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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Entscheidungen<br />

"Sehr interessant."<br />

"Eine ziemlich einmalige Gelegenheit", stimmte <strong>Ryan</strong> zu.<br />

"Wie zuverlässig und vertrauenswürdig ist er?" fragte Cabot.<br />

<strong>Ryan</strong> lächelte seinen Chef an. "Sir, das ist immer die Frage. Vergessen wir die<br />

Spielregeln nicht. Ganz sicher kann man nie sein - will sagen, es dauert Jahre,<br />

bis sich ein Mindestmaß an Gewißheit entwickelt hat. Unser Spiel hat nur<br />

wenige feste Regeln, und niemand weiß, nach welchem System gepunktet<br />

wird. Wie auch immer, der Mann ist mehr als nur ein Überläufer." Es ging um<br />

Oleg Juriewitsch Lyalin - Cabot kannte den Namen noch nicht -, einen<br />

"illegalen" KGB-Agenten, der nicht unter dem Schutz der diplomatischen<br />

Immunität, sondern als angeblicher Vertreter eines sowjetischen Kombinats<br />

arbeitete. Lyalin, Codename DISTEL, führte einen Agentenring, und zwar in<br />

Japan. "Der Mann ist ein Profi und hat ein besseres Netz als der KGB-Resident<br />

in Tokio. Seine beste Quelle sitzt im japanischen Kabinett."<br />

"Und?"<br />

"Er bietet uns die Nutzung seines Netzes an."<br />

"Ist das wirklich so wichtig, wie ich anfange zu glauben...?" fragte der CIA-<br />

Direktor seinen Stellvertreter.<br />

"Chef, eine solche Chance bietet sich nur selten. In Japan haben wir noch nie<br />

richtig operiert, weil uns erstens Leute mit guten Japanischkenntnissen fehlen<br />

- selbst hier im Haus sind Übersetzer knapp - und wir zweitens unsere<br />

Prioritäten immer anderswo sahen. Allein der Aufbau der Infrastruktur für<br />

Operationen in Japan dürfte Jahre in Anspruch nehmen. Die Russen aber<br />

waren schon vor der Oktoberrevolution in Nippon tätig. Der Grund liegt in der<br />

Geschichte: Rußland und Japan hatten sich lange bekriegt, und da die Russen<br />

in Japan einen strategischen Rivalen sahen, spionierten sie dort schon, bevor<br />

Japan zur Technologiemacht aufstieg. Dieser Mann bietet uns sein japanisches<br />

Unternehmen zum Sonderpreis an, komplett mit Inventar, Außenständen, den<br />

technischen Einrichtungen - den ganzen Laden also. Günstiger könnte es gar<br />

nicht kommen."<br />

"Aber was er verlangt..."<br />

"Geld? Na und? <strong>Das</strong> ist nicht ein Tausendstel eines Prozents von dem, was<br />

diese Informationen für unser Land wert sind", betonte <strong>Jack</strong>.<br />

"Eine Million Dollar im Monat!" protestierte Cabot und fügte insgeheim<br />

hinzu: steuerfrei!<br />

<strong>Ryan</strong> verkniff sich ein Lachen. "Na schön, er ist eben geldgeil. Wie hoch ist<br />

unser Handelsdefizit mit Japan nach dem letzten Stand?" fragte <strong>Jack</strong> und hob<br />

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