Bericht zur Dransdorfer MedienNacht u. a. - Ortsausschuss Bonn ...
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Musikschule<br />
der Beethovenstadt <strong>Bonn</strong><br />
Zeitung der Musikschule der Beethovenstadt <strong>Bonn</strong><br />
Nr. 8 | Juli 2010 Besser Musik machen<br />
Die <strong>Dransdorfer</strong> <strong>MedienNacht</strong><br />
Medienprojekt anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Musikschule<br />
„Piano-Gate“, dt. Piano(p)forte<br />
von Shawn Spicer und Ursel Quint<br />
Auf ungewöhnlichen Pfaden bewegte<br />
sich der Beitrag der Musikschulzweigstelle<br />
in der <strong>Dransdorfer</strong> Burg<br />
zum 40-jährigen Jubiläum der Musikschule.<br />
Unter Einbezug neuer Medien<br />
und experimenteller Musik und<br />
basierend auf Beethovens berühmter<br />
Melodie „Für Elise“ entwickelten<br />
die Musikschullehrer und Medienkünstler<br />
„SnowKrash“ (Ursel Quint<br />
und Barry Roshto) gemeinsam mit<br />
Zweigstellenleiter Shawn Spicer ein<br />
medienübergreifendes Projekt, das<br />
in der <strong>Dransdorfer</strong> <strong>MedienNacht</strong> <strong>zur</strong><br />
Aufführung gebracht wurde. „Für Elise“<br />
erklang in verschiedenen Formen<br />
und Arrangements im ganzen Musikschulgebäude:<br />
mal fragmentiert als<br />
„Minimal Music“ für Saxophonquartett<br />
oder als Fanfare für Trompetentrio,<br />
mal energisch dargeboten von einem<br />
Celloquartett oder, angereichert<br />
mit musiktheatralischen Elementen,<br />
von Blockflöten und Cello gespielt.<br />
Außerdem schrieb Kinderchorleiterin<br />
Christine Albert zu Beethovens<br />
berühmtem Klavierstück einen ei-<br />
genen Text: eine kleine Geschichte<br />
über ein Mädchen namens Elise aus<br />
Dransdorf, der vom Kinderchor zum<br />
Besten gegeben wurde.<br />
Das Stück bewegte sich im Laufe<br />
des Abends durch alle drei Etagen<br />
der <strong>Dransdorfer</strong> Burg, wo sich,<br />
neben den Live-Darbietungen, auch<br />
verschiedene Medienkunst-Installationen<br />
befanden. Im Foyer: „Sona Fiora“<br />
- eine filigrane Konstruktion mit<br />
herabhängenden Lautsprechern, die<br />
Fragmente der „Elise“ mit Computerprogrammen<br />
verfremdete und als<br />
Elektronische-Musik-Collage ertönten<br />
ließ. Im Erdgeschoss befand sich<br />
außerdem die Installation „Piano-<br />
Gate“. Bewegte der Zuschauer seine<br />
Hände über dem geschlossenen<br />
(!) Flügel, wurden die von einer Web-<br />
Kamera empfangenen Hell-Dunkel-<br />
Impulse per Computer in Klänge umgewandelt.<br />
Lautsprecher im Inneren<br />
des Flügels verstärkten diese Klangfetzen.<br />
So entstand der verwirrende<br />
Eindruck, dass man auf dem geschlossenen<br />
Flügeldeckel „Für Elise“<br />
in einer ganz neu zusammengesetz-<br />
ten Weise spielen kann. Im 2. Obergeschoß<br />
befand sich „Medusa“, eine<br />
Installation auf den Trägerbalken<br />
des Daches. Staubsaugerschläuche<br />
hingen von den Balken, je zwei waren<br />
verbunden mit einem CD-Spieler<br />
und konnten, wenn man sie an die<br />
Ohren hielt, einen Stereoeffekt erzielen,<br />
denn jeder Schlauch enthielt<br />
einen kleinen Lautsprecher.<br />
Die Veranstaltung endete wieder im<br />
ersten Stock. Die Tasten des Saalflügels<br />
wurden so gekennzeichnet,<br />
dass auch Besucher, die nie im Leben<br />
Klavier gespielt haben, die ersten<br />
beiden markanten Töne der Elise<br />
finden und nach Belieben spielen<br />
konnten. Die Türen der Unterrichtsräume<br />
standen offen, und wer die<br />
„Elise“ gelernt hatte und spielen<br />
mochte, konnte das jetzt auf einem<br />
der vielen Klaviere tun...<br />
Konzeptuell war es ein besonderes<br />
Anliegen, die <strong>Dransdorfer</strong> Burg<br />
„sichtbarer“ zu machen. Die Musikschule<br />
soll schließlich von der Bevölkerung<br />
als örtliches Haus der Kultur<br />
deutlich wahrgenommen werden.<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
nachdem Christoph Pinsdorf unsere<br />
Musikschulzeitung erfolgreich<br />
eingeführt und jahrelang mit<br />
viel persönlichem Einsatz herausgegeben<br />
hat, möchten wir uns Ihnen<br />
nun als neues Redaktionsteam<br />
dieser Zeitung vorstellen.<br />
Wir, das sind Miriam Pohl, Dorothea<br />
Schultes-Lübbecke und Monika<br />
Tschurl.<br />
Normalerweise als Pädagogen an<br />
der Musikschule tätig, werden wir<br />
versuchen, auch diese neue Aufgabe<br />
mit Elan anzugehen.<br />
Fortsetzung auf Seite 3<br />
1
2<br />
ImpressIonen vom JubIläum 40 Jahre musIkschule
Fortsetzung von Seite 1<br />
Wir möchten Ihnen eine spannende<br />
Zeitung bieten, in der sich die<br />
vielen Facetten des Musikschullebens<br />
angemessen widerspiegeln<br />
und auf interessante und unterhaltsame<br />
Weise dokumentiert<br />
werden. Doch wird uns das gelingen?<br />
Als Lehrer und Musiker mit vielfältigen<br />
