretern eines Volkes lauschte, das in Ma'alot<br />

israelische Kinder und in München israelische Sportler angegriffen hatte. Wie<br />

die meisten Mitglieder der amerikanischen Regierung hatte sie die Bedeutung<br />

des Wortes Prinzipien vergessen. <strong>Ryan</strong> aber gehörte nicht zu dieser Mehrheit<br />

...<br />

<strong>Das</strong> Abkommen war <strong>Ryan</strong>s Geisteskind, das stand für Ben Jakob fest. Auf<br />

den Gedanken, das Problem über die Religion zu lösen, wären Fowler und<br />

Elliot nie gekommen.<br />

<strong>Das</strong> Abkommen. Er konzentrierte sich wieder auf den Vertragstext und seine<br />

Notizen. Wie hatte sich seine Regierung nur in diese Ecke manövrieren lassen?<br />

We shall overcome...<br />

So einfach war das? Panische Anrufe und Telegramme von Israels amerikanischen<br />

Freunden, die abzuspringen begannen, als ob...<br />

Wie hätte es auch anders kommen können? fragte sich Avi. <strong>Das</strong> Abkommen<br />

war unter Dach und Fach - höchstwahrscheinlich, räumte er ein. Die Ausbrüche<br />

in der israelischen Bevölkerung hatten begonnen; in den nächsten Tagen<br />

mußte mit Aufruhr gerechnet werden. Der Grund lag auf der Hand:<br />

Israel räumte West Jordanien. Es würde zwar Truppen zurücklassen, ähnlich<br />

wie Amerika noch Einheiten in Deutschland und Japan stationiert hat, aber auf<br />

der Westbank sollte ein demilitarisierter Palästinenserstaat entstehen, dessen<br />

Grenzen die UNO garantierte. Tja, so steht es wahrscheinlich auf einem schön<br />

gerahmten Stück Pergament, überlegte Ben Jakob. Die echte Garantie würde<br />

von Israel und Amerika kommen. Saudi-Arabien und seine Bruderstaaten am<br />

Golf sollten die wirtschaftliche Rehabilitation der Palästinenser finanzieren.<br />

Auch der ungehinderte Zugang nach Jerusalem war garantiert - dort würden<br />

die stärksten israelischen Verbände stehen, in großen, leicht zu sichernden<br />

Lagern, die das Recht hatten, ungehindert Streife zu gehen. Jerusalem selbst<br />

würde zu einem Dominion des Vatikans werden. Der Zivilverwaltung stand<br />

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