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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Verraten von Israel, das zu einer Art gerechtem Frieden bereit zu sein schien.<br />

Doch solange auch nur ein einziger Zionist auf arabischem Boden lebte,<br />

konnte es keine Gerechtigkeit geben.<br />

Würden ihn auch die Palästinenser verraten? Woher sollte er seine Kämpfer<br />

rekrutieren, wenn die PLO-Führung diesen Plan akzeptierte?<br />

Haben uns denn alle verraten? dachte er verzweifelt.<br />

Nein, das konnte Allah nicht zulassen. Allah war gnädig und seinen Getreuen<br />

ein Licht.<br />

Nein, diese Ungeheuerlichkeit konnte, durfte nicht wahr werden. Zu viele<br />

Bedingungen mußten erfüllt werden, damit diese Höllenvision Wirklichkeit<br />

werden konnte. Und waren nicht schon so viele Friedenspläne für die Region<br />

gescheitert? Selbst das Camp-David-Abkommen, bei dem die Amerikaner ihre<br />

Verbündeten zu echten Konzessionen gezwungen hatten, war gestorben, weil<br />

sich die Israelis hartnäckig gegen eine gerechte Lösung der Palästinenserfrage<br />

gesträubt hatten.<br />

Nein, sagte sich Kati, aus dieser Sache wird nichts. Auf die Amerikaner kann<br />

man sich nicht verlassen, wohl aber auf die Israelis. Seiner Auffassung nach<br />

waren die Juden viel zu dumm, arrogant und kurzsichtig, um zu erkennen, daß<br />

langfristig nur ein gerechter Friede ihre Sicherheit garantieren konnte. Die<br />

Ironie der Lage zwang ihn zu einem Lächeln. Es mußte Allahs Plan sein, daß<br />

seine Bewegung ausgerechnet von ihren bittersten Feinden am Leben gehalten<br />

wurde. Die starrsinnigen Juden würden dafür sorgen, daß der Krieg weiterging.<br />

<strong>Das</strong> war das Zeichen, mit dem Allah Kati und seinen Männern bedeutete,<br />

daß sie tatsächlich einen heiligen Krieg in seinem Namen führten.<br />

"Niemals! Nie und nimmer beuge ich mich dieser Infamie!" schrie der Verteidigungsminister.<br />

Der Ausbruch war selbst für seine Verhältnisse dramatisch. Er<br />

schlug so fest auf den Tisch, daß sein Glas umkippte und der Inhalt auf seine<br />

Hose zu laufen drohte. Er ignorierte die Lache und schaute mit blitzenden<br />

blauen Augen in die Runde.<br />

"Und wenn Fowler seine Drohungen ernst meint?"<br />

"Dann ruinieren wir seine Karriere", erwiderte der Verteidigungsminister.<br />

"Und das schaffen wir auch. Er wäre nicht der erste amerikanische Politiker,<br />

den wir auf Vordermann gebracht haben."<br />

"Was uns hier aber nicht gelungen ist", sagte der Außenminister sotto voce<br />

zu seinem Nachbarn.<br />

"Was war das?"<br />

"Ich wollte sagen, daß wir in diesem Fall vielleicht nicht durchkommen,<br />

Rafi." David Aschkenasi trank einen Schluck Wasser und fuhr fort: "Unser<br />

Botschafter in Washington meldet breite Unterstützung für Fowlers Plan auf<br />

dem Kapitol-Hügel. Am vergangenen Wochenende gab der Botschafter von<br />

Saudi-Arabien einen großen Empfang für die leitenden Vertreter der beiden<br />

Parteien im Kongreß und legte die Position seines Landes sehr überzeugend<br />

dar. Richtig, Avi?"<br />

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