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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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weil ich Ihnen erst einen breiten Überblick verschaffen wollte. In der Geschichte<br />

unseres Dienstes wollte ungefähr die Hälfte der Direktoren die Namen<br />

solcher Agenten wissen: die anderen verzichteten auf solche Informationen.<br />

Unser Grundprinzip lautet: Je weniger Leute eingeweiht sind, desto<br />

geringer ist die Möglichkeit, daß es undichte Stellen gibt. Admiral Greers<br />

Erstes Gesetz der ND-Operationen lautete: Die Wahrscheinlichkeit, daß eine<br />

Operation auffliegt, ist dem Quadrat der Eingeweihten proportional. Die<br />

Entscheidung liegt bei Ihnen, Sir."<br />

Cabot nickte nachdenklich und beschloß, auf Zeit zu spielen. "Sie mochten<br />

Greer, nicht wahr?"<br />

"Er war für mich wie ein Vater, Sir. Nachdem meiner bei einem Flugzeugabsturz<br />

ums Leben kam, adoptierte mich Greer sozusagen." Besser gesagt:<br />

Ich hängte mich an ihn, dachte <strong>Ryan</strong>. "Was MUSASHI angeht, lassen Sie sich<br />

die Sache vielleicht lieber erst einmal durch den Kopf gehen."<br />

"Und wenn das Weiße Haus Einzelheiten wissen will?" fragte Cabot nun.<br />

"Sir, was MUSASHI uns anbietet, wird bei seinen Arbeitgebern als Landesverrat<br />

gelten, ganz gleich, wie er selbst es interpretiert. Narmonow ist ein<br />

anständiger Mann, aber wir wissen von vierzig Fällen, in denen die Sowjets<br />

Leute wegen Spionage hingerichtet haben, darunter unsere sehr produktiven<br />

Agenten ZYLINDERHUT, FAHRENDER GESELLE und ein Mann namens<br />

Tolkatschow. Wir bemühten uns in allen drei Fällen um einen Austausch,<br />

aber sie wurden noch vor Beginn der Verhandlungen erschossen. Mit Berufungsverfahren<br />

ist es in der Sowjetunion nach wie vor nicht sehr weit her",<br />

erklärte <strong>Ryan</strong>. "Kurz gesagt, Sir, wenn dieser Mann enttarnt wird, setzt es<br />

höchstwahrscheinlich einen Kopfschuß. Deswegen hüten wir die Identität<br />

unserer Agenten so eifersüchtig. Wenn wir Mist bauen, müssen Menschen<br />

sterben, trotz Perestroika. Die meisten Präsidenten verstehen das auch. Und<br />

noch etwas."<br />

"Ja?"<br />

"Er stellt noch eine weitere Bedingung: Alle seine Meldungen sollen mit<br />

Boten und nicht über Kabel an uns gehen. Damit müssen wir einverstanden<br />

sein, sonst macht er nicht mit. Gut, technisch ist das kein Problem. Bei<br />

Agenten dieses Kalibers haben wir das öfters schon so gehalten. Die Art der<br />

Informationen, die er uns zu liefern verspricht, erzeugt keinen sofortigen<br />

Handlungsbedarf. United Airlines, Northwest und selbst All Nippon Airways<br />

haben Direktflüge zwischen Tokio und Washington."<br />

"Moment mal..." Cabot zog eine Grimasse.<br />

"Genau." <strong>Jack</strong> nickte. "Er hält unser Kommunikationsnetz nicht für sicher.<br />

Sehr unangenehmer Gedanke."<br />

"Sie glauben doch nicht etwa ..."<br />

"Ich bin nicht sicher. Wir sind in den letzten Jahren nur mit sehr begrenztem<br />

Erfolg in den sowjetischen Chiffrenverkehr eingedrungen. Die NSA<br />

nimmt an, daß die Gegenseite ähnliche Probleme mit unserer Kommunikation<br />

hat. Solche Annahmen sind gefährlich. Wir erhielten schon einmal einen<br />

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