78 uNternEHMEn UBI BENE haptisch wie optisch. Die Frau des Chefs ist die Erdung im Reich eines schöpferischen Phantasten und ewigen Visionärs. Eine nüchterne Betriebswirtschaftlerin und ehemalige Unternehmensberaterin, die genau weiß, wie sie den Wachträumen ihres Gatten mit einer Prise Realität ins Leben helfen kann. Ein stimmiges Team. Alles Made in Germany. In guter lokaler Tradition ließ sich Stephan Koziol zum Elfenbeinschnitzer ausbilden. 1979 stieg er in das Familienunternehmen ein, das bis dahin vor allem zeitgenössischen Schmuck und Souvenirs hergestellt hatte. Vor 85 Jahren hatte sein Vater Bernhard, ein Einwanderer aus Oberschlesien, die Werkstatt in Michelstadt eröffnet. Ihr Weltruhm begann im Winter 1950, als der Firmengründer eines Tags durch den verschneiten Odenwald fuhr. Ein Rechtsstreit wird zur gigantischen PR-Welle Eine Story, die man nicht besser hätte erfinden können: Als der Seniorchef in einer hohen Schneewehe stecken bleibt, blickt er durch das ovale Brezelfenster seines VW-Käfers und sieht folgendes Bild: In völliger Stille nähern sich drei Rehe aus einem Tannenwald, während die Schneeflocken in der Luft Tango tanzen. Ein Naturgemälde voll Poesie, Phantasie und Emotionen, das Bernhard Koziol zur ersten Traumkugel der Welt inspirierte. Auch das sympathisch-scheue Reh hat als Schattenriss der Glücksfabrik überlebt. Ein positiv besetztes Leittier. Die handschmeichlerischen Schneegläser gehören bis heute ins Portfolio des Unternehmens. Befüllt wie eh und je mit echtem Odenwälder Quellwasser. Sauber, rein und klar wie die Formensprache des viel kopierten Koziol-Designs. Über Plagiate könnten die Glücksbringer aus dem Odenwald einen Roman schreiben. Die Resultate der Werksdesigner und renommierten Kreativen aus der ganzen Welt werden fleißig nachgeahmt. Für den kreativen Unruhestifter ist geistiger Diebstahl letztlich die ehrlichste Form der Anerkennung. Man ärgert sich demonstrativ, regt sich aber nicht auf. Die anderen schnuppern nur einer aromatischen Fährte hinterher, haben aber keine eigenen Ideen. Einmal hat Koziol sogar selbst im Zitateschatz gewildert, allerdings aus rein unterhaltsamen Gründen. Als eher augenzwinkerndes, aber geniales Produkt kam vor zwei Jahren der „eiPott“ heraus, mit dem der kantige Mittelständler mal wieder global für Unruhe gesorgt hat. Sein Eierbecher parodierte eigentlich nur amüsant den Look des iPod von Apple. Das Hamburger Oberlandesgericht hatte was dagegen und beschnitt die künstlerische Freiheit der Kunststoffgestalter. Für Koziol wurde der Rummel um den Rechtsstreit zu einer gigantischen PR-Welle. Man blieb also gelassen. Jetzt gibt es den weltberühmten Flachmann als lizenzfreies Update „Pott 2.0“, kompatibel mit allen gängigen Hühnerei-Formaten. „Wir leben von Veränderung“, sagt Marion Koziol beim Rundgang durchs virtuelle Firmen-Museum, in dem die Biografie des Hauses im kulturellen, gesellschaftlich-politischen und wirtschaftlichen Kontext ziemlich virtuos nacherzählt wird. Unternehmensgeschichte zum Anfassen. Man erfährt, wie Koziol immer wieder für Wetterleuchten im Design-Genre STEpHAn kOZiOl HAT DAS TRADiTiOnSREicHE UnTERnEHMEn SEinES vATERS in ERbAcH AUF EinEn nEUEn kURS GEbRAcHT UnD pRODUZiERT HEiTERES