Aufgaben sind wir dabei auf<br />
Ihre und Eure Hilfe dringend angewiesen.<br />
Deshalb haben wir uns<br />
auch sehr über die eifrige Mitarbeit<br />
von Schülern, Eltern und Kollegen<br />
an der vorliegenden Ausgabe<br />
gefreut.<br />
Auch für Kritik oder Rückmeldungen,<br />
zum Beispiel per Leserbrief,<br />
sind wir immer dankbar.<br />
Unsere E-Mail-Adressen lauten:<br />
Miriam.Pohl@gmx.de und<br />
Monika_Tschurl@freenet.de<br />
Nun gilt: wir hoffen weiter auf<br />
eine prima Zusammenarbeit<br />
und freuen uns schon auf die<br />
nächsten Ausgaben!<br />
Monika Tschurl,<br />
Dorothea Schultes-Lübbecke,<br />
Miriam Pohl<br />
PS: Zum Schluss noch ein Wort<br />
in eigener Sache:<br />
Bitte haben Sie und Ihr Verständnis,<br />
dass eingereichte Texte<br />
manchmal aus redaktionellen<br />
oder drucktechnischen Gründen<br />
gekürzt werden müssen. Darüber<br />
stets Rücksprache zu halten ist<br />
uns leider nicht möglich.<br />
Lesen Sie auch die Artikel im<br />
Newsletter der Musikschule, die<br />
in dieser Zeitungsausgabe keinen<br />
Platz gefunden haben: Musikschule<br />
quo vadis, <strong>Bericht</strong> des Elternbeirates<br />
von der Eröffnungsveranstaltung<br />
des Jubiläumsjahres<br />
in der Beethovenhalle, Kollegenaustausch<br />
zwischen Caracas und<br />
<strong>Bonn</strong> und Renovierungsaktion in<br />
Godesberg.“<br />
akTuelles<br />
18. Interpretationskurs<br />
der Europäischen Musikakademie<br />
mit Prof. Wolfgang Boettcher<br />
Von Frederik Schauhoff<br />
Vom 26. März bis zum 2. April 2010<br />
fand im Gebäude der Musikschule<br />
der Bundesstadt <strong>Bonn</strong> der mittlerweile<br />
18. Interpretationskurs der<br />
Europäischen Musikakademie <strong>Bonn</strong><br />
statt. Ausgeschrieben war der diesjährige<br />
Kurs für junge europäische<br />
Cellisten zwischen 16 und 25 Jahren,<br />
allesamt Preisträger nationaler oder<br />
internationaler Wettbewerbe.<br />
Nach dem Eröffnungskonzert der Dozenten<br />
Prof. Wolfgang Boettcher am<br />
Cello und Michael Stöckigt am Klavier<br />
am 27. März im „Empiresaal“ des<br />
Rheinhotel Dreesens <strong>Bonn</strong>, gingen<br />
die sieben jungen Musiker an die Arbeit.<br />
Die Ergebnisse des Kurses wurden<br />
in einem Abschlusskonzert am<br />
1. April im Kammermusiksaal der Villa<br />
Prieger präsentiert, das unter der<br />
Überschrift „Zu Ehren des 40-jähri-<br />
gen Bestehens der Musikschule der<br />
Bundesstadt <strong>Bonn</strong>“ stand. Die Studenten<br />
waren äußerst zufrieden mit<br />
dem Ablauf des Kurses. Besonders<br />
angetan waren sie vom enormen Wissen<br />
des Dozenten und dessen unermüdlichem<br />
Einsatz für seine Schüler.<br />
Auch Prof. Boettcher äußerte sich<br />
begeistert: “Ich war sehr überrascht,<br />
wie gut die sieben jungen Cellisten<br />
für ihr Alter spielen. Ich hab es kaum<br />
für möglich gehalten, dass sie doch<br />
noch so jung sind, da alle schon eine<br />
ausgereifte Technik und teils enorme<br />
Musikalität besitzen.“<br />
Wolfgang Boettcher wurde 1935 in<br />
Berlin geboren. Bis 1976 war er Solocellist<br />
der Berliner Philharmoniker,<br />
eine Stellung, die er zu Gunsten seiner<br />
Professur an der Berliner Universität<br />
der Künste und seiner beachtlichen<br />
Solo-Karriere aufgab.<br />
Musikschule und<br />
Offene Ganztagsschulen konkurrieren<br />
mit dem <strong>Bonn</strong> Marathon<br />
Von Uwe Gäb<br />
Über 200 Kinder der Orchesterprojekte<br />
der <strong>Bonn</strong>er Musikschule in<br />
den Offenen Ganztagsschulen füllten<br />
mit ihren Eltern am Sonntagvormittag,<br />
dem 25. April, die „Kleine<br />
Beethovenhalle“ in <strong>Bonn</strong>-Muffendorf,<br />
trotz des <strong>Bonn</strong>-Marathons, bis<br />
auf den letzten Platz. Seit fünf Jahren<br />
bilden Lehrkräfte der Musikschule<br />
Kinder in inzwischen zwölf Offenen<br />
Ganztagsschulen erfolgreich<br />
zum gemeinsamen Musizieren aus.<br />
Der Leiter des Projektes, Lothar Reiche-Ebert,<br />
hatte zum 40-jährigen Jubiläum<br />
der Musikschule sechs Instrumentalensembles,<br />
die aus dieser<br />
Arbeit hervorgegangen sind, in einem<br />
beeindruckenden Konzert unter<br />
der Leitung ihrer acht Lehrkräfte<br />
auf die Bühne gebracht. Die Streichorchester<br />
der Till Eulenspiegelschule,<br />
der Münsterschule und der Do-<br />
natusschule, das Blasorchester der<br />
Donatus- und der Montessorischule<br />
sowie ein Blasorchester der Ehemaligen<br />
begeisterten mit ihrer Spielfreude<br />
das Publikum und zeigten, wie<br />
erfolgreich dieser neue Weg zum Instrumentalspiel<br />
sein kann. Das Publikum<br />
bedankte sich bei den jungen<br />
Musikern und ihren Leitern Mechtild<br />
Kittan, Thomas Bergner, Elke Schröder,<br />
Lisa Scheler, Susanne Schmitz-<br />
Dowidat, Axel Koch, Julia Eckert und<br />
Julia Kartaschowa mit herzlichem<br />
