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LOB iC ISR – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010 Für zwei Drittel der „Nicht-RadfahrerInnen“ wäre ein Elektro-Rad keine Alternative. Jede zweite „Nicht-RadfahrerIn“ benutzt am Zielbahnhof / an der Zielhaltestelle ein öffentliches Verkehrsmittel, um zum Endzielort zu gelangen, ein Drittel geht zu Fuß. „RadfahrerInnen“ 35 – Merkmale: „RadfahrerInnen“ sind zum Großteil Männer (6 von 10 „RadfahrerInnen“). „RadfahrerInnen“ sind zumeist „ältere“ Personen – 45% der „RadfahrerInnen“ sind älter als 31 Jahre. Die Jugendlichen greifen am Weg zum Bahnhof bzw. zur Haltestelle nicht so häufig auf das Rad zurück. Knapp mehr als die Hälfte (54%) der „RadfahrerInnen“ besitzt einen Pkw-Führerschein – vergleichsweise dazu besitzen von den „Nicht-RadfahrerInnen“ zwei Drittel einen Pkw- Führerschein. Ein Drittel der „RadfahrerInnen“ verfügt jederzeit über einen Pkw. „RadfahrerInnen“ legen am Weg zum Bahnhof / zur Haltstelle kurze Distanzen (< 3 km) zurück. Die Bereitschaft, größere Wegdistanzen auch mit dem Rad zurückzulegen, ist im „Alltags- Radverkehr“ bzw. im klassischen „Arbeitsweg-Verkehr“ größer als im „Zubringer-Verkehr“ zum öffentlichen Verkehr! Personen, welche das Rad als „Zubringer-Verkehrsmittel“ zu einem öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, tun dies lt. eigenen Angaben sehr regelmäßig – 6 von 10 „RadfahrerInnen“ geben an, üblicherweise werktäglich mit dem Rad zum Bahnhof/zur Haltestelle zu fahren. Die „Schnelligkeit“ (Faktor: Zeit), „gesundheitliche Gründe“ (Faktor: Bewusstsein) und „Kostengründe“ sind die drei Hauptargumente der „RadfahrerInnen“, warum sie auf das Rad am Weg zur öffentlichen Haltestelle zurückgreifen. Die Frage der „Parkplatz-Problematik“ spielt in den untersuchten Modellregionen für die „RadfahrerInnen“ eine untergeordnete Rolle. „Diebstahlsichere Rad-Abstellanlagen“, „Ausweitung der Abstellmöglichkeiten“ und „Schutz vor Vandalismusschäden“ sind aus der Sicht der „RadfahrerInnen“ die meist genannten Verbesserungsvorschläge. Für 3 von 4 „RadfahrerInnen“ wäre ein Elektro-Rad keine Alternative. Im Unterschied zu den „Nicht-RadfahrerInnen“ benutzen 10% der „RadfahrerInnen“ am Ziel- Bahnhof / an der Ziel-Haltestelle ein Fahrrad, um zum Endziel (Arbeitsplatz, Schule etc.) zu gelangen. Dieser Anteil könnte sicherlich noch erhöht werden, berücksichtigt man den Umstand, dass knapp mehr als 40 Prozent der „RadfahrerInnen“ sich eine Rad-Benutzung am Ziel- Bahnhof vorstellen könnten (falls die Gegebenheiten geschaffen werden). „RadfahrerInnen“ benutzen natürlich auch das Rad für andere Zwecke – jedoch schwerpunktmäßig für Freizeitaktivitäten. 35 Laut Projektdefinition Personen, welche am Tag der Erhebung (Stichtag) das Rad als „Zubringer- Verkehrsmittel“ zu einem öffentlichen Verkehrsmittel (zumeist die Bahn) benutzten. 253
LOB iC ISR – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010 5. Das Stimmungsbild der RadfahrerInnen 5.1 Grundlagen zur Demoskopie im Verkehrsbereich 5.1.1 Fragebogengestaltung Der Fragebogen wurde unter Berücksichtigung vorhandener Studien konzipiert. Es wurde versucht, möglichst viele Einflussfaktoren abzudecken, um die Chance des Fahrrades als Transportmittel für Alltagswege abschätzen zu können und die Barrieren gegen eine stärkere Nutzung zu identifizieren. Die Themen wurden im Vorfeld mit den Partnern, basierend auf dem Input der Begleitgruppe, abgestimmt. 5.1.2 Design Die vorliegende, webbasierte Untersuchung von 1000 zumindest gelegentlichen RadfahrerInnen ist repräsentativ für die Merkmale Bundesland, Ortsgröße, Geschlecht, Alter. Da der Hauptfokus bei der berufstätigen Bevölkerung liegt, wurde die Altersgruppe der 15 bis 60-Jährigen untersucht. Die weiche Definition „zumindest gelegentlicher Radfahrer bzw. gelegentliche Radfahrerin“ hat dazu geführt, dass auch viele WenigfahrerInnen, die schon länger kein Fahrrad mehr benutzt haben, an der Befragung teilgenommen haben. Im Sinne der vorliegenden Studie wurde dieser Effekt bewusst toleriert, da das Radfahrpotential so weit wie möglich ausgelegt werden sollte und gerade auch Gründe für eine geringe Nutzung dargelegt werden sollten. Der Anteil der Nicht- RadfahrerInnen beträgt deshalb bei dieser Studie (Personen bis 60 Jahre) 11,5%, während aus anderen Studien ein höherer Anteil bekannt ist. Die zusätzlich bei 500 Personen im CATI (computer assisted telephone interviews) geschalteten Fragen sollen einen Anhaltspunkt über die Gesamtverteilung der Radfahrer (ab 15 Jahren) in Österreich und über das Potential der mit dem Fahrrad zur Bus- oder Bahnhaltestelle Fahrenden liefern. 