DESiGn FÜR GUTE lAUnE. xmedias gesorgt hat. Das begann nicht erst mit der legendären Cockpit-Vase im alten VW-Käfer und endete noch lange nicht mit dem ersten CD-Rack von Stephan Koziol namens „Manhattan Tower“, das alle folgenden Ablagesysteme maßgeblich beeinflusst hat. Die Wäscheklammer im Hai-Look und der röhrende Hirsch an Omas Wohnzimmerwand: alles Koziol. Im neuen Millennium wurden das gesamte Sortiment überarbeitet und die Formen noch stärker akzentuiert. Funktion und Design sind glücklich miteinander Der visuelle Markensound wurde noch klarer und typischer. Zu den modernen Klassikern gehören heute die Kerzenleuchter-Module „Hommage“, die Shoppingtaschen-Serie „Tasche“ und „Taschelino“ von Maria-Christina Hamel und Alessandro Mendini sowie die Pendelleuchten- Serie „Josephine“, die unter anderem mit dem deutschen Designpreis ausgezeichnet wurde. Rund 420 Artikel umfasst die Kollektion, sämtliche Farbvarianten mitgezählt kommt man auf über 1.600 Einzelstücke. Im halbjährlichen Rhythmus kommen Neuheiten dazu. Koziol pflegt ein Standbein und ein Spielbein. Das feste Sortiment wird regelmäßig von Testprodukten ergänzt. Die Nähe zum Zeitgeist ist dermaßen unbezahlbar, dass sich das Unternehmen den professionellen Beistand von Trendbüros leistet. Glück bedeutet auch den Besitz unternehmerischer Fähigkeiten. DR. MED. DENT. UWE RADMACHER Mehr Infos unter: www.facebook.com/zahnraum Stephan Koziol ist ein Glückskind. Als gelernter Werkzeugmacher mit Familien-Background genoss der chronische Grübler und Tüftler von Haus aus das Privileg der kreativen Freiheit ohne unternehmerische Zwänge. Er importierte die ersten Surfboards aus den USA und gestaltete automobile Klassiker zu künstlerischen Kultobjekten. Heute ist er ein Wortführer des Mittelstands, bekennender Standort-Unternehmer und erfolgreicher Teamworker. Knapp 200 Mitarbeiter sind sein Kapital. Koziol fördert Sport, Kinder und Talente. Soziales Engagement gehört zum Firmenerbe. Ebenso wie ein untrügliches Faible für das Klare, Reduzierte und Schnörkellose. Wo alle Welt einer digitalen Komplexität hinterher rennt, probt der Lifestyle-Ausstatter die produktive Abrüstung. Entwirft analoge Kaffeemaschinen und basisorientierte Trinkbecher, vorwitzige Cocktailrührer und ganzjährig tragbare Salatschüsseln. Funktion und Design küssen sich. Und sind glücklich miteinander. Auch der klebende Elvis schmunzelt freundlich vor sich hin. Ganz in Weiß mit einer farbenfrohen Seele. Schnell kommt der Moment, an dem man seinem Koziol-Repertoire ebenfalls ein strahlendes Lächeln schenkt. Heiteres Design für gute Laune. Auch Spülen kann glücklich machen. Garantiert. Weitere Informationen www.koziol.de L8, 1 + 68161 Mannheim + T 0621/125 08 99-99 + F 0621/125 08 99-12 + www.zahnraum.de text: Thomas Tritsch n ENDODONTOLOGIE + IMPLANTOLOGIE + MIKROCHIRURGIE + ÄSTHETISCHE ZAHNHEILKUNDE + PARODONTALCHIRURGIE
KuNstSinn MAxiMiliAn ScHMiTT MAG DiE REGiOn. DEn ODEnwAlD. DiE pFAlZ. DEn wEin UnD DEn RHEin. 80 UBI BENE der gefragte das enseMble des nationaltheateRs MannheiM wiRd MaxIMILIan SchMITT ZuM ende deR spielZeit veRlassen. deR Region und ihRen MusiKfReunden bleibt deR tenoR abeR dennoch eRhalten. eR wiRd weiteR in ludwigshafen leben. UBI BENE 81