ISR -Gesamtbericht (pdf 13,6 MB) - Bundesministerium für Verkehr ...

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25.09.2012 Aufrufe

LOB iC ISR – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010 Besonders zu berücksichtigen sind in diesem Nutzungsbereich die unterschiedliche Abstelldauer 20 und der Umstand, dass neben den Fahrrädern auch Anhänger, Kinderwagen und Dreiräder abgestellt werden. Gute Fahrradabstellanlagen bei Wohngebäuden werden durch Schließfächer für Helme und Regenschutz sowie Serviceeinrichtungen ergänzt. Fahrradabstellanlagen für BewohnerInnen (Langzeitparken über Nacht) sind nach Möglichkeit absperrbar auszuführen (Fahrradboxen oder abschließbare ebenerdig angeordnete Räume). Für BesucherInnen oder für kurzzeitiges Abstellen sind offene Anlagen im Außenbereich (Fahrradbügel) ausreichend. � Gewerbe und Industrie Bei Gewerbe- und Industrie dienen Fahrradabstellanlagen in erster Linie den MitarbeiterInnen. Da es sich in diesem Fall oftmals um Langzeitparker handelt, sind die Abstellanlagen aus Sicherheitsaspekten abseits der öffentlichen Verkehrsflächen und witterungsgeschützt auf dem Firmengelände einzurichten. Für MitarbeiterInnen sind nach Möglichkeit Umkleideräume zur Verfügung zu stellen. Neben den Stellplätzen für die MitarbeiterInnen sind nahe dem Haupteingang auch gut ausgerüstete Kunden- und Besucherplätze anzubieten. Diese sollen jedoch ausschließlich KundInnen zur Verfügung stehen und nicht durch MitarbeiterInnen verparkt werden. Für KundInnen sind offene Anlagen im Außenbereich (Fahrradbügel) ausreichend. � Dienstleistungsbetriebe/Geschäftsgebiete Fahrradabstellanlagen in Geschäftsgebieten und bei Dienstleitungsnutzungen verbessern deren Erreichbarkeit deutlich und verringern das Problem von abgestellten Fahrrädern im Eingangsbereich von Geschäften. Die Nutzung der Fahrradabstellanlagen findet hierbei überwiegend tagsüber statt. Aufgrund der im Vergleich zu anderen Nutzungen kürzeren Parkdauer und des sich dadurch ergebenden hohen Umschlags ist bei Einrichtung der Abstellanlage auf eine bequeme Zugänglichkeit mit erhöhtem Abstand zwischen den Fahrradhaltern zu achten. Die Standorte der Fahrradabstellanlagen sind in der Nähe der Zielpunkte einzurichten. Insbesondere in Fußgängerzonen sind an den Anfangs- und Endpunkten größere Abstellanlagen notwendig. Für die Fahrräder der KundInnen eignen sich offene Anlagen, für die Fahrräder der MitarbeiterInnen (aufgrund der längeren Parkdauer) sind auch abschließbare Anlagen möglich. Grundsätzlich sind alle Systeme geeignet, die ein schnelles und diebstahlsicheres Abstellen gewährleisten. � Freizeit, Sport, Kultur Die Anforderungen an Fahrradabstellanlagen für den Freizeitverkehr sind, je nach Art der Freizeitgestaltung, sehr unterschiedlich und müssen daher individuell beurteilt werden. Wie bei anderen Nutzungen gelten im Freizeitverkehr jedoch auch die Grundsätze nach sicherer Zufahrt, sicherem Abstellsystem und der Nähe der Anlage zum Zielort. Geeignete Anlagen bei Freizeiteinrichtungen verhindern, dass Fahrräder „wild“ abgestellt werden und andere Ver- 20 Parkdauer bei Fahrrädern: „Langzeitparker“ = Abstellen des Rades über den gesamten Tag oder über Nacht, z.B. Pendler an Haltestellen; „Kurzzeitparker“ = Abstellen des Rades für Einkauf, Erledigung (bspw. 1 Stunde) 57

