Mythos Marilyn - Ubi Bene

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23.01.2013 Aufrufe

KuNstSinn „groSS planen kann jeDer“ ZuM glücKlichsein bRaucht Man nicht viel – davon ist gISELa MagIn übeRZeugt. die MannheiMeR designeRin schätZt die ReduKtion aufs wesentliche und befasst sich intensiv Mit deM theMa MiKRoaRchiteKtuR. 86 UBI BENE UBI BENE 87

KuNstSinn GiSElA MAGin HAT Ein FAiblE FÜR DAS xxS-FORMAT. iHR bÜRO MiSST nUR 22 qUADRATMETER (FOTOS UnTEn UnD REcHTS). iHR lEbEnSTRAUM: Ein MObilES Mini-SOMMER- HäUScHEn, DAS SpäTER in FREinSHEiM STEHEn wiRD (SkiZZE ObEn). Ihren Praktikanten hat Gisela Magin gewarnt: Als Produktdesigner werde er kein einfaches Leben haben, ein geregeltes Einkommen schon gar nicht. „Die Nerven kann man sich auch anders ruinieren“, sagt die zierliche Frau – und lacht, denn genützt haben ihre Worte gar nichts. Der Berufswunsch des Studenten steht fest und auch die Chefin weiß längst: „Er muss das machen, genau wie ich.“ Auch auf einer einsamen Insel, bekennt die Mannheimerin, würde sie Produkte designen, Entwürfe für Möbel und Räume entwickeln – denn Gisela Magin ist Gestalterin mit Leib und Seele. Schon als Kind hat sie sich Sachen überlegt, die sie dann später im Beruf umgesetzt hat. Bei ihren Objekten reizt es die Designerin, an die Grenzen des Möglichen zu gehen: Wohl durchdacht, aber auf den ersten Blick verwirrend präsentiert sich ein Hocker, der aus einem einzigen Metallrohr gebogen ist, das ineinander verschlungen ist wie ein keltischer Knoten. Rätsel gibt auch ein Konferenztisch auf: 4,25 Meter Länge und nur vier Beine – wie kann das halten? „Eine geschickte Kombination aus zwei Profilen“, verrät die Tüftlerin. Ihre konstruktive Expertise hat sie sich im Job erarbeitet. „Wenn man sich dafür interessiert, kommt das automatisch“, sagt sie. Als ihre Spezialität bezeichnet Gisela Magin das Design von Markenräumen, die sie unter anderem im Auftrag einer Stuttgarter Agentur plant, entwirft und realisiert – also beispielsweise Messestände oder Läden, mit deren Hilfe ein Kunde seine Marke präsentieren kann. Doch es reicht ihr nicht, auf diesem Gebiet erfolgreich zu sein. Ihre Gedanken gehen tiefer. „Im Grunde ist der Designer ein Instrument des Kapitalismus“, wirft sie einen kritischen Blick auf die eigene Profession. „Es geht darum, Begehrlichkeiten zu schaffen, um Verkaufszahlen zu generieren.“ Aber das kann nicht alles sein, findet die 43-Jährige, die auch schon Luxusküchen und Edelbäder geplant hat – und sich dabei gelangweilt hat. „Mit viel Geld kann man alles machen“, sagt Gisela Magin. Spannender fand sie beispielsweise den Auftrag, für eine junge Familie ein „mit � 88 UBI BENE UBI BENE 89

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„groSS planen<br />

kann jeDer“<br />

ZuM glücKlichsein bRaucht Man nicht viel – davon ist gISELa MagIn übeRZeugt.<br />

die MannheiMeR designeRin schätZt die ReduKtion aufs wesentliche und befasst sich intensiv<br />

Mit deM theMa MiKRoaRchiteKtuR.<br />

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