Applaus.<br />
3
4<br />
akTuelles<br />
„Emotions in Gospel“ Workshop mit Liane Pleuser<br />
Von Michael Fitzner und<br />
Birgit Neuhaus (Kursteilnehmer)<br />
100 Hände strecken sich in den Himmel<br />
und greifen nach imaginären Äpfeln<br />
um sie zu pflücken. „Wir singen<br />
mit dem ganzen Körper“, erklärt Liane<br />
Pleuser den knapp 50 Workshop-Teilnehmer/innen<br />
im Gemeindesaal<br />
der Lutherkirche. Emotions in<br />
Gospel, Gefühle die durch die Musik<br />
ausgedrückt und erweckt werden.<br />
Wenn wir, die Sänger, diese Gefühle<br />
spüren und ihnen mit der Stimme<br />
und dem Körper Leben einhauchen,<br />
dann wird es auch das Publikum spüren,<br />
erklärt uns Liane Pleuser. Zu jedem<br />
Lied erzählt sie uns etwas über<br />
dessen Entstehung und Hintergründe<br />
und darüber, auf welche Weise<br />
wir es interpretieren wollen. Ihre Dynamik<br />
und Ausstrahlung überträgt<br />
sich auf uns. Es entsteht eine besondere<br />
Energie im Saal, bald haben wir<br />
das erste Lied einmal komplett gesungen.<br />
Wir schauen uns gegenseitig<br />
an und haben das Gefühl, Klang<br />
und Groove gemeinsam getroffen<br />
zu haben. Wir, das sind Leute unterschiedlichen<br />
Alters, die Spaß am Singen<br />
haben. Der Jüngste unter uns ist<br />
13. Die einen haben Chorerfahrung,<br />
Von Markus Krebel<br />
Traditionelles und Neuerungen charakterisierten<br />
den diesjährigen Villemombleaustausch,<br />
der vom 12.-<br />
14. März stattgefunden hat. Mit 28<br />
Schülerinnen und Schülern und drei<br />
Lehrkräften war Caroline Gallois, die<br />
Leiterin des Conservatoire de Villemomble,<br />
zu einem Wochenende<br />
nach <strong>Bonn</strong> gekommen. Freudig wurden<br />
die Gäste am Freitag Abend auf<br />
dem Parkplatz des Bezirks Hardtberg<br />
begrüßt und auf die Gastfamilien verteilt.<br />
Am nächsten Morgen stand eine<br />
kleine Probe auf dem Programm. Die<br />
war auch wichtig, da zum ersten Mal<br />
in der langen Geschichte der Städtepartnerschaft<br />
deutsche und französische<br />
Schüler gemeinsam spielten.<br />
Dieses gemeinsame Musizieren soll<br />
Abschlusskonzert des Gospel-Workshops in der Evangelischen Lutherkirche<br />
die anderen nicht. So gibt es Teilnehmer,<br />
die bereits in einem Chor anderer<br />
Couleur mitsingen und eine andere<br />
Stilrichtung kennenlernen wollen.<br />
Nun muss das Programm für das<br />
abendliche Konzert erarbeitet werden.<br />
Jede der vier Chorstimmen findet<br />
ihren Ton und die Einsätze klappen<br />
auch. Es ist beeindruckend, wie<br />
Liane Pleuser es schafft, in so kurzer<br />
Zeit mit ihrer Methodik uns Workshopsängern<br />
die Stücke beizubrin-<br />
Austauschwochenende Villemomble – Hardtberg<br />
in den nächsten Jahren intensiviert<br />
und ausgebaut werden. Anschließend<br />
stiegen alle in den Bus und es<br />
ging nach Köln <strong>zur</strong> Dombesichtigung,<br />
an die sich noch ein Picknick und ein<br />
kleiner Spaziergang anschlossen.<br />
Die Rückfahrt endete direkt vor dem<br />
Rathaus Hardtberg, wo das erste der<br />
beiden geplanten Konzerte stattfand.<br />
Vor vollem Haus spielten die<br />
jungen Musiker ein abwechslungsreiches<br />
Programm, das durch freundliche<br />
Worte von Caroline Gallois (auf<br />
deutsch!) und Christoph Pinsdorf sowie<br />
Markus Krebel (beide zweisprachig)<br />
eröffnet worden war. Diesmal<br />
waren auch alle Gastfamilien dabei,<br />
so dass ein sehr lebendiger Abend<br />
möglich wurde.<br />
Am nächsten Morgen stand ein Konzert<br />
mit mehr unterhaltsamem Cha-<br />
gen. Jetzt noch die Absprachen für<br />
die Aufstellung beim Konzert und<br />
dann „Toi, toi, toi“. – Dann ist die letzte<br />
Zugabe verklungen, der Chor ist<br />
mit „Oh Happy Day“ durch den Mittelgang<br />
nach draußen gezogen. Immer<br />
weiter klingt der Refrain. Die<br />
Konzertbesucher haben ein Strahlen<br />
in den Augen, als sie sich durch<br />
das Spalier der Sänger auf den Heimweg<br />
begeben. Es war ein sehr schöner<br />
Tag, - oh happy day.<br />
rakter auf dem Programm. Jüdisches,<br />
Jazz, leichte Klassik und Blasmusik<br />
waren die Hauptbestandteile des<br />
Programms, zu dem wieder sehr viele<br />
Gäste kamen. Begrüßt durch Uwe<br />
Gäb entwickelte sich ein fröhliches<br />
Konzert bei dem viele auch schon<br />
auf die kleinen Haribodosen schauten,<br />
aus denen man sich nach dem<br />
Konzert noch bedienen durfte. So<br />
ging ein sehr schönes Wochenende<br />
zu Ende, bei dem wieder neue Kontakte<br />
geknüpft, Freundschaften gepflegt<br />
und Pläne geschmiedet wurden.<br />
Sehr herzlichen Dank an alle<br />
Gastfamilien, ohne die ein solcher<br />
Austausch nicht möglich wäre. Herzlichen<br />
Dank an alle Kolleginnen und<br />
Kollegen für Hilfe und Vorbereitung<br />
der Konzerte und an alle anderen<br />
Helfer! À la prochaine!
