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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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der übrigens Talbots rechte Hand ist. Gleichzeitig war es Präsident Fowler, der<br />

die Initiative billigte und, wo erforderlich, politischen Druck ausübte. Noch nie<br />

hatte ein Präsident den Mut und Weitblick, seinen Ruf als Politiker bei einem so<br />

kühnen Unterfangen aufs Spiel zu setzen. Die Auswirkungen eines Fehlschlags<br />

wären unvorstellbar gewesen. Aber Fowler hat es geschafft. Dies ist ein großer<br />

Tag für die amerikanische Diplomatie, die Verständigung zwischen Ost und<br />

West und vielleicht die größte Chance für den Weltfrieden in der Geschichte<br />

der Menschheit."<br />

"<strong>Das</strong> hätte ich selbst nicht besser sagen können. Dick. Nun müssen das<br />

Abkommen und der amerikanisch-israelische Verteidigungspakt aber noch<br />

vom Senat ratifiziert werden. Wie sieht es damit aus?"<br />

Der Kommentator grinste und schüttelte in gespielter Erheiterung den Kopf.<br />

"<strong>Das</strong> geht so schnell durch den Senat, daß die Druckerschwärze noch feucht<br />

ist, wenn der Präsident das Gesetz in die Hand bekommt. Verzögern können<br />

diese Sache nur die verbalen Spiegelfechtereien, die man in den Ausschüssen<br />

und Fraktionen hört."<br />

"Aber die Kosten, die durch die Stationierung amerikanischer Truppen<br />

entstehen..."<br />

"Rick, der Auftrag unserer Streitkräfte ist die Wahrung des Friedens. Und<br />

dafür wird Amerika jeden Preis zahlen. <strong>Das</strong> ist für den amerikanischen Steuerzahler<br />

kein Opfer, sondern ein Privileg, eine historische Ehrenpflicht: dem<br />

Weltfrieden das Siegel amerikanischer Stärke aufzudrücken. Keine Frage: Wir<br />

zahlen."<br />

"Und hiermit verabschieden wir uns", sagte Rick und drehte sich wieder zu<br />

Kamera l um. "In zweieinhalb Stunden berichten wir live über die Unterzeichnung<br />

des Vatikan-Abkommens. Wir schalten zurück nach New York. Rick<br />

Cousins, Vatikan."<br />

"Donnerwetter!" hauchte <strong>Ryan</strong>. Leider hatte der Fernseher diesmal seine Frau<br />

aufgeweckt, die den Kommentar mit Interesse verfolgt hatte.<br />

"<strong>Jack</strong>, was war dein Beitrag!" Cathy stand auf, um Kaffee zu machen.<br />

"Schließlich warst du in Italien und in ..."<br />

"Schatz, ich hatte mit der Sache zu tun. Wie intensiv, kann ich nicht sagen."<br />

Es hätte <strong>Jack</strong> ärgern sollen, daß Charlie Alden nun als Erfinder der Friedensinitiative<br />

hingestellt wurde, aber Charlie war trotz seiner menschlichen Schwächen<br />

ein anständiger Kerl gewesen und hatte sich in der Tat hinter die Sache<br />

geklemmt und Druck ausgeübt, als das nötig war. Außerdem, sagte er sich,<br />

würden die Historiker wie üblich früher oder später auf die Wahrheit stoßen.<br />

Die echten Akteure wußten Bescheid. Er wußte Bescheid. Er war gewohnt, im<br />

Hintergrund zu agieren, Dinge zu tun, von denen andere nichts wissen durften.<br />

Er drehte sich zu seiner Frau um und lächelte.<br />

Auch Cathy wußte Bescheid, denn sie hatte ihn schon vor einigen Monaten<br />

laut spekulieren hören. <strong>Jack</strong> war offenbar nicht bewußt, daß er beim Rasieren<br />

vor sich hin brummte, und er glaubte auch, daß seine Frau weiterschlief, wenn<br />

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