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Mythos Marilyn - Ubi Bene

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KuNstSinn<br />

GiSElA MAGin HAT Ein FAiblE FÜR DAS xxS-FORMAT.<br />

iHR bÜRO MiSST nUR 22 qUADRATMETER (FOTOS UnTEn UnD<br />

REcHTS). iHR lEbEnSTRAUM: Ein MObilES Mini-SOMMER-<br />

HäUScHEn, DAS SpäTER in FREinSHEiM STEHEn wiRD<br />

(SkiZZE ObEn).<br />

Ihren Praktikanten hat Gisela Magin gewarnt: Als Produktdesigner<br />

werde er kein einfaches Leben haben, ein geregeltes Einkommen<br />

schon gar nicht. „Die Nerven kann man sich auch anders ruinieren“,<br />

sagt die zierliche Frau – und lacht, denn genützt haben ihre Worte gar<br />

nichts. Der Berufswunsch des Studenten steht fest und auch die Chefin<br />

weiß längst: „Er muss das machen, genau wie ich.“ Auch auf einer einsamen<br />

Insel, bekennt die Mannheimerin, würde sie Produkte designen,<br />

Entwürfe für Möbel und Räume entwickeln – denn Gisela Magin ist Gestalterin<br />

mit Leib und Seele. Schon als Kind hat sie sich Sachen überlegt,<br />

die sie dann später im Beruf umgesetzt hat.<br />

Bei ihren Objekten reizt es die Designerin, an die Grenzen des Möglichen<br />

zu gehen: Wohl durchdacht, aber auf den ersten Blick verwirrend präsentiert<br />

sich ein Hocker, der aus einem einzigen Metallrohr gebogen ist, das<br />

ineinander verschlungen ist wie ein keltischer Knoten. Rätsel gibt auch<br />

ein Konferenztisch auf: 4,25 Meter Länge und nur vier Beine – wie kann<br />

das halten? „Eine geschickte Kombination aus zwei Profilen“, verrät die<br />

Tüftlerin. Ihre konstruktive Expertise hat sie sich im Job erarbeitet. „Wenn<br />

man sich dafür interessiert, kommt das automatisch“, sagt sie.<br />

Als ihre Spezialität bezeichnet Gisela Magin das Design von Markenräumen,<br />

die sie unter anderem im Auftrag einer Stuttgarter Agentur plant,<br />

entwirft und realisiert – also beispielsweise Messestände oder Läden,<br />

mit deren Hilfe ein Kunde seine Marke präsentieren kann. Doch es<br />

reicht ihr nicht, auf diesem Gebiet erfolgreich zu sein. Ihre Gedanken<br />

gehen tiefer. „Im Grunde ist der Designer ein Instrument des Kapitalismus“,<br />

wirft sie einen kritischen Blick auf die eigene Profession. „Es geht<br />

darum, Begehrlichkeiten zu schaffen, um Verkaufszahlen zu generieren.“<br />

Aber das kann nicht alles sein, findet die 43-Jährige, die auch schon Luxusküchen<br />

und Edelbäder geplant hat – und sich dabei gelangweilt hat.<br />

„Mit viel Geld kann man alles machen“, sagt Gisela Magin. Spannender<br />

fand sie beispielsweise den Auftrag, für eine junge Familie ein „mit �<br />

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