neues aus den FachbereIchen<br />
„Viva la Musica“<br />
Jubiläumskonzert des Fachbereichs Blasinstrumente und Schlagzeug am 5. März 2010, Kreuzbergkirche<br />
Von Monika Tschurl<br />
d-a-h-fis-g-d-g-a… schwebten die<br />
ersten Töne von Pachelbels berühmtem<br />
Canon, bearbeitet für Saxophonquintett,<br />
von der Empore der Kreuzbergkirche<br />
herab und gaben somit<br />
den Auftakt für ein ungewöhnliches<br />
Konzert an einem Ort mit faszinierendem<br />
Ambiente, der Kreuzbergkirche<br />
Poppelsdorf.<br />
Eva Hünnekens, Leiterin des Fachbereichs<br />
Blasinstrumente und Schlagzeug,<br />
hatte ein abwechslungsreiches<br />
Programm zusammengestellt,<br />
das den Fachbereich in seiner vollen<br />
Hänsel und Gretel:<br />
Kinderkammermusik in der Donatusschule<br />
Von Miriam Pohl<br />
„Heute ist ein Konzert!“ sagt<br />
Hänsel. „Oh, ein Konzert!<br />
Wunderbar! Ich kenne ein<br />
Lied!“ sagt Gretel. Gebannt<br />
schauen die Kinder nach vorne,<br />
um zu sehen, was die<br />
Handpuppen auf der Bühne<br />
wohl aushecken. 19 Duos und<br />
Trios, allesamt junge Schüler<br />
der Musikschule, haben sich<br />
in der Donatusschule zum<br />
Kammermusikkonzert zusammengefunden.<br />
Und da das Thema<br />
des Konzertes ‚Hänsel und Gretel’<br />
ist, führen diese beiden als Handpuppen,<br />
gespielt von Beatrix Ebersberg<br />
und Christiane Kupsch, durch<br />
das einstündige Programm. Nach<br />
dem Konzert resümiert Schulleiterin<br />
Evelyn Wittbrodt: „Es war eine sehr<br />
gelungene Veranstaltung und durch<br />
die fantasievolle Moderation auch<br />
ein besonderes Erlebnis. Ich habe<br />
noch nie erlebt, dass die Kinder im<br />
Publikum während eines Konzertes<br />
zusammen singen oder einen Rhythmus<br />
klatschen. Allein schon dadurch<br />
war die Aufmerksamkeit eine ganz<br />
andere, als ich sie selbst zum Beispiel<br />
von manchen Schulkonzerten<br />
kenne. Ich selbst hatte heute ei-<br />
Breite repräsentierte: Neben dem anfangs<br />
erwähnten Saxophonquintett<br />
waren sowohl Blechbläser wie Trompete<br />
und Horn, als auch die Holzblasinstrumente<br />
Klarinette, Querflöte<br />
und Oboe, alle im Duo mit Klavier, zu<br />
hören. Besonders interessant klangen<br />
in dieser Akustik Marimbaphon<br />
und Vibraphon. Größere Ensembles<br />
wie zwei Trios – einmal in der Besetzung<br />
zwei Flöten mit Klavier, das andere<br />
mit Sopran, Klarinette und Klavier<br />
– erweiterten das Spektrum.<br />
Drei Blockflötensolistinnen wurden<br />
begleitet von einem Streichquartett,<br />
zusammengesetzt aus Schülern und<br />
Lehrkräften, nebst Cembalo.<br />
Christiane Kupsch und Beatrix Ebersberg mit<br />
Hänsel und Gretel<br />
nen anstrengenden Tag und bin nach<br />
diesem Konzert nun ganz erfrischt.“<br />
Die intensive Kooperation zwischen<br />
der Donatusschule als musikbetonter<br />
Grundschule und der Städtischen<br />
Musikschule <strong>Bonn</strong> macht sich also<br />
bezahlt.<br />
Insgesamt bekommen dort 180 der<br />
220 Schüler qualifizierten instrumentalen<br />
oder vokalen Unterricht<br />
von Lehrkräften der Musikschule! Ihren<br />
Wunsch für die Zukunft formuliert<br />
Evelyn Wittbrodt so: „Die fröhliche<br />
Atmosphäre, das begeisterte<br />
Publikum und die Gelegenheit für alle<br />
Teilnehmer, ihr Können zu präsentieren<br />
– all das sind Faktoren, die mich<br />
hoffen lassen, dass wir solche Konzerte<br />
bald wiederholen können!“<br />
Einzelne Leistungen hervorzuheben<br />
fällt schwer, zeichneten sich doch alle<br />
Musikerinnen und Musiker (die meisten<br />
von ihnen Preisträger des Wettbewerbs<br />
„Jugend musiziert“) durch<br />
ein durchgehend hohes Niveau aus,<br />
gepaart mit viel Spielfreude, Engagement<br />
und professionellem Auftreten.<br />
So schafften die Jugendlichen eine<br />
intensive Atmosphäre, in der es eine<br />
reine Freude war, über zwei Stunden<br />
lang zuzuhören.<br />
Die Begeisterung des Publikums<br />
schlug sich nicht zuletzt in der<br />
Summe von 550 Euro nieder, die an<br />
die Erdbebenopfer in Haiti ging.<br />
„Gretel wird<br />
gehänselt“ -<br />
Eine Klavierschülerin berichtet:<br />
Von Nayeli Herrera-Brincker<br />
Der Ort des Konzertes war ungewöhnlich,<br />
denn es wurde in der<br />
Mehrzweckhalle der Schule vorgeführt<br />
und war doch passend, weil es<br />
besonders Kinder ansprechen sollte<br />
und weil genug Platz da war für<br />
alle, die sich an der Musik erfreuen<br />
wollten. Das Konzert war nicht<br />
nur interessant, sondern auch lustig,<br />
vor allem durch die Moderation<br />
der Puppen. Was mir persönlich besonders<br />
gefallen hat, war, dass das<br />
Lied „Hänsel und Gretel“ verändert<br />
wurde, indem man es in Moll setzte,<br />
oder im Stil von Mozart, Beethoven,<br />
Schubert, Bartók oder anderer Komponisten<br />
spielte. Das Konzert war<br />
sehr lehrreich, weil man Informationen<br />
zu den einzelnen Komponisten<br />
und den Stücken und Stilen erhalten<br />
hat. Neben Klavier waren auch Querflöten,<br />
Oboen und Klarinetten, Blockflöte<br />
und Violine mit von der Partie.<br />
Die Kinder haben sich in Zweier- und<br />
Dreiergruppen gut auf das Konzert<br />
