ISR -Gesamtbericht (pdf 13,6 MB) - Bundesministerium für Verkehr ...
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LOB iC ISR – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010 Subjektives Gefährdungsempfinden Über ein Drittel der RadfahrerInnen schätzen die Unfallgefahr sehr oder eher hoch ein. Nur 5% davon sind sehr beunruhigt. Die Mehrheit, 63%, empfinden das Radfahren in ihrer Wohnumgebung als eher/sehr ungefährlich. Die Extremposition sehr ungefährlich erleben nur 5%. Schlechte Eignung der Wohnumgebung zum Radfahren korreliert mit der Einschätzung von erhöhtem Gefahrenpotential. Erstaunlich hoch mit 48%, ist der Anteil der Personen, die bereits einen Fahrradunfall (mit zumeist leichtem Verletzungsgrad) hatten. Die meisten Unfälle passieren ohne Beteiligung anderer VerkehrsteilnehmerInnen. Das Unfallerlebnis scheint wenig nachhaltig, da es sich nur schwach auf das Gefährdungsempfinden auswirkt. Veränderung der Radfahrbedingungen in den letzten drei Jahren Insgesamt wird eindeutig eine Verbesserung konstatiert (54%). Nur 7% erleben eine Verschlechterung. Vor allem in Salzburg (etwas schwächer auch in Wien) wird überproportional eine Verbesserung empfunden. Tägliche RadnutzerInnen (laut Eigendefinition) erleben eine deutlich stärkere Verbesserung als Wenig-FahrerInnen. Die Wahrnehmung von Verbesserungsaktivitäten steigt bei höherer Radnutzung. Einstellungen Nachstehende Faktoren prägen die Einstellungen zum Radfahren: • RF hat Freizeitcharakter, ist umweltschonend und günstig • Es zählt der sportliche Ehrgeiz und die Radfahrausrüstung • Die Sicherheit der Abstellanlagen ist wichtig – Zahlungsbereitschaft dafür • Fun Zwei Drittel stimmen der Aussage zu: „Ich fahre zwar gerne in meiner Freizeit Rad, aber für meine täglichen Wege nutze ich andere Möglichkeiten“. Ein Drittel möchte gerne versuchen, viele Personen aus dem Umkreis zum Radfahren zu bewegen. Radfahren ist „in“, aber primär Freizeit dominiert. Fitness und sportlicher Ehrgeiz hat wenig mit Transportleistung zu tun. Diese strikte Trennung aufzuweichen und das Rad für Alltagswege zuzulassen, scheint eine wesentliche Aufgabenstellung. Zufriedenheit mit der Wohnumgebung Die höchste Zufriedenheit erzielen (basale) Dimensionen der straßenseitigen Infrastruktur(verbesserung), deren kürzliche Realisierungen positiv vermerkt werden. Im mittleren Feld bewegen sich Aspekte, aus denen RadfahrerInnen mangelndes Interesse an einer ernsthaften Etablierung des Rades als Transportmittel ableiten. Hohe Unzufriedenheit bedeutet in diesem Kontext hohe Ungelöstheit von Problemen und mangelnde Wertschätzung. Die geringste Zufriedenheit besteht bei Maßnahmen gegen Diebstahl und Vandalismus und beim Zugang zu Leihfahrrädern. 269
LOB iC ISR – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 Beding. fur das RF Zufriedenheit mit der Wohnumgebung MW, 1- sehr zufrieden, 4- sehr unzufrieden 2,1 Länge Radwegn. 2,2 ungef. Queren 2,5 Wegweiser für RF Abgrenz. gg.Fließverkehr 2,7 2,7 Anzahl Abstellanl. Aufmerks. Pol. 3,0 3,1 3,1 3,1 3,1 Verkn. ÖV Qual. Abstellanl. Rücksichtn. Autov. Zugang Leihfahrr. Maßn. gg Diebst. Abbildung 199: Zufriedenheit der Radfahrer mit der Wohnumgebung Quelle: Research & Data Competence 3,7 3,8 Gründe für die Nichtnutzung/Nichtverwendung des Rades im Alltag und als Transportmittel Auch hier zeigt sich, dass starke ungelöste Probleme in Bezug auf die Anzahl sowie die Qualität der Abstellanlagen und Diebstahl zentrale Themen sind. Diese Aspekte sind veränderbare und wichtige Ziele für die Zukunft. Problematischer sind jedoch Bereiche der mangelnden persönlichen Eignung zum Radfahren. Wetter, zu weite Wege und die hohe körperliche Anstrengung sind vor allem bei Nicht- RadfahrerInnen große Barrieren. Die Unsicherheit, ein „schwacher Straßenverkehrsteilnehmer“ im