Weiterbildungskonzept ambulant (PDF) - PDGR
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FACHARZT FÜR PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE<br />
Raster für <strong>Weiterbildungskonzept</strong><br />
1. Informationen zur Weiterbildungsstätte<br />
Facharzt Psychiatrie<br />
und Psychotherapie<br />
Name: Ambulante Psychiatrische Dienste der <strong>PDGR</strong><br />
Zusätze: <strong>PDGR</strong> (Psychiatrische Dienste Graubünden)<br />
Strasse/Nr.: Loestrasse 220<br />
PLZ/Ort: 7000 Chur<br />
Telefon: 058 225 20 77; Sekretariat: 058 225 21 08 Fax 058 225 21 18<br />
E-Mail: peggy.guler@pdgr.ch<br />
Website: www.pdgr.ch<br />
Leiter: Dr. med. Peggy Guler-Stützer,<br />
Dr. med. Andres R. Schneeberger, Stv. Leiter<br />
Schwerpunkt Alterpsychiatrie<br />
Bewerbungen bitte richten an: Psychiatrische Dienste Graubünden, Personalmanagement, Loëstrasse 220,<br />
7000 Chur<br />
Versorgungs- resp. Leistungsauftrag: ja<br />
2. Arbeitsorganisation<br />
2.1 Einführung des Kandidaten<br />
Anzahl Weiterbildungsstellen Total 5 davon<br />
für Facharztkandidaten (ca): 5<br />
für Fremdjahr (ca): 0<br />
Wer übernimmt die Einführung? Oberarzt<br />
Existiert ein Einführungscurriculum? Ja Nein<br />
2.2 Weiterbildner<br />
Aufgaben der direkten Weiterbildner:<br />
Coaching und Supervision der AA, Behandlungskontrolle bei den AA, Durchführen von eigenen <strong>ambulant</strong>en<br />
Behandlungen, Organisation und Führung eines <strong>ambulant</strong>en Stützpunktes, ärztliche Verantwortung für<br />
Tagesklinik und -zentrum, Durchführen von Konsilien in den regionalen Spitälern und Heimen, Mitarbeit bei<br />
der internen Weiterbildung, Mitarbeit bei Projekten (siehe auch Funktionsbeschrieb)<br />
SGPP/SSPP<br />
www.psychiatrie.ch Version 2009<br />
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3. Umsetzung der Weiterbildungsziele gemäss Weiterbildungsprogramm Pkt. 1.2<br />
3.1 Umsetzung der Weiterbildungsziele in den praktischen Alltag<br />
Wie und wodurch kann der Kandidat im praktischen Alltag die Weiterbildungsziele verfolgen?<br />
Der Ambulante Psychiatrische Dienst Graubünden betreibt vier Ambulatorien, vier Allgemeinpsychiatrische<br />
Tageskliniken und zwei Tageszentren. Den ärztlichen Mitarbeitern wird im Rahmen dieser Tätigkeit ermöglicht,<br />
den <strong>ambulant</strong>en Teil des fachspezifischen Curriculum zu durchlaufen. Die Weiterbildungskandidaten haben die<br />
Möglichkeit das gesamte Spektrum der psychiatrischen Störungen Erwachsener kennen zu lernen und sich bei<br />
Einzelfällen störungsspezifisch zu vertiefen.<br />
3.1.1 Leistungsauftrag und Organisation der Ambulanten Psychiatrischen Dienste Graubünden<br />
Die Regierung des Kantons Graubünden erteilte der Psychiatrischen Dienste Graubünden (<strong>PDGR</strong>) den<br />
Leistungsauftrag, in allen Regionen des Kantons eine angemessene psychiatrisch-psychotherapeutische Versor-<br />
gung zu gewährleisten, bzw. allen Einwohnern den Zugang zu, nach heutigen wissenschaftlich anerkannten<br />
Methoden, fachärztlichen, psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungen zu ermöglichen. Dabei besteht im<br />
Kanton Graubünden die spezifische Aufgabe, den durch Berge und Täler geprägte grossflächige Kanton, mit<br />
geografisch abgelegenen, dünn besiedelten und zum Teil schwer erreichbaren Tälern ein adäquates Angebot zu<br />
gewährleisten.<br />
Der Ambulante Psychiatrische Dienst (APD) gehört organisatorisch zur Unternehmenseinheit Kliniken, welche die<br />
psychiatrischen Kliniken Waldhaus und Beverin, den Forensischen Dienst, sowie Ambulatorien und Tageskliniken<br />
betreibt. Die ärztliche Gesamtleitung untersteht Frau Dr. med. Suzanne von Blumenthal. Der Ambulante<br />