vorbereitet und hatten auch Spass<br />
den anderen zuzuhören. So konnte<br />
das Publikum sehen, wie sehr die<br />
Kinder es lieben gemeinsam zu musizieren.<br />
Und das ist das Wichtigste.<br />
5
6<br />
neues aus den FachbereIchen<br />
Manege frei für Zirkus Klangzauber<br />
Zirkus Klangzauber<br />
Von Dorothea Schultes-Lübbecke<br />
Am Sonntagmorgen, den 21.März<br />
2010, strömten Scharen von Menschen<br />
in die Aula der Gesamtschule<br />
Beuel. Der Andrang war so groß,<br />
dass schon im Vorfeld alle Eintrittskarten<br />
vergeben waren. 202 Schüler<br />
des Fachbereichs Elementare Musikerziehung,<br />
unterstützt von den Kinderchören,<br />
dem Blasorchester aus<br />
„Neues“ Cembalo<br />
in Beuel<br />
von Jürgen Teiwes, Gabriele Mülder-<br />
Teiwes, Matthias Fernengel (Beueler<br />
Elternbeirat)<br />
Die fünf Cembalo-Schüler in Beuel –<br />
derzeit die einzigen der Musikschule<br />
<strong>Bonn</strong> – hatten seit geraumer Zeit mit<br />
den Tücken eines reparaturbedürftigen<br />
Cembalos zu kämpfen.<br />
Die Schüler, deren Eltern und auch<br />
ihr Lehrer Herr Manuel Molina y Vedia<br />
äußerten zunehmend ihren Unmut<br />
über erschwerte Unterrichtsverhältnisse.<br />
Auch ein Vorspiel war auf<br />
Grund der Unwägbarkeiten des Instrumentes<br />
nicht - oder nur sehr eingeschränkt<br />
– möglich.<br />
Dem nachhaltigen engagierten Einsatz<br />
des Elternbeirates, der Musikschulleitung<br />
sowie des Godesberger<br />
Cembalolehrers Herrn Klecka<br />
ist es zu verdanken, dass eine kostspielige<br />
Reparatur des Beueler Cembalos<br />
schließlich ermöglicht werden<br />
konnte. „Nun erfreuen wir uns schon<br />
seit einigen Monaten eines fast<br />
vollständig erneuerten Cembalos.<br />
Vielen Dank!“<br />
Bad Godesberg und dem Musiktheater,<br />
hatten unter der Koordination<br />
von Elisabeth Breuer eingeladen.<br />
Die Technik AG der Gesamtschule<br />
half da, wo es nötig war, Sängern und<br />
Sprechern mit elektronischer Verstärkung.<br />
Ein buntes Programm begann:<br />
Schlangen, Jongleure, Clowns und<br />
Pferde zeigten gekonnt, wie sie Musik<br />
in Bewegung umsetzten. Starke<br />
Mehr als nur Rhythmus. Percussions-<br />
ensembles gestalten eine Matinée<br />
Lukas Münz bei der Schlagzeugmatinee im Hotel President<br />
Von Dorothea Schultes-Lübbecke<br />
Am Sonntag, dem 14. März 2010,<br />
konnten sich die Zuhörer auf gut zwei<br />
Stunden mitreißender Rhythmen im<br />
Hotel President in Poppelsdorf freuen.<br />
Das Wetter ließ noch nicht die<br />
Wärme des nahenden Frühlings spüren,<br />
um so mehr wärmten die jungen<br />
Schlagzeuger mit ihrem feurigen<br />
Spiel. Unter Leitung von Ansgar<br />
Buchholz und Orsat Gozze konnte<br />
das zahlreich erschienene Publikum<br />
Männer, begleitet von zwei jungen Pianisten,<br />
brachten mit ausdrucksstarker<br />
Pantomime das Publikum zum<br />
Staunen. Elefanten stapften taktsicher<br />
über die Bühne, leichtfüßig dagegen<br />
die Tänzerinnen. Auch prominenter<br />
Besuch zeigte, wie er mit Hilfe<br />
des Taktstockes seine Artisten auf<br />
der Bühne lenken konnte: ein kleiner<br />
Mozart zog mit seiner Truppe ein.<br />
Zwischen den einzelnen Nummern<br />
sagte eine Schar von Zirkusdirektoren<br />
fantasievoll die einzelnen Programmpunkte<br />
an. Das große Finale<br />
ließ noch mal alle auf die Bühne kommen<br />
und es erklang ein eigens gedichtetes<br />
Abschlusslied. Besonders<br />
Lob an die jungen Künstler: die meisten<br />
waren ja Kindergartenkinder im<br />
Alter von vier bis sechs Jahren! Bemerkenswerterweise<br />
kamen sie alle<br />
auf der Bühne ohne Unterstützung<br />
ihrer Lehrerinnen aus. Mit viel Applaus<br />
bedankten sich die Zuschauer.<br />
Dies war eine Veranstaltung, die<br />
den Zuschauern wie auch den Aktiven<br />
sichtlich viel Spaß machte.<br />
den Schlagwerkensembles zuhören.<br />
Sie zeigten, wie virtuos sie mit ihrem<br />
umfangreichen Instrumentarium umgehen<br />
können. Der Schwerpunkt lag<br />
diesmal auf den Melodieinstrumenten.<br />
Zum Beispiel wurde das von<br />
Spendengeldern finanzierte elektronische<br />
Xylosynt, mit dem unterschiedlichste<br />
Klänge erzeugt werden<br />
können, zum Klingen gebracht.<br />
Die Begeisterung des Publikums war<br />
groß, so wurden auch diesmal für den<br />
Fachbereich 250 Euro gesammelt.
neues aus den FachbereIchen<br />
Musikfreizeit der Folk-Band „Young Folks“<br />
auf der Liedermacher-Burg Waldeck im Hunsrück<br />
Von Thomas Kannmacher<br />
Zum letzten Aprilwochenende lud<br />
Lehrkraft Tom Kannmacher (Gitarre,<br />
Uilleann Pipes etc) zusammen mit ehemaligen<br />
Mitgliedern seiner früheren<br />
Gruppen seine Kinder – Folkband <strong>zur</strong><br />
Wochenendfreizeit ein. Auch 5 Eltern<br />
ließen es sich nicht nehmen, das Wochenende<br />
mit ihnen auf der ehrwürdigen<br />
Liedermacher - Burg Waldeck,<br />
bekannt als solche aus den frühen<br />
70er Jahren, zu verbringen. Freitag<br />
abends traf man sich also zum<br />
Abendbrot, an das sich gleich eine<br />
Irish Music Session zum Kennenler-<br />
WeTTbeWerb „Jugend musIzIerT“ 2010<br />
nen anschloß. Am Samstag darauf<br />