LOB iC ISR – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010 kehrsteilnehmerInnen (Fußverkehr) behindern. Dank der Flexibilität und dem geringem Flächenverbrauch kann der Fahrradverkehr im Bereich von Freizeitanlagen (Sportplatz, Freibad) auch Spitzenbelastungen abdecken, entlastet bei Veranstaltungen den öffentlichen Verkehr, vermeidet Staus auf den Zufahrtsstraßen und einen Parkplatzsuchverkehr. BesucherInnen von Freizeitanlagen parken das Fahrrad meist über einen längeren Zeitraum sowohl tagsüber als auch abends. Für alle Freizeitanlagen geeignet sind offene Anlagen im Außenbereich (Fahrradbügel). Ein Witterungsschutz ist bei jenen Anlagen vorzunehmen, die auch bei Schlechtwetter besucht werden können. � Ausbildungsstätten Das Fahrrad stellt für Kinder und Jugendliche ein wichtiges Verkehrsmittel auf dem Weg zur Ausbildungsstätte dar. Nachfrage nach Fahrradabstellplätzen an Schulen und Universitäten besteht regelmäßig tagsüber sowie über einen längeren Zeitraum. Jahreszeitliche Schwankungen sind aufgrund der Ferien gegeben. Aufgrund der längeren Parkdauer ist bei der Anlage der Fahrradabstellplätze bei Ausbildungsstätten auf leicht einsehbare Anlagen zu achten. Aufgrund der Parkdauer ist nach Möglichkeit eine Überdachung vorzusehen. Für alle Schultypen geeignet sind offene Anlagen im Außenbereich (Fahrradbügel). Allgemeines 2.3.2.2 Witterungsschutz Je länger das Fahrrad abgestellt ist, desto wichtiger ist ein geeigneter Witterungsschutz. Dieser erhöht die Funktionstüchtigkeit des Rades, verlängert dessen Lebensdauer und sichert damit die Verkehrssicherheit. Zudem bietet die Überdachung eine Komfortverbesserung, da das Fahrrad und der Sattel vor Regen und Schnee geschützt sind. So kann die Fahrt auch bei Regen- und Schneefall mit trockenem Sattel begonnen und Gepäck im Trockenen verstaut werden, Kinder können in Ruhe aufsteigen und Schutzkleidung kann im Trockenen angezogen werden. Die Überdachung der Fahrradabstellanlage erhöht somit auch den Stellenwert des Fahrrades als Verkehrsmittel und motiviert die Menschen zum Umsteigen. An Abstellanlagen für Langzeitparker (bspw. bei ÖV-Haltestellen) empfiehlt sich daher, jedenfalls eine Überdachung der Anlage vorzunehmen. Die zusätzliche Errichtung von Seitenwänden ist wünschenswert. Anforderungen Die technischen Richtlinien in Österreich (RVS) sehen nur allgemeine Empfehlungen für Witterungsschutz vor. Details zur baulichen Ausführung sind in den RVS nicht angeführt. � Arten der Überdachung Die Überdachung von Fahrradabstellplätzen soll möglichst einfach, robust und sparsam im Unterhalt sein. Grundsätzlich können folgende Arten von Überdachungen unterschieden werden: o Vordächer/Dachvorsprünge bestehender Gebäude o Freistehende Dächer 58

LOB iC<br />

<strong>ISR</strong> – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010<br />

Besonders zu berücksichtigen sind in diesem Nutzungsbereich die unterschiedliche Abstelldauer 20<br />

und der Umstand, dass neben den Fahrrädern auch Anhänger, Kinderwagen und Dreiräder abgestellt<br />

werden.<br />

Gute Fahrradabstellanlagen bei Wohngebäuden werden durch Schließfächer <strong>für</strong> Helme und Regenschutz<br />

sowie Serviceeinrichtungen ergänzt.<br />

Fahrradabstellanlagen <strong>für</strong> BewohnerInnen (Langzeitparken über Nacht) sind nach Möglichkeit<br />

absperrbar auszuführen (Fahrradboxen oder abschließbare ebenerdig angeordnete Räume). Für<br />

