Mythos Marilyn - Ubi Bene
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pferdeSTäRkEn<br />
Respekt. Nichts anderes entfaltet<br />
sich als erste Emotion, nähert<br />
man sich erstmals mit dem Zündschlüssel<br />
dem „Wanderfalken“ – so lautet die<br />
deutsche Übersetzung des japanischen Begriffes<br />
Hayabusa. Der bullige, muskulöse Auftritt flößt<br />
zunächst mächtig Ehrfurcht ein, besser: Er verstärkt<br />
dieses Gefühl, das man durch die Kenntnis<br />
der Spitzenwerte bereits hatte. Der mächtige<br />
Bolide mutet für einen kurzen Moment als<br />
eine Art moderne Reinkarnation der legendären<br />
Münch Mammut aus den späten 60er Jahren an,<br />
dem Urahn der heutigen Superbikes. Schnipp.<br />
Schluss mit der Nostalgie, wir sind im Jahr 2012.<br />
Und es wartet ein Abenteuer – die rasante Fahrt<br />
in ungeahnte Geschwindigkeitshöhen.<br />
Der Ursprung der Hayabusa reicht bis in das<br />
Jahr 1999 zurück. „Wir waren damals angetreten,<br />
um die Stärksten zu sein, und haben die<br />
Hayabusa im Segment Supersportler platziert“,<br />
berichtet Gerald Steinmann, Leiter Marketing<br />
und PR bei der Suzuki International Europe<br />
GmbH in Bensheim. „Wir wollten ein Motorrad<br />
der besonderen Art auf die Piste schicken,<br />
ein Modell für die Image-Aufwertung von Suzuki.“<br />
Die Japaner stießen damit in eine neue<br />
Dimension vor, mit dem Wanderfalken hatte<br />
man quasi den Vogel abgeschossen. Nicht nur,<br />
dass die Schallmauer von 300 Kilometern pro<br />
Stunde geknackt wurde – die Hayabusa 1300<br />
wurde im Windkanal aerodynamisch auf Speed<br />
konzipiert, erhielt einen neu entworfenen, flüssigkeitsgekühlten<br />
Vierzylinder-Reihenmotor mit<br />
Benzin-Einspritzung und wurde mit zwei oben<br />
liegenden Nockenwellen und einem Sechsgang-<br />
Getriebe ausgestattet. 2008 erhielt das Bike<br />
ein Update. „Wir haben die Motorleistung auf<br />
197 PS erhöht, eine neue Bremsanlage und ein<br />
neues Fahrwerk konzipiert und das Ansprechverhalten<br />
optimiert“, berichtet Jürgen Plaschka,<br />
Testfahrer bei Suzuki, der beim Facelift mit von<br />
der Partie war. Was indes nicht auf mehr Spitzengeschwindigkeit<br />
zielte. Denn nach dem Jahr<br />
2000 wurde das Aggregat elektronisch abgeriegelt<br />
– bei 298 km/h ist heute Schluss.<br />
Die Flügel des Falken wurden<br />
im Windkanal optimiert<br />
Die Flügel des Falken sind bei der Modellpflege<br />
abermals im Windkanal überarbeitet worden,<br />
um die cw-Werte der Hayabusa weiter zu optimieren<br />
– bei aufrecht sitzender Fahrposition<br />
ebenso wie wenn der Fahrer geduckt hinter<br />
der Frontverkleidung in Stellung geht. Die Ver-<br />
kleidung wurde geringfügig verbreitert, die Front-<br />
scheibe um 15 Millimeter erhöht und neu ge-<br />
formt, die Verbindungslinien der Verkleidungsteile<br />
geglättet. Das Resultat sind deutlich verbesserte<br />
Strömungswerte entlang der Knie,<br />
Ellbogen, Hände und Füße des Fahrers.<br />
In Sekundenschnelle<br />
im Strafzettel-Bereich<br />
Die aktuelle Modellreihe ist immer noch ein<br />