Vergleich zum MIV zu sein, gepaart mit starker Gefährdungsangst prägen die Einstellung der Wenig- und Nicht-RadfahrerInnen. Faktorenanalytische Betrachtung – Einstellungen Die Verdichtung der Zustimmung zu Aussagen aus Frage 10 zu Faktoren ergibt 4 Hauptrichtungen in den Einstellungen: Der erste Faktor ist der Freizeitaspekt, der negativ mit Umweltorientierung und Kostenaspekt korreliert. (Als Gerät zum primär sportlichen Vergnügen, spielen Umweltaspekt und Kostenaspekt keine Rolle) Der zweite Faktor ist das Equipment, also die aufwändige Ausrüstung und der Fahrradhelm. Die Ausrüstung korreliert mit dem sportlichen Ehrgeiz. Der dritte Faktor ist die Sicherheit der Radstellablagen. Der vierte Faktor ist der Funfaktor, der negativ mit dem Besitzwunsch eines Elektrofahrrades korreliert. 270
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LOB iC<br />
<strong>ISR</strong> – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010<br />
Subjektives Gefährdungsempfinden<br />
Über ein Drittel der RadfahrerInnen schätzen die Unfallgefahr sehr oder eher hoch ein. Nur 5%<br />
davon sind sehr beunruhigt. Die Mehrheit, 63%, empfinden das Radfahren in ihrer Wohnumgebung<br />
als eher/sehr ungefährlich. Die Extremposition sehr ungefährlich erleben nur 5%. Schlechte<br />
Eignung der Wohnumgebung zum Radfahren korreliert mit der Einschätzung von erhöhtem Gefahrenpotential.<br />
Erstaunlich hoch mit 48%, ist der Anteil der Personen, die bereits einen Fahrradunfall (mit zumeist<br />
leichtem Verletzungsgrad) hatten. Die meisten Unfälle passieren ohne Beteiligung anderer <strong>Verkehr</strong>steilnehmerInnen.<br />
Das Unfallerlebnis scheint wenig nachhaltig, da es sich nur schwach auf<br />
das Gefährdungsempfinden auswirkt.<br />
Veränderung der Radfahrbedingungen in den letzten drei Jahren<br />
Insgesamt wird eindeutig eine Verbesserung konstatiert (54%). Nur 7% erleben eine Verschlechterung.<br />
Vor allem in Salzburg (etwas schwächer auch in Wien) wird überproportional eine Verbesserung<br />
empfunden. Tägliche RadnutzerInnen (laut Eigendefinition) erleben eine deutlich stärkere<br />
Verbesserung als Wenig-FahrerInnen. Die Wahrnehmung von Verbesserungsaktivitäten steigt bei<br />
höherer Radnutzung.<br />
Einstellungen<br />
Nachstehende Faktoren prägen die Einstellungen zum Radfahren:<br />
• RF hat Freizeitcharakter, ist umweltschonend und günstig<br />
• Es zählt der sportliche Ehrgeiz und die Radfahrausrüstung<br />
• Die Sicherheit der Abstellanlagen ist wichtig – Zahlungsbereitschaft da<strong>für</strong><br />
• Fun<br />
Zwei Drittel stimmen der Aussage zu: „Ich fahre zwar gerne in meiner Freizeit Rad, aber <strong>für</strong> meine<br />
täglichen Wege nutze ich andere Möglichkeiten“. Ein Drittel möchte gerne versuchen, viele Personen<br />
aus dem Umkreis zum Radfahren zu bewegen.<br />
Radfahren ist „in“, aber primär Freizeit dominiert. Fitness und sportlicher Ehrgeiz hat wenig mit<br />
Transportleistung zu tun. Diese strikte Trennung aufzuweichen und das Rad <strong>für</strong> Alltagswege zuzulassen,<br />
scheint eine wesentliche Aufgabenstellung.<br />
Zufriedenheit mit der Wohnumgebung<br />
Die höchste Zufriedenheit erzielen (basale) Dimensionen der straßenseitigen Infrastruktur(verbesserung),<br />
deren kürzliche Realisierungen positiv vermerkt werden. Im mittleren Feld bewegen<br />
sich Aspekte, aus denen RadfahrerInnen mangelndes Interesse an einer ernsthaften Etablierung<br />
des Rades als Transportmittel ableiten. Hohe Unzufriedenheit bedeutet in diesem Kontext<br />
hohe Ungelöstheit von Problemen und mangelnde Wertschätzung. Die geringste Zufriedenheit<br />
besteht bei Maßnahmen gegen Diebstahl und Vandalismus und beim Zugang zu Leihfahrrädern.<br />
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