5.1.3 Grenzen und Fehler von demoskopischen Befragungen Demoskopische Untersuchungen sind aus Effizienz- und Kostengründen zumeist Stichprobenerhebungen. Die Ergebnisse dieser Stichprobenziehungen sind auf die entsprechende Grundgesamtheit übertragbar, sofern den methodischen Anforderungen der Stichprobenziehung (Zufallscharakter der Ziehung) entsprochen wurde. Allerdings sind Stichprobenergebnisse auch immer mit einem zufälligen Fehler behaftet; dieser Fehler ist mathematisch-statistisch berechenbar und führt zu einer „gewissen Unschärfe“ der Ergebnisse. Diese Unschärfe ist in den Schwankungsbreiten angegeben. Im Tabellenband befindet sich ein Schwankungsbreitenanhang, die für das Niveau von 95%-iger Sicherheit die Schwankungsbreite ausweist. Bei 1000 Fällen beträgt die maximale Schwankungsbreite 3,2%, bei 500 Fällen 4,5%. Methodische Studien aus der Sozialwissenschaft belegen, dass unterschiedliche Erhebungsmethoden (telefonisch, schriftlich, persönlich, webbasiert) zu unterschiedlichen Resultaten führen können (Methodenartefakt). Die hier vorliegende Radfahr-Studie wurde als Internetbefragung ab- 254
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<strong>ISR</strong> – Intermodale Schnittstellen im Radverkehr 16. Februar 2010<br />
5. Das Stimmungsbild der RadfahrerInnen<br />
5.1 Grundlagen zur Demoskopie im <strong>Verkehr</strong>sbereich<br />
5.1.1 Fragebogengestaltung<br />
Der Fragebogen wurde unter Berücksichtigung vorhandener Studien konzipiert. Es wurde versucht,<br />
möglichst viele Einflussfaktoren abzudecken, um die Chance des Fahrrades als Transportmittel<br />
<strong>für</strong> Alltagswege abschätzen zu können und die Barrieren gegen eine stärkere Nutzung zu<br />
identifizieren. Die Themen wurden im Vorfeld mit den Partnern, basierend auf dem Input der Begleitgruppe,<br />
abgestimmt.<br />
5.1.2 Design<br />
Die vorliegende, webbasierte Untersuchung von 1000 zumindest gelegentlichen RadfahrerInnen<br />
ist repräsentativ <strong>für</strong> die Merkmale Bundesland, Ortsgröße, Geschlecht, Alter. Da der Hauptfokus<br />
bei der berufstätigen Bevölkerung liegt, wurde die Altersgruppe der 15 bis 60-Jährigen untersucht.<br />
Die weiche Definition „zumindest gelegentlicher Radfahrer bzw. gelegentliche Radfahrerin“ hat<br />
dazu geführt, dass auch viele WenigfahrerInnen, die schon länger kein Fahrrad mehr benutzt haben,<br />
an der Befragung teilgenommen haben. Im Sinne der vorliegenden Studie wurde dieser Effekt<br />
bewusst toleriert, da das Radfahrpotential so weit wie möglich ausgelegt werden sollte und gerade<br />
auch Gründe <strong>für</strong> eine geringe Nutzung dargelegt werden sollten. Der Anteil der Nicht-<br />
RadfahrerInnen beträgt deshalb bei dieser Studie (Personen bis 60 Jahre) 11,5%, während aus<br />
anderen Studien ein höherer Anteil bekannt ist.<br />
Die zusätzlich bei 500 Personen im CATI (computer assisted telephone interviews) geschalteten<br />
Fragen sollen einen Anhaltspunkt über die Gesamtverteilung der Radfahrer (ab 15 Jahren) in Österreich<br />
und über das Potential der mit dem Fahrrad zur Bus- oder Bahnhaltestelle Fahrenden liefern.<br />
5.1.3 Grenzen und Fehler von demoskopischen Befragungen<br />
Demoskopische Untersuchungen sind aus Effizienz- und Kostengründen zumeist Stichprobenerhebungen.<br />
Die Ergebnisse dieser Stichprobenziehungen sind auf die entsprechende Grundgesamtheit<br />
übertragbar, sofern den methodischen Anforderungen der Stichprobenziehung (Zufallscharakter<br />
der Ziehung) entsprochen wurde. Allerdings sind Stichprobenergebnisse auch immer mit<br />
einem zufälligen Fehler behaftet; dieser Fehler ist mathematisch-statistisch berechenbar und führt<br />
zu einer „gewissen Unschärfe“ der Ergebnisse. Diese Unschärfe ist in den Schwankungsbreiten<br />
angegeben. Im Tabellenband befindet sich ein Schwankungsbreitenanhang, die <strong>für</strong> das Niveau<br />
von 95%-iger Sicherheit die Schwankungsbreite ausweist. Bei 1000 Fällen beträgt die maximale<br />
Schwankungsbreite 3,2%, bei 500 Fällen 4,5%.<br />
Methodische Studien aus der Sozialwissenschaft belegen, dass unterschiedliche Erhebungsmethoden<br />
(telefonisch, schriftlich, persönlich, webbasiert) zu unterschiedlichen Resultaten führen<br />
können (Methodenartefakt). Die hier vorliegende Radfahr-Studie wurde als Internetbefragung ab-<br />
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