faszinierendes Speedbike, wenngleich Suzuki<br />
seinen Star heute gerne in die Kategorie Sporttourer<br />
einordnet. Die Hayabusa verfügt über<br />
technische Innovationen, die das Handling erleichtern,<br />
wie etwa den innovativen Drive Mode<br />
Selector. Dem Fahrer stehen dabei drei so genannte<br />
„Mappings“ zur Verfügung – A (volle<br />
Kanne) sowie abgeschwächt B und C, die wie<br />
bei modernsten Rennmaschinen von der rechten<br />
Lenkerarmatur aus aktivierbar sind. Damit<br />
lässt sich die Motorleistung für alle Einsatzzwecke<br />
maßgeschneidert abrufen – passend zu<br />
Straßen- oder Witterungsverhältnissen.<br />
Die Hayabusa 2012 hat viele Facetten. Sie ist<br />
ebenso Sporttourer wie Supersportler. Aber sie<br />
ist kein Rabauke. Schon beim Anlassen erklingt<br />
ein zivilisiertes Blubbern, kein vulgäres Donnern.<br />
Was verwundert, blickt man auf die beiden<br />
wuchtigen Endrohre. Das Japan-Motorrad<br />
ist aber keinesfalls ein Blender, was sich kurz<br />
nach dem Start schon unmissverständlich offenbart.<br />
Ein erfrischender Durchzug hievt die<br />
Maschine postwendend in Strafzettel-Bereiche.<br />
Zwecks Punktevermeidung und natürlich angetrieben<br />
von Neugier zieht es einen wie magisch<br />
und ohne Umwege erst einmal auf die nächste<br />
Autobahn. Welch Glück, dass die Strecke von<br />
Mannheim nach Frankfurt viele vierspurige Abschnitte<br />
hat. Die Voraussetzungen stimmen an<br />
diesem Tag. Kein Regen, wenig Wind, Verkehr<br />
überschaubar.<br />
Wer eine Hayabusa besteigt,<br />
sollte wissen, was er tut<br />
Jetzt geht’s los! Doch zuvor sollte sich der ambitionierte<br />
Biker davon überzeugen, dass die<br />
Bahn vor ihm so frei wie möglich ist. Mit urwüchsiger<br />
Kraft lässt die Hayabusa die Muskeln<br />
spielen, mit kompromissloser Brachialgewalt<br />
katapultiert der Motor Mensch und<br />
Maschine in weniger als drei Sekunden auf<br />
100 Stundenkilometer, die 200er-Marke ist in<br />
rund acht Sekunden erreicht.<br />
Doch damit ist noch lange nicht Schluss mit<br />
lustig. Im Gegenteil, die Stimmung steigt. Das<br />
beherzte Schrauben am Gasgriff bleibt weiterhin<br />
erfolgreich. Sogar ab 250 Sachen spürt<br />
man noch die Reserven, welche die Super-Suzi<br />
vorhält. Die Luft wird nun dünner, trotz zusammengekauerter<br />
Haltung rüttelt der Fahrtwind<br />
heftig am Helm. Und der immer schmaler werdende<br />
Tunnelblick verlangt höchste Konzentration,<br />
die Schatten in der näher kommenden<br />
Entfernung rufen die Vernunft auf den Plan.<br />
Vielleicht fährt ja gerade wieder Opa Willi im<br />
Opel seinen neuen Sonntagshut spazieren. Und<br />
kann einmal mehr die Fahrspur durch seine dicken<br />
Brillengläser nur suboptimal einordnen.<br />
Das Ergebnis der rasanten Autobahnfahrt:<br />
Der Donnerkeil überzeugt durch Spurtreue<br />
und Fahrstabilität. Nun stehen Kurven auf<br />
dem Programm. Dazu eignen sich Strecken im<br />
Odenwald, im Taunus oder im Pfälzer Wald.<br />
Hier überrascht das Flaggschiff der Japaner<br />
durch hervorragendes Handling, was man dem<br />
Muskelprotz eigentlich nicht zugetraut hätte.<br />