Psychiatrische Dienst war bis im Dezember 2007 den Kliniken Waldhaus in Chur und Beverin in Cazis regional<br />
angegliedert. Seit Januar 2008 wird er als eigenständiger Teilbereich durch eine Leitende Ärztin, seit 1.7.2011 durch<br />
zwei Leitende Ärzte geführt.<br />
Der Ambulante Psychiatrische Dienst besteht aus fünf Stützpunkten und vier Aussenstellen. Die Stützpunkte sind<br />
von Montag bis Freitag besetzt, die Aussenstellen je nach Bedarf an mindestens einem Tag pro 14 Tage (Bsp. St.<br />
Maria), bis zwei Tage pro Woche (Bsp. Scuol). Die ärztliche Leitung des APD und der Tageskliniken untersteht<br />
Frau Dr. med. Peggy Guler-Stützer. Zum ärztlichen Team gehören aktuell 100% Leitende Ärztin, 560% Oberärzte und<br />
400% Assistenzärzte sowie 270% Psychologen.<br />
Chur, Ilanz, Davos und St. Moritz betreiben zusätzlich eine Tagesklinik, die Tageszentren werden gemeinsam mit dem<br />
Therapieangebot der Kliniken Waldhaus und Beverin betrieben.<br />
APD Chur mit Tagesklinik (15 Behandlungsplätze) und Tageszentrum<br />
o Konsiliar- und Liaisondienst im Kantonsspital Graubünden, Klinik Gut,<br />
I APD Davos mit Tagesklinik (6 Behandlungsplätze)<br />
o Konsiliar- und Liaisondienst im Spital Davos, Rehabilitationszentrum Seewis<br />
APD Cazis mit Tageszentrum<br />
o Aussenstelle APD Thusis (1 Tag pro Woche )<br />
o Konsiliar- und Liaisondienst im Spital Thusis, Spital Savognin sowie regionale Alters- und Pflegeheime<br />
APD Ilanz mit Tagesklinik (8 Behandlungsplätze)<br />
o Konsiliar- und Liaisondienst im Spital Ilanz sowie regionale Alters- und Pflegeheime<br />
APD St. Moritz mit Tagesklinik (5 Behandlungsplätze)<br />
o Aussenstelle APD Poschiavo (2 Tage pro Woche)<br />
o Aussenstelle APD Scuol (2 Tage pro Woche)<br />
o Aussenstelle APD St. Maria (2 Tage pro Monat)<br />
o Konsiliar- und Liaisondienst im Spital Oberengadin Samedan, Klinik Gut St. Moritz, Ospidal d’Engiadina bassa<br />
Scuol, Ospedale San Sisto Poschiavo, Spital St. Maria, Casa di Cura, Promontogno sowie in den regionalen<br />
Alters- und Pflegeheimen.<br />
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Das Leistungsangebot im APD umfasst Beratungen, Diagnostik, psychotherapeutische und psychiatrischpsychotherapeutische<br />
Behandlungen des gesamten psychiatrischen Diagnosespektrums für Erwachsene. In<br />
den umliegenden Spitälern und Heimen wird ein Konsiliar- und Liaisondienst angeboten. Im Auftrag der Behörden<br />
und Versicherer werden zivil- und sozialrechtliche Gutachten erstellt. Es wird überall viel Wert auf eine enge<br />
Zusammenarbeit mit den Regionalspitälern, den Hausärzten, sozialen Einrichtungen und Angehörigen gelegt.<br />
In den Allgemeinpsychiatrischen Tageskliniken werden ebenfalls erwachsene Patienten aller Diagnosegruppen<br />
behandelt. Das Angebot richtet sich an stabile Patienten, welche eine intensivere Behandlung benötigen. Das<br />
interdisziplinäre Therapieangebot umfasst neben pflegerischen und ärztlichen Einzelgesprächen, ärztlich geleitete<br />
Psychotherapiegruppen, Psychoedukation, verschiedenen Formen von Aktivierungstherapien, kreatives Gestalten<br />
und körperorientierte Angebote wie Muskelrelaxation nach Jacobson, Laufgruppe und Bewegungstherapie.<br />
In den Tageszentren werden vorwiegend stabile chronisch kranke Patienten behandelt. Die Patienten können an<br />
einer niederschwellligen therapeutischen Tagesstruktur in unterschiedlicher Intensität teilnehmen. Die Behandlungsziele<br />
sind primär Stabilisierung, nach Möglichkeit Rehabilitation und Rückfallprophylaxe.<br />
Die Aufgaben der Weiterbildungskandidaten umfassen unter Supervision des Oberarztes das selbständige Führen<br />
