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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Wir haben eine neue Operation laufen, sie heißt NIITAKA", erklärte der<br />

DDCl und sprach einige Minuten lang weiter. Zu einem späteren Zeitpunkt<br />

würde er Unterlagen liefern müssen. Im Augenblick aber mußte der Vertreter<br />

des Kongresses nur über die Operation und ihren Zweck unterrichtet werden.<br />

"Eine Million Dollar im Monat!" Trent lachte laut. "Mehr verlangt er nicht?"<br />

"Der Direktor war geschockt", berichtete <strong>Jack</strong>.<br />

"Ich habe Marcus immer gemocht, aber er ist ein Geizhals. Im Ausschuß<br />

sitzen zwei Kollegen, die bei jeder Gelegenheit auf Japan eindreschen. Wenn<br />

sie von dieser Sache hören, gibt es kein Halten mehr."<br />

"Und Sie gehören wohl auch zu dieser Fraktion, Al."<br />

Trent sah sehr verletzt aus. "Ich soll anti-japanisch eingestellt sein? Nur weil<br />

in meinem Wahlkreis zwei Hersteller von Fernsehgeräten dichtmachen mußten<br />

und ein Zulieferbetrieb für die Automobilindustrie gezwungen war, die<br />

Hälfte seiner Leute zu entlassen? Soll ich darüber sauer sein? Zeigen Sie mir<br />

mal das Protokoll der Kabinettssitzung", befahl der Abgeordnete.<br />

<strong>Ryan</strong> öffnete seine Aktentasche. "Sie dürfen das weder kopieren noch zitieren,<br />

Al. Es handelt sich um eine langfristige Operation, die..."<br />

"<strong>Jack</strong>, ich komme nicht gerade frisch aus der Provinz. Warum sind Sie so<br />

humorlos? Was ist mit Ihnen?"<br />

"Ach, ich bin nur überarbeitet", gestand <strong>Jack</strong> und händigte die Papiere aus.<br />

Trent, ein Schnelleser, überflog die Seiten mit unverschämter Geschwindigkeit.<br />

Dabei setzte er eine neutrale Miene auf, und er verwandelte sich in das,<br />

was er vor allem war: in einen kalten, berechnenden Politiker. Er stand weit auf<br />

der linken Seite des politischen Spektrums, war aber anders als die Mehrzahl<br />

seiner Gesinnungsgenossen kein rigider Ideologe. Seinen Leidenschaften ließ<br />

er nur bei Parlamentsdebatten und daheim im Bett freien Lauf. Ansonsten war<br />

er ein eiskalter Analytiker.<br />

"Fowler springt im Dreieck, wenn er das sieht. Die Japaner sind wirklich ein<br />

unverschämt arroganter Verein. Haben Sie solche Sprüche jemals in unseren<br />

Kabinettssitzungen gehört?" fragte Trent.<br />

"Nur, wenn es um innenpolitische Fragen ging. Ich bin auch vom Ton<br />

geschockt, aber Japan hat eben eine andere Kultur."<br />

Der Kongreßabgeordnete schaute kurz auf. "Stimmt. Unter dem Deckmäntelchen<br />

der guten Manieren versteckt sich ein wildes und barbarisches Volk,<br />

etwa so wie die Briten. Aber dieses Protokoll liest sich wie das Drehbuch zu<br />

einer ordinären Komödie. Sensationell, <strong>Jack</strong>. Wer hat den Agenten angeworben?"<br />

"Nun, es gab das übliche Balzritual. Er tauchte bei einer Reihe von Empfängen<br />

auf, der Chef unserer Station in Tokio bekam Wind, ließ den Mann ein paar<br />

Wochen schmoren und trat dann an ihn heran. Der Russe überreichte ihm ein<br />

Informationspaket und die Vertragsbedingungen."<br />

"Warum heißt die Operation NIITAKA? <strong>Das</strong> Wort kommt mir irgendwie<br />

bekannt vor."<br />

"Ich habe es selbst ausgewählt. Als der japanische Trägerverband auf Pearl<br />

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