Die Hayabusa lässt sich leicht durch die<br />
Kurven zirkeln, das Lastwechselverhalten ist<br />
erfreulich, die Maschine ist auch bei einem<br />
Bremsmanöver gut beherrschbar, wobei die<br />
Bremsen beherzt zupacken. Dennoch muss gesagt<br />
werden: Wer eine Hayabusa besteigt, sollte<br />
wissen, was er tut. Das Power-Bike verlangt<br />
ein hohes Maß an Reife, Erfahrung und Verantwortungsbewusstsein,<br />
der Modell-Athlet ist<br />
absolut nichts für Motorrad-Novizen.<br />
Sonst alles paletti? Nicht ganz. Es macht sich<br />
bei längerer Fahrt bemerkbar, dass die Ergonomie<br />
bei dem Japan-Bike nicht ideal ist. Ein<br />
auch für Sporttourer recht tiefer Lenkerstummel<br />
und die Sitzposition leiten das Körpergewicht<br />
stark auf die Handgelenke ab. Und wenn<br />
wir schon beim Meckern sind: Dass Suzuki bei<br />
der Hayabusa im Cockpit noch an analogen<br />
Rundinstrumenten festhält, kann man noch<br />
gerade durchgehen lassen. Unglücklich ist aber<br />
die Anordnung der fünf unterschiedlich großen<br />
Rundinstrumente: Uhr und Ganganzeige liegen<br />
zentral in der Mitte, der wichtigere Tacho rechts<br />
daneben. Er sollte besser mittig im Sichtfeld<br />
liegen, damit der Blick gerade während einer<br />
rasanten Fahrt nicht abschweifen muss. Auch<br />
wenn es nur Zentimeter und Sekundenbruchteile<br />
sind. Bei über 250 Kilometern pro Stunde<br />
ist dies ein Risiko. Ein etwas größeres Manko<br />
ist das Fehlen von ABS bei den Bremsen.<br />
Hier hat die Konkurrenz längst reagiert und die<br />
Nase vorn. Die Kritik kennt man bei Suzuki.<br />
„Der Grund für das Fehlen von ABS liegt im<br />
amerikanischen Markt mit dessen hohen Absatzzahlen.<br />
Dort wird kein ABS gewünscht“,<br />
klärt Gerald Steinmann auf. Er signalisiert aber<br />
auch: „Im Stammhaus in Japan denkt man aber<br />
über das Thema intensiv nach.“<br />
Trotz der kleineren Rüffel: Die Suzuki Hayabusa<br />
ist ein euphorisierendes Power-Bike, kein<br />
monströser böser Raserbock. Das Motorrad<br />
benimmt sich überaus nobel und zivilisiert, hat<br />
Kultur. Und es besitzt noch immer Kult-Status.<br />
MoTor Und LEISTUng<br />
text: Michael hörskens n<br />
bauart: 4-Zylinder-4-takt-Reihenmotor<br />
leistung: 175 ps (145 kw)<br />
hubraum: 1340 ccm<br />
getriebe: sechs-gang<br />
höchstgeschwindigkeit: 298 km/h<br />
(elektronisch abgeriegelt)<br />
fahrWErk<br />
Rahmenbauart: aluminium-brückenrahmen<br />
bremsanlage vorne: 2 scheiben,4 Kolben<br />
bremsanlage hinten: 1 scheibe, 1 Kolben<br />
gEWIchT, abMESSUngEn<br />
sitzhöhe: 805 mm<br />
leergewicht: 260 kg<br />
tankinhalt: 21 liter<br />
preis: 12 990 euro<br />
CARS & ART<br />
LACKIER- UND<br />
KAROSSERIEZENTRUM<br />
FAHRZEUGVEREDELUNG<br />
LACKIERUNGEN ALLER ART<br />
UNFALLINSTANDSETZUNG<br />
SCHADENSABWICKLUNG<br />
HOL- UND BRINGSERVICE<br />
FAHRZEUGFOLIERUNG<br />
ABT Tuning Partner Mannheim<br />
CARS & ART<br />
Alois-Senefelder-Straße 5–7<br />
68167 Mannheim<br />
Tel 0621-3 50 95<br />
Fax 0621-33 53 95<br />
info@cars-and-art.com<br />
www.cars-and-art.com<br />
66 UBI BENE<br />
UBI BENE 67