der <strong>ambulant</strong>en Sprechstunden entsprechend dem Leistungsangebot, Übernahme von psychiatrisch-psychotherapeutischen<br />
Behandlungen, Schreiben der Krankengeschichte, Verfassen von Berichten, Durchführen von Konsilien,<br />
das Leiten von Psychotherapiegruppen, Führen von interdisziplinären intensivieren Behandlungen in den Tageskliniken<br />
und –zentren sowie das Verfassen von psychiatrischen sozial- und versicherungsrechtlichen Gutachten.<br />
Gemäss Punkt 1.2 der Weiterbildungsordnung können die Weiterbildungskandidaten im Alltag folgende Punkte<br />
erlernen:<br />
Integrierte psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen (IPPB): Das breite Spektrum der allgemeinen<br />
psychiatrischen Grundversorgung bietet vielfältige Krankheitsbilder von unterschiedlichem Schweregrad, um das<br />
ärztliche Gespräch, die Behandlungsplanung und Durchführung im Sinner einer IPPB zu erlernen und durchführen<br />
zu können.<br />
Psychotherapie i. E. Sinne: Die Weiterbildungskandidaten haben die Möglichkeit, einzelne Patienten in dem von<br />
ihnen gewählten, anerkannten psychotherapeutischen Verfahren kontinuierlich, über längere Zeit psychotherapeutisch<br />
zu behandeln.<br />
Die Psychopharmakotherapie orientiert sich an wissenschaftlich anerkannten Studien und Guidelines, EBM wird<br />
im Alltag berücksichtigt und vermittelt. Der Online-Zugang zum Pharmakologie- und Interaktionsprogramm Medi-Q<br />
steht allen Ärzten zur Verfügung.<br />
Die somatische Medizin wird in Zusammenarbeit mit Hausärzten, Spezialisten und den regionalen Spitälern inte-<br />
griert.<br />
Die psychosoziale Betrachtungsweise spielt eine grosse Rolle und ist je nach kantonaler Region von unterschiedlichen<br />
Gegebenheiten bestimmt. Zum Beispiel gibt es in der städtischen Gegend um Chur ähnliche psychosoziale<br />
Belastungen wie in anderen deutschschweizerischen Kleinstädten des Mittellandes, hingegen in stark vom Touris-<br />
mus geprägten Gegenden wie im Oberengadin, Davos, Lenzerheide, Flims gibt es eine überdurchschnittliche<br />
Prägung und psychosozialen Problemstellung von Gastarbeitern, Hotellerie, Tourismus, Dienstleistungen in einer<br />
multikulturellen Gesellschaft. Dann gibt es sehr ländliche, landwirtschaftlich geprägte Gegenden mit starken lokalen<br />
und familiären Traditionen, die es ebenso zu berücksichtigen gilt.<br />
In allen Gegenden besteht eine Vernetzung mit den regionalen sozialen Einrichtungen und Sozialdiensten. Die<br />
Weiterbildungskandidaten lernen die Arbeitsfähigkeit einzuschätzen, kennen regionale Arbeitsintegrations-, Wohn-<br />
und soziale Unterstützungsmöglichkeiten für chronisch kranke, sozial schwache und randständige Patienten.<br />
Forensische Fragestellungen werden in Zusammenarbeit mit dem Forensischen Dienst der <strong>PDGR</strong> bearbeitet und die<br />
Assistenzärzte erhalten bei Bedarf fachkundige forensiche Supervision.<br />
Suchttherapie wird im Ambulanten Dienst ausserhalb von Chur in Kooperation und Anlehnung an die Suchtstation,<br />
Drogenberatungstellen und anerkannte Substitutionstherapien der <strong>PDGR</strong> durchgeführt. In Chur selber wird die<br />
Suchttherapie durch den Subprozess der Spezialtherapien der <strong>PDGR</strong> abgedeckt. Es besteht ein <strong>ambulant</strong>es und<br />
stationäres suchtspezifisches Angebot, inklusive Heroinabgabe.<br />
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Störungsspezifische Angebote werden im Einzelfall vermittelt oder in Zusammenarbeit mit kantonalen oder<br />
ausserkantonalen Kompetenzzentren selber gemacht (Frühinterventionssprechstunde Psychosen, ADHS, PTSD,<br />