setzten sich dann die erfahrenen<br />
Ehemaligen – alles vielfach medien<br />
- konzert – und sessionerprobte Profis,<br />
die in der <strong>Bonn</strong>er Szene und darüber<br />
hinaus seit Jahren buchstäblich<br />
den Ton angeben, mit den Kindern<br />
zusammen und unterrichteten sie in<br />
ihren Fächern: Sabrina Palm (Fiddle),<br />
Alexander May (Uilleann Pipes, Tin<br />
Whistle), Anna Lück (Harfe), Andreas<br />
Schneider (Bodhrán) und Stephan<br />
Hennes (Gitarre). Bis auf Anna Lück,<br />
die aus der Gruppe „Die Erkelteten“<br />
kommt, sind alle diese Musiker ehemalige<br />
Mitglieder von „Rolling Wave“<br />
47. Wettbewerb „Jugend musiziert“<br />
Von Uwe Gäb<br />
Auch in diesem Jahr schlug die <strong>Bonn</strong>er<br />
Musikschule wieder ein neues<br />
Kapitel in der Erfolgsgeschichte von<br />
Jugend musiziert auf. Von den 172<br />
Kindern und Jugendlichen, die zum<br />
47. Regionalwettbewerb in den Solowertungen<br />
für Streichinstrumente,<br />
Percussion und Pop-Gesang sowie<br />
für das Ensemblespiel Duo Blasinstrument<br />
mit Klavier, Klavierkammermusik,<br />
Zupfinstrumente, Alte Musik<br />
und Vokalensemble angemeldet waren,<br />
stammte der größte Teil aus der<br />
Arbeit der Musikschule. Die Kinder<br />
und Jugendlichen versetzten selbst<br />
erfahrene Juroren mit teilweise herausragenden<br />
Leistungen in Erstaunen.<br />
Insgesamt 19 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer erhielten die Höchstpunktzahl<br />
von 25 Punkten. 17 von<br />
ihnen - ab der Altersgruppe II – erhielten<br />
den Förderpreis der Sparkasse<br />
Köln<strong>Bonn</strong> zuerkannt. Für den<br />
1. Preis mit 24 Punkten in der neu<br />
ausgeschriebenen Kategorie Popgesang<br />
solo hatte die Sparkasse zusätzlich<br />
einen Sonderpreis vergeben.<br />
In den drei Abschlusskonzerten,<br />
im Kammermusiksaal des Beethovenhauses,<br />
im <strong>Bonn</strong>er Augustinum<br />
und im Euskirchener Industriemu-<br />
seum, präsentierten die jugendlichen<br />
Musikerinnen und Musiker einen<br />
beeindruckenden Querschnitt<br />
der diesjährigen Wertungsspiele. Besonders<br />
spektakulär geriet dabei der<br />
Auftritt des jungen Alphornspielers<br />
Peter Schugt (Altersgruppe Ib), der<br />
begleitet von Miriam Jülich seinem<br />
seltenen Instrument einen Premierenauftritt<br />
beim Wettbewerb in <strong>Bonn</strong><br />
verschaffte.<br />
Gerne genutzt wurde auch die Cafeteria,<br />
die unter der bewährten Organisation<br />
von Gabriele Sebald wieder<br />
zum beliebten Treffpunkt wurde.<br />
Den Kolleginnen und Kollegen Beatrix<br />
Ebersberg, Birgit Walter (Musikschule<br />
Euskirchen), Carmen Neff,<br />
Ulrich Cox, Wolfgang Badun, Lothar<br />
Reiche-Ebert wie auch den tatkräftigen<br />
Helfern und Kuchenspendern<br />
aus dem Eltern- und Schülerkreis sei<br />
herzlich gedankt.<br />
Mittlerweile stehen die Ergebnisse<br />
des Bundeswettbewerbs fest:<br />
Mit Lukas Wittrock, 24 Punkte – erster<br />
Preis, Emily Wittbrodt – 23 Punkte,<br />
2. Preis und Maria Franz – ebenfalls<br />
23 Punkte, 2. Preis wurden<br />
gleich drei Mitglieder der Celloklasse<br />
von Barbara Varsanyi ausgezeichnet.<br />
Sie vermochten sich in der starken<br />
Konkurrenz der besten jungen<br />
(später „Ryan’s Airs“). Diese Gruppen<br />
waren einst Musikschulgruppen<br />
wie jetzt die „Young Folks“. Kannmacher<br />
selbst nahm die Gelegenheit<br />
wahr, dem kleinen Banjospieler Tim<br />
Hendrik Maassen eine Old – Time<br />
– Band für Square – Dance – Musik<br />
zuzugesellen. Es war sicher ein unvergeßliches<br />
Erlebnis für die Kinder,<br />
und wahrscheinlich werden sie<br />
die nächste Generation von kleinen<br />
Folk – Musikern an diese vergnügliche<br />
Musik führen, wenn sie älter und<br />
erfahren sind wie die Paten aus der<br />
<strong>Bonn</strong>er Szene, denen ein herzliches<br />
Dankeschön gebührt.<br />
Musikerinnen und Musiker aus den<br />
übrigen Bundesländern erfolgreich<br />
zu behaupten. Gleiches gilt für Simone<br />
Klein, Oboistin aus der Klasse von<br />
Heinrich Kreipl mit ihrer Duopartnerin<br />
am Klavier Antonia Wissing aus<br />
der Klasse von Monika Tschurl, die<br />
mit 22 Punkten einen 2. Preis erhielten.<br />
Das Ensemble der Wertung Alte<br />
Musik aus der Klasse von Meike Herzig,<br />
Natalia Unruh, Christina Hahn,<br />
Henning Kamp und Jana Herzig wurde<br />
mit 24 Punkten und ebenfalls einem<br />
1. Preis ausgezeichnet. Larissa<br />
Hagedorn, Klasse Monika Tschurl,<br />
erhielt für ihre hervorragende Klavierbegleitung<br />
einen 2. Preis mit 23<br />
Punkten. Das Prädikat „mit sehr gutem<br />
Erfolg teilgenommen“ erspielten<br />
sich das Duo Lorraine Pudelko, Klavier<br />
(Klasse Beatrix Ebersberg) mit<br />
Sophia Simeonov, Klarinette (Klasse<br />
Michael Neuhalfen), sowie ein weiteres<br />
Ensemble für Alte Musik der Klasse<br />
Meike Herzig mit Thomas Conzen,<br />
Valentin Hartmann, Leonie Knöppel<br />
und Elena Volbach, jeweils mit 18<br />
Punkten.<br />
Die Musikschule gratuliert den jungen<br />
erfolgreichen Musikerinnen<br />
und Musikern und ihren Lehrerinnen<br />
und Lehrern sehr herzlich.<br />