BesucherInnen oder <strong>für</strong> kurzzeitiges Abstellen sind offene Anlagen im Außenbereich (Fahrradbügel)<br />

ausreichend.<br />

� Gewerbe und Industrie<br />

Bei Gewerbe- und Industrie dienen Fahrradabstellanlagen in erster Linie den MitarbeiterInnen. Da<br />

es sich in diesem Fall oftmals um Langzeitparker handelt, sind die Abstellanlagen aus Sicherheitsaspekten<br />

abseits der öffentlichen <strong>Verkehr</strong>sflächen und witterungsgeschützt auf dem Firmengelände<br />

einzurichten. Für MitarbeiterInnen sind nach Möglichkeit Umkleideräume zur Verfügung zu stellen.<br />

Neben den Stellplätzen <strong>für</strong> die MitarbeiterInnen sind nahe dem Haupteingang auch gut ausgerüstete<br />

Kunden- und Besucherplätze anzubieten. Diese sollen jedoch ausschließlich KundInnen<br />

zur Verfügung stehen und nicht durch MitarbeiterInnen verparkt werden. Für KundInnen sind offene<br />

Anlagen im Außenbereich (Fahrradbügel) ausreichend.<br />

� Dienstleistungsbetriebe/Geschäftsgebiete<br />

Fahrradabstellanlagen in Geschäftsgebieten und bei Dienstleitungsnutzungen verbessern deren<br />

Erreichbarkeit deutlich und verringern das Problem von abgestellten Fahrrädern im Eingangsbereich<br />

von Geschäften. Die Nutzung der Fahrradabstellanlagen findet hierbei überwiegend tagsüber<br />

statt. Aufgrund der im Vergleich zu anderen Nutzungen kürzeren Parkdauer und des sich dadurch<br />

ergebenden hohen Umschlags ist bei Einrichtung der Abstellanlage auf eine bequeme Zugänglichkeit<br />

mit erhöhtem Abstand zwischen den Fahrradhaltern zu achten.<br />

Die Standorte der Fahrradabstellanlagen sind in der Nähe der Zielpunkte einzurichten. Insbesondere<br />

in Fußgängerzonen sind an den Anfangs- und Endpunkten größere Abstellanlagen notwendig.<br />

Für die Fahrräder der KundInnen eignen sich offene Anlagen, <strong>für</strong> die Fahrräder der MitarbeiterInnen<br />

(aufgrund der längeren Parkdauer) sind auch abschließbare Anlagen möglich. Grundsätzlich<br />

sind alle Systeme geeignet, die ein schnelles und diebstahlsicheres Abstellen gewährleisten.<br />

� Freizeit, Sport, Kultur<br />

Die Anforderungen an Fahrradabstellanlagen <strong>für</strong> den Freizeitverkehr sind, je nach Art der Freizeitgestaltung,<br />

sehr unterschiedlich und müssen daher individuell beurteilt werden.<br />

Wie bei anderen Nutzungen gelten im Freizeitverkehr jedoch auch die Grundsätze nach sicherer<br />

Zufahrt, sicherem Abstellsystem und der Nähe der Anlage zum Zielort. Geeignete Anlagen bei<br />

Freizeiteinrichtungen verhindern, dass Fahrräder „wild“ abgestellt werden und andere Ver-<br />

20 Parkdauer bei Fahrrädern: „Langzeitparker“ = Abstellen des Rades über den gesamten Tag oder über Nacht, z.B.<br />

Pendler an Haltestellen; „Kurzzeitparker“ = Abstellen des Rades <strong>für</strong> Einkauf, Erledigung (bspw. 1 Stunde)<br />

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