Esstörungen, Schmerzsprechstunde, Tinnitus).<br />
Die zivil- und sozialversicherungsrechtlichen Gutachten werden unter Supervision eines spezialisierten Oberarztes<br />
geschrieben.<br />
3.2 Weiterbildungsgefässe intern<br />
• IPPB Supervision wöchentlich eine Stunde mit dem direkten Weiterbildner.<br />
• Psychotherapeutische Supervision in Kleingruppe (Schwerpunkt Verhaltenstherapie)<br />
spezifisch für fortgeschrittene <strong>ambulant</strong>e Assistenzärzte 1,5 Stunden 14tägig<br />
• Weiterbildungsupervision zweimonatlich von einer Stunde durch den direkten Weiterbildner.<br />
• Regelmässige Feedbacks und Korrekturen durch den direkten Weiterbildner bei Berichten und Korrespondenz<br />
jeglicher Art.<br />
• Regelmässige interne theoretische Weiterbildung von zwei Stunden unter der Leitung eines Oberarztes zu<br />
allgemeinpsychiatrischen Themen wie Psychopathologie, Psychopharmakologie, Journalbesprechungen,<br />
Diagnostik, Therapiemethoden, Vertiefung einzelner Krankheitsbilder sowie relevanten Themen angrenzender<br />
Fachgebiete, Umfang 30 Stunden pro Jahr.(gemeinsam mit den stationären Kollegen).<br />
• Möglichkeit zum Schreiben von Sozialversicherungsgutachten unter Supervision.<br />
• Zugang zu Online Datenbanken<br />
• Journal Club, 2 mal pro Monat eine Stunde, mit vorgegeben Themen und schriftlicher Zusamenfassung<br />
• Psychotherapeutische Gruppensupervision in Form von Balintgruppen 14-täglich<br />
• Ergänzende Angebote<br />
Zu den oben beschriebenen Veranstaltungen kommen noch ergänzende Angebote wie Reanimationsübungen,<br />
Zwangsmassnahmenübungen und Referate externer Referenten aus den angrenzenden Gebieten. Ausserdem<br />
werden von den verschiedenen Spezialgebieten Fortbildungsveranstaltungen in Form von Referaten, Symposien<br />
und Praktika angeboten<br />
3.3 Weiterbildungsgefässe extern<br />
• Möglichkeit zum Besuch der regionalen Weiterbildung des Verbunds Forum Psychiatrie, Zürich,<br />
im Umfang vonn 22 halben Tagen pro Jahr.<br />
• Möglichkeit in einem der anerkannten Verfahren eine Ausbildung in Psychotherapie zu absolvieren.<br />
• Möglichkeit dem psychotherapeutischen Verfahren entsprechende (Einzel-)Supervisionen und Selbsterfahrung<br />
zu besuchen.<br />
• Möglichkeit zum Besuch von Fachkongressen.<br />
• Für den Besuch von Kongressen und Psychotherapieausbildung stehen den Kandidaten bis zu 10<br />
Weiterbildungstage pro Jahr zur Verfügung.<br />
4. Individuelle Lerninhalte<br />
4.1 Existiert ein individueller Lernzielkatalog?<br />
Bei Anstellungsbeginn werden vom direkten Weiterbildner mit dem Kandidaten aufgrund seinem bisherigen<br />
Weiterbildungsstand und seiner Selbsteinschätzung nächste Weiterbildungsziele formuliert und schriftlich<br />
festgehalten. Es wird ein individueller Lernplan und Massnahmenkatalog erarbeitet, um die Weiterbildungsziele<br />
im vereinbarten Zeitraum zu erreichen. Die Weiterbildungsziele, Lernplan und Massnahmen werden am Ende der<br />
Probezeit, und danach jährlich evaluiert und angepasst. Kleinere Überprüfungen und Anpassungen können anlässlich<br />
der Weiterbildungsupervision besprochen werden. Zur Evaluation werden die von FMH und SGPP zur<br />
Verfügung gestellten Formulare und Logbücher verwendet. FMH-Zeugnis inklusive fachspezifisches Zusatzblatt,<br />
Evaluations-<br />
protokoll inklusive fachspezifisches Zusatzblatt.<br />
4.2 Welche Lernziele können pro Weiterbildungsjahr erreicht werden?<br />
Die ersten drei Monate gelten als Einarbeitungszeit, in welcher der Assistenzarzt den Ambulanten Dienst und die<br />
Behandlungsangebote kennenlernt sowie Grundwissen in alltäglichen Fragestellungen gemäss Einführungscurriculum<br />
SGPP/SSPP<br />