Mehr Informationen finden Sie auf:<br />
www.jugend-musiziert.org<br />
7
8<br />
WeTTbeWerb „Jugend musIzIerT“ 2010<br />
Richard Münchhoff<br />
Junger Meister der<br />
Trommelwirbel<br />
Von Monika Tschurl<br />
Besonders erfolgreich schnitt dieses<br />
Jahr der elfjährige Schlagzeuger<br />
Richard Münchhoff aus der Klasse<br />
von Orsat Gozze ab: Er erreichte<br />
die Höchstpunktzahl von 25 Punkten<br />
im Landeswettbewerb! Herzlich Gratulation<br />
an Dich, Richard und natürlich<br />
an Deinen Lehrer! Da es in der<br />
Altersstufe II noch nicht in den Bundeswettbewerb<br />
geht, endet es erstmal<br />
an diesem Punkt. Richard wird<br />
sicherlich jedoch in den nächsten<br />
Jahren noch von sich hören lassen.<br />
Lea Schlierkamp-Voosen<br />
Der besondere Tag<br />
eine Schülerin über ihre<br />
Teilnahme am Wettbewerb<br />
Von Lea Schlierkamp-Voosen, 9 Jahre<br />
Seit vielen Wochen haben wir, meine<br />
Klavierpartnerin und ich, uns auf<br />
diesen besonderen Tag mit großer<br />
Unterstützung unserer Lehrerinnen<br />
vorbereitet. Jetzt ist es endlich soweit.<br />
Heute spielen wir vor, im Wettbewerb<br />
„Jugend musiziert“. Morgens<br />
hat meine Mutter mich geweckt und<br />
ich habe mich sehr auf den Auftritt<br />
gefreut.<br />
Auf dem Weg nach Bad Godesberg<br />
war es kalt und die Strassen ver-<br />
schneit. Beim Einspielen steigerte<br />
sich meine Aufregung. Auch Maria,<br />
die Pianistin, wurde nervös. Nun waren<br />
wir an der Reihe und gingen in<br />
den großen Saal, der mir heute mit<br />
der Jury und den vielen Zuschauern<br />
kleiner als sonst vorkam.<br />
Die Jury saß in der ersten Reihe und<br />
begrüßte uns freundlich. Mit den ersten<br />
Noten vergaß ich die Jury und die<br />
Zuschauer. Das Spielen vor großem<br />
Publikum fiel uns jetzt nicht mehr<br />
schwer.<br />
Abends wurden die Ergebnisse bekannt<br />
gegeben. Als wir erfuhren,<br />
dass wir 24 von 25 Punkten erreicht<br />
hatten, war die Freude groß und das<br />
viele Üben hatte sich gelohnt.<br />
Antonia Wissing und Simone Klein<br />
vor Schloß Krickenbeck<br />
Bundeswettbewerb:<br />
„Schön war´s<br />
in Lübeck!“<br />
von Antonia Wissing und<br />
Simone Klein, 17 und 19 Jahre<br />
Im September sind wir uns das erste<br />
Mal begegnet. Wir wussten nicht<br />
mehr von einander als das gespielte<br />
Instrument und den gemeinsamen<br />
Willen, bei „Jugend-musiziert“ teilzunehmen.<br />
Dieses Zusammentreffen<br />
prägte die ganzen folgenden Wochen,<br />
Monate, und veränderte den<br />
Alltag so sehr, dass wir uns bald fast<br />
täglich sahen. Vom ersten Moment<br />
war eigentlich schon klar, dass wir<br />
als Duo zusammen wachsen werden.<br />
Es dauerte nur kurz bis wir lange Proben<br />
mit langen Gesprächen und Gelächter<br />
außerhalb der Musikschule<br />
beendeten.<br />
Wir erlebten „Jugend musiziert“ ge-<br />
meinsam und trotzdem machte jede<br />
ihre eigenen, ganz persönlichen,<br />
Erfahrungen. Wenn man an Wettbewerb<br />
denkt, dann schwebt immer ein<br />
Hauch von Konkurrenzdenken mit.<br />
Eigentlich fanden wir „Jugend musiziert“<br />
immer unnötig.<br />
Aber der Wettbewerb verändert. Wir<br />
empfanden die Zeit wie eine Chance.<br />
Sie beinhaltete ein selbst gesetztes<br />
Ziel, welches erreicht werden kann,<br />
wenn man nur das Beste aus sich herausholt.<br />
Konkurrenzdenken? Die anderen<br />
Teilnehmer nahm man während<br />
des Wettbewerbs fast nur am<br />
Rande wahr. Man hörte sich gerne<br />
andere Gruppen an, aber letztlich<br />
konzentrierte man sich hauptsächlich<br />
auf sich selbst,<br />
Für unser Ziel, den Landeswettbewerb,<br />
haben wir unheimlich viel gearbeitet,<br />
geübt, geprobt. Und plötzlich<br />
war dann der Wettbewerb da<br />
und mit ihm die Aufregung. Es hing<br />
eine ganz bestimmte Atmosphäre in<br />
der Luft, voller Spannung, aber dennoch<br />
nicht unangenehm. Auch wenn<br />
es noch so schön war, wir waren einfach<br />
nur glücklich, als wir uns verbeugen<br />
durften. Als wir unser Ergebnis<br />
hörten, konnten wir es gar nicht<br />
glauben. Mit 25 Punkten hatten wir<br />
nicht gerechnet. Die Freude war riesig,<br />
jede Stunde des Übens war dieses<br />
Gefühl wert.<br />
Der Landeswettbewerb verlief ähnlich,<br />
aber die persönlichen Ansprüche<br />
durch das gewachsene Ziel wurden<br />
immer größer. Es war diesmal<br />
nicht wirklich Aufregung, sondern<br />
der tiefe Gedanke: Es ist Zeit heute<br />
das zu präsentieren, woran wir in den<br />
letzten Monaten so sehr gearbeitet<br />
haben. Die Ergebnisverkündung war<br />
fast spannender als der Wettbewerb<br />
selbst. Jeder vorgelesene Name führte<br />
näher an Lübeck heran. Unsere<br />
Hände verkrallten sich ineinander.<br />
Und schließlich: 23 Punkte Antonia<br />
Wissing und Simone Klein mit Weiterleitung<br />
zum Bundeswettbewerb.<br />
Glückstränchen!<br />
Die letzten Monate brachten nochmals<br />
viele Fortschritte mit sich und<br />
auch die Tage im Schloss Krickenbeck<br />
haben wieder völlig neue Anhaltspunkte<br />
mit sich gebracht. Beim<br />
Bundeswettbewerb erzielten wir einen<br />
2. Preis mit 22 Punkten und sind<br />
überglücklich.
