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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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sondern ihm auch den Rest seiner Amtszeit angenehmer machen. Sie würde<br />

ihm die Wiederwahl, eine satte Mehrheit im Kongreß und die Verabschiedung<br />

seiner ehrgeizigen Sozialgesetze sichern. Historische Taten wie seine, also<br />

ehrenwerte, gingen mit internationalem Prestige und großer innenpolitischer<br />

Schlagkraft einher, mit Macht im besten Sinne. Mit einem Federstrich wurde<br />

Fowler zum Giganten unter guten Menschen und unter den Mächtigen eine<br />

moralische Autorität. Noch nie in dieser Generation hatte ein Mann einen<br />

solchen Augenblick genießen können, vielleicht noch nie in diesem Jahrhundert.<br />

Und keiner konnte ihm seinen Triumph nehmen.<br />

Die Maschine flog in 13 000 Meter Höhe mit einer Geschwindigkeit von<br />

rund 1000 Kilometern. Die Position seiner Kabine bot Fowler Ausblick nach<br />

vorne, wie es sich für einen Präsidenten gehörte, und nach unten auf eine Welt,<br />

deren Angelegenheiten er so erfolgreich regelte. Die 747 glitt seidenweich<br />

dahin und trug Fowler seinem Rendezvous mit der Geschichte entgegen. Er<br />

schaute hinüber zu Elizabeth. Sie lag auf dem Rücken, hatte den rechten Arm<br />

hinter den Kopf geworfen und bot seinen Blicken ihre hübschen Brüste dar.<br />

Während die anderen Passagiere unruhig auf ihren Sitzen hin und her rutschten<br />

und versuchten zu schlafen, weidete sich Fowler an seiner Bettgenossin.<br />

Zum Schlafen hatte er im Augenblick keine Lust. Nie war er so stolz gewesen<br />

wie jetzt, und noch nie so potent. Er ließ eine Hand über ihre Brüste gleiten.<br />

Elizabeth schlug die Augen auf und lächelte, als hätte sie im Traum seine<br />

Gedanken gelesen.<br />

Wie zu Hause, dachte Russell. Zwar war das Haus aus Bruchsteinen erbaut<br />

und nicht aus Hohlblocksteinen, und es hatte auch kein Satteldach, aber den<br />

Staub und den jämmerlichen kleinen Garten kannte er gut. Und auch der Mann<br />

hätte gut ein Sioux sein können, mit der Erschöpfung in seinem Blick, dem<br />

krummen Rücken und den knotigen alten Händen eines Besiegten.<br />

"<strong>Das</strong> muß es sein", sagte er, als der Laster langsamer fuhr.<br />

"Der Sohn des Alten wurde im Kampf gegen die Israelis schwer verwundet.<br />

Beide Männer sind unsere Freunde."<br />

"Freunde muß man sich halten", stimmte Marvin zu. Der Laster hielt.<br />

Russell sprang ab, damit Ghosn aussteigen konnte.<br />

"Komm, ich stelle dich vor."<br />

<strong>Das</strong> Ganze kam dem Amerikaner überraschend förmlich vor. Er verstand<br />

natürlich kein Wort, aber das machte nichts. Es freute ihn, daß sein Freund<br />

Ghosn dem Alten Respekt erwies. Nach ein paar Sätzen schaute der Bauer<br />

Russell an und neigte zu dessen Verlegenheit den Kopf. Marvin ergriff sanft<br />

seine Hand und schüttelte sie, wie es bei ihm zu Hause Sitte war, stammelte<br />

etwas, das Ghosn übersetzte. Dann führte der Bauer sie in seinen Garten.<br />

"Verdammt noch mal!" rief Russell, als er das Objekt sah.<br />

"Sieht aus wie eine amerikanische Tausend-Kilo-Bombe, Mark 84..." sagte<br />

Ghosn lässig und erkannte dann seinen Irrtum... Die Spitze sah anders aus...<br />

war eingedrückt und verbogen... aber auf seltsame Weise. Er bedankte sich<br />

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