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erwirbt. Am Ende des Einführungscurriculums findet ein Gespräch mit dem Oberarzt statt, in welchem offene Fragen<br />
geklärt werden können. Bei Assistenzärzten, welche bereits über Erfahrung in Psychiatrie und Psychotherapie<br />
verfügen, werden die Ziele je nach Ausbildungsstand individuell vereinbart.<br />
Im ersten Jahr liegt der Fokus der Weiterbildungsziele in der Regel auf dem Erlernen der Basisfertigkeiten im<br />
<strong>ambulant</strong>en Setting. Durchführen einer psychiatrischen Abklärung, Diagnose und Differenzialdiagnose erheben,<br />
Erstellen eines Behandlungsplanes, unter Berücksichtigung des gesamten psychiatrisch-psychotherapeutischen<br />
Angebots, Kennenlernen des regionalen und kantonalen psychiatrisch-psychotherapeutischen Angebotes ambu-<br />
lant, teilstationär, stationär. Einleiten einer psychopharmakologischen Medikation, bzw. Evaluation einer<br />
vorbestehenden Medikation nach Evidence basierten Methoden. Kennen der ärztlichen Rechte und Pflichten in<br />
Bezug auf Datenschutz, Patienteninformation, kassenpflichtigen Leistungen und Überweisungspraxis. Erstellen<br />
von Arztberichten an Versicherer, Nachbehandler und Konsilanfragen bei somatischen Fragestellungen. Führen<br />
von informativen Gesprächen mit Angehörigen, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen sozialen Einrichtungen,<br />
Vernetzung mit Hausärzten, Spezialisten, Vor- und Nachbehandlern.<br />
In einem Teilpensum können zusätzlich Patienten in teilstationärer Behandlung interdisziplinär behandelt werden.<br />
Im zweiten und dritten Jahr gilt es die Basisfertigkeiten zu vertiefen und zunehmend selbständiger Behandlungen<br />
durchzuführen. Dabei sollen explizit auch psychotherapeutische Behandlungen gemacht, vermehrte Konsilien<br />
übernommen werden, sowie Vertiefung der gutachterlichen Tätigkeit. In den Tageskliniken besteht die Möglichkeit<br />
zum Erlernen von psychotherapeutischer Gruppenführung.<br />
4.3 Welche Lernziele können für einen Kandidaten eines Fremdjahres erreicht werden?<br />
Entfällt, keine Fremdjahresstellen.<br />
4.4 Wie und wie oft werden die Lernziele evaluiert (schriftlich? jährlich?) und durch wen?<br />
Zur Evaluation werden die von FMH und SGPP zur Verfügung gestellten Formulare und Logbücher verwendet.<br />
Das erste Mal am Ende der Probezeit, danach jährlich. Die Evaluation wird durch den direkten Weiterbildner<br />
gemacht.<br />
5. Ethik / Gesundheitsökonomie und Patientensicherheit<br />
5.1 Wie wird der Umgang mit ethischen und gesundheitsökonomischen Problemen in der<br />
Betreuung vermittelt?<br />
Regelmässige Fallbesprechungen und Supervisionen, in denen auch die ethischen und gesundheitsökonomischen<br />
Aspekte berücksichtigt werden. Ausserdem Angebot eines Ethikforums in Zusammenarbeit mit den theologischen<br />
Mitarbeitern der Klinik. Halbjährlich Veranstaltungen zu gesundheitsökonomischen Themen.<br />
5.2 Welche Konzepte oder systematischen Vorgehensweisen bestehen im Umgang mit Risiken und Fehlern<br />
(beispielsweise "CIRS")?<br />
Im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems sind vorgeschriebene Abläufe und Meldeformulare definiert,<br />
welche bei kritischen Ereignissen inklusive Nachbesprechung und Feedback obligatorisch dokumentiert und<br />
ausgewertet werden. Nach Auswertung der Jahresstatistik erfolgt zusätzliche Massnahmenplanung.<br />
Dr. med. Peggy Guler-Stüzer Dr. med. Andres R. Schneeberger<br />
Leitende Ärztin APD/ATK Nordbünden Leitender Arzt APD/ ATK Südbünden<br />
Leiterin der Weiterbildungsstätte Stv. Leiter der Weiterbildungsstätte<br />
SGPP/SSPP<br />
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