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Mythos Marilyn - Ubi Bene

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uNternEHMEn<br />

glücksfabrik<br />

wenn eineM MoRgens iM bad deR handtuchhalteR ein lächeln schenKt odeR Man sich in eineR<br />

innigen beZiehung Zu seineR spülbüRste wiedeRfindet, dann stecKt wahRscheinlich koZIoL<br />

dahinteR. die odenwäldeR fabRiK gibt alltagspRoduKten ein syMpathisches gesicht. design ZuM<br />

liebhaben Mit eingebauteM saMMel- und KultchaRaKteR.<br />

Elvis heißt der rockige Klebeband-Abroller mit laszivem Hüftschwung,<br />

der seit einem Abstecher in die knallbunte „Glücksfabrik“,<br />

ein begehbares Markenreich im ländlichen Erbach,<br />

auf dem Schreibtisch des Besuchers tanzt. Ganz in Weiß scheint der<br />

gespenstisch coole Typ wie ein ironischer Kommentar auf die ansonsten<br />

knallbunte Kollektion. Koziol ist unkonventionell und kreativ, selbstbewusst<br />

und polarisierend, provokant und bodenständig. Das Unternehmen<br />

spiegelt die Philosophie der Produkte und umgekehrt. Kunst-Stoff und<br />

Kunst scheinen hier nahe Verwandte zu sein. „Das beste Material des 21.<br />

Jahrhunderts“, sagt der Chef. Den Begriff „Plastik“ erwähnt man besser<br />

nicht. Man sagt ja auch Werbung und nicht mehr Reklame.<br />

Glücksfabrik: Wer maximales menschliches Hochgefühl in einen semantischen<br />

Dialog mit industrieller Maschinenkultur bringt, ist immer für Überraschungen<br />

gut. Es ist eine Welt für sich, die Stephan Koziol seit 1985<br />

hoch erfolgreich im Universum des Designs zum Rotieren gebracht hat.<br />

Und das mit einem veritablen betriebswirtschaftlichen Urknall: Der Mann<br />

mit Jeans und Stoppelbart hat das traditionsreiche Unternehmen seines<br />

Vaters auf einen neuen Kurs gebracht und die komplette Produktpalette<br />

gewechselt, ohne dem Erbe in die Suppe zu spucken. Im Gegenteil: Der<br />

59-Jährige hat den innovativen Geist weitergeführt und die Produktkollektion<br />

nach seinen persönlichen Ansprüchen neu interpretiert. Ein sensibler<br />

wie weitsichtiger Kopfarbeiter, der viel ruhiger und gelassener ist, als das<br />

seine schrillen Spritzguss-Objekte vermuten lassen.<br />

Phantastische Wachträume<br />

mit einer Prise Realität<br />

„Es geht um die Emotion des Designs“, sagt der Herr der Farben in der<br />

hauseigenen Cafeteria, die hier natürlich „Glückskantine“ heißt. Bei frischem<br />

regionalem „Glücksfutter“ erklärt er die Philosophie des Unternehmens:<br />

„Better Design, bigger smile“, heißt es in der kleinen „Koziologie“.<br />

Es ist eine konsequent eigensinnige, originelle Weltbetrachtung,<br />

die einem im Reich der bunten Dinge an die Birne knallt und dort eher<br />

ansteckend als schmerzlich wirkt. „Koziol-Design hat eine gefühlte Temperatur<br />

von 37 Grad“, klärt Marion Koziol auf. Ein Freudenspender �<br />

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