erIchTe des elTernbeIraTs<br />
Aus der Arbeit des Beirates der Musikschule …<br />
Heide Volckmar-Waschk<br />
Am 14. April hat der Beirat der Musikschule<br />
in der Musikschule auf<br />
dem Hardtberg getagt und gemeinsame<br />
Aktivitäten geplant und Belange<br />
des aktuellen Musikschullebens<br />
diskutiert. Wie in jedem Jahr standen<br />
die Eltern bei den Tagen der offenen<br />
Tür als Ansprechpartner für<br />
andere Eltern <strong>zur</strong> Verfügung und haben<br />
für das leibliche Wohl während<br />
der Vormittage gesorgt, sowie – dieses<br />
Jahr zum ersten Mal - die Musikschul-Poloshirts<br />
zum Verkauf angeboten.<br />
Nachdem der Beirat bereits<br />
bei der Eröffnungsveranstaltung mit<br />
einem Stand präsent war, so soll dies<br />
nun auch beim Abschluss des Jubiläumsjahres<br />
am 19.6. im Poppelsdorfer<br />
Schloss der Fall sein.<br />
Thema unserer Sitzung ist immer<br />
wieder die Außenwirkung der Musikschule<br />
mit ihren vielfältigen Angeboten.<br />
Nachdem viele Schüler, Eltern<br />
und Lehrer sehr häufig enttäuscht<br />
waren über oft nur mangelnde Berücksichtigung<br />
von Veranstaltungen<br />
der Musikschule in der Lokalpresse,<br />
hatte ich einen besonders lieblosen<br />
<strong>Bericht</strong> über das Unicef-Weihnachtskonzert<br />
im Generalanzeiger zum Anlass<br />
genommen und unseren Unmut<br />
in einem Brief an Lokalredaktionen<br />
und Feuilleton zum Ausdruck gebracht.<br />
Aus der Feuilletonredaktion<br />
wurde daraufhin in einem Antwortschreiben<br />
zugesagt, dass dieses Problem<br />
mit den Lokalredaktionen erörtert<br />
werde. Wir werden dies natürlich<br />
im Blick behalten.<br />
Thema in unseren Beiratssitzungen<br />
ist natürlich immer auch die finanzielle<br />
Lage der Musikschule bzw. die<br />
angesichts der Haushaltslage fragliche<br />
Subventionierung durch die<br />
Stadt <strong>Bonn</strong>. Mit Sorgen sehen wir<br />
als Eltern, dass es keineswegs mehr<br />
selbstverständlich ist, dass frei werdende<br />
Lehrerstellen sofort wiederbesetzt<br />
werden und Honorarkräfte<br />
immer häufiger als Alternative erscheinen.<br />
Ob und in welchem Umfang<br />
Gebührenerhöhungen eine Lö-<br />
sung sein können und müssen, ist<br />
natürlich auch Teil der Diskussion.<br />
Um uns auch außerhalb unserer Beiratssitzungen<br />
auszutauschen, treffen<br />
wir uns regelmäßig zu einem Elternstammtisch<br />
im Rheinischen<br />
Landesmuseum. Unser nächster Termin<br />
ist der 17. Mai um 20 Uhr. Wir<br />
freuen uns, wenn auch andere Eltern<br />
zu diesem Stammtisch kommen und<br />
ihre Vorschläge und Ideen mit einbringen.<br />
Wenn Sie per E-Mail in Kontakt<br />
mit uns treten möchten, können<br />
Sie dies über folgende Adresse tun:<br />
Musikschulbeirat.bonn@gmx.de<br />
„Black is beautiful“<br />
Beirat bietet Polohemden an<br />
Verkauf der Polohemden bei der Eröffnungsveranstaltung in der Beethovenhalle<br />
Heide Volckmar-Waschk<br />
Anlässlich des 40jährigen Jubiläums<br />
der Musikschule hat der Beirat – mit<br />
finanzieller Unterstützung des Fördervereins<br />
– schwarze Poloshirts in<br />
unterschiedlichen Größen mit dem<br />
Logo der Musikschule anfertigen lassen.<br />
Die ersten Exemplare konnten<br />
wir beim Musikschulfest in der Beethovenhalle<br />
erfolgreich verkaufen, außerdem<br />
sind die Shirts jederzeit über<br />
den Musikschulbeirat oder das Se-<br />
Beirat der Musikschule:<br />
Dr. Heide Volckmar-Waschk (Vorsitzende),<br />
Jürgen Teiwes (stellvertr.<br />
Vorsitzender) Sprecher/Innen der<br />
einzelnen Musikschulbezirke:<br />
Thea Francke (<strong>Bonn</strong>), Dr. Mohammad<br />
Sameti (Bad Godesberg), Jürgen<br />
Teiwes (Beuel), Claudia Bormuth-<br />
Gütschow (Hardtberg)<br />
Alle Mitglieder des Beirates können<br />
Sie den Aushängen in den einzelnen<br />
Musikschulbezirken oder der Homepage<br />
der Musikschule entnehmen.<br />
kretariat der Musikschule erhältlich.<br />
Wir denken, dass die Poloshirts eine<br />
gute Möglichkeit sind, dass unsere<br />
Kinder auf diese Weise ein bisschen<br />
Werbung für „ihre“ Musikschule machen,<br />
von der sie ja in großem Maße<br />
profitieren. Farbe und Form der<br />
Hemden eignen sich aber auch gut<br />
dazu, sie bei Vorspielen oder Konzerten<br />
innerhalb der Musikschule zu tragen.<br />
Die Hemden können zum Herstellungspreis<br />
von 15 € erworben<br />
werden.<br />
9
10<br />
personalIa<br />
Zur Verabschiedung unserer langjährigen Kollegen<br />
Gisela Kuster, Michael Neuhalfen und Michael Krause<br />
Drei Interviews. Dreimal dieselben<br />
Fragen. Und dennoch hat jeder<br />
unserer geschätzten, langjährigen<br />
Kollegen ganz eigene, interessante<br />
Antworten gefunden.<br />
Michael Neuhalfen:<br />
Wie lange haben Sie an unserer<br />
Musikschule gearbeitet?<br />
Seit 1972.<br />
Worauf haben Sie in Ihrer Arbeit<br />
besonderen Wert gelegt?<br />
Die Schüler auf geraden oder Um-<br />
Wegen mit Musik „anzustecken“.<br />
Gibt es eine besondere Begebenheit<br />
aus Ihrem Arbeitsleben (eine<br />
lustige, erstaunliche oder auch<br />
unerfreuliche), die Sie uns erzählen<br />
können?<br />
Es ist gibt zu jedem Adjektiv viele<br />
Begebenheiten.... da müsste man<br />
zusammensitzen, dann kann man<br />
besser erzählen...<br />
Was geben Sie den Kollegen als<br />
Tipp mit auf den Weg bzw.<br />
was wünschen Sie ihnen?<br />
Die Zeiten haben sich geändert.<br />
Trotzdem sind Humor und Gefühl für<br />
die Kinder immer noch zwei wichtige<br />
Kommunikations-Hilfen.<br />
Was geben Sie den Schülern als<br />
Tipp mit auf den Weg bzw.<br />
was wünschen Sie ihnen?<br />
Ich wünsche Ihnen ein Vorbild, Unterstützung<br />
aller Art und dass sie die<br />
eigene Freude an der Musik immer<br />
erhalten.<br />
Was haben Sie nach Ihrem<br />
Musikschul-Arbeitsleben vor?<br />
Weiter so zu machen...<br />
Ihr Motto?<br />
Ich habe kein Motto...<br />
höchstens... durch Umkehrung wird<br />
aus einer Quinte eine Quart und<br />
umgekehrt.... Das Leben ist paradox....<br />
die Parallelen treffen sich im<br />
Unendlichen .....ok?<br />
Gisela Kuster:<br />
Seit 39 Jahren bin ich an der Musik-<br />
schule <strong>Bonn</strong> tätig. Zuerst unterrich-<br />
tete ich nur ein paar Stunden wäh-<br />
rend meiner Studienzeit, ab 1981 war<br />
ich dann hauptamtlich angestellt<br />
und leitete die Fachgruppe Block-<br />
flöte von 1994 bis 2004.<br />
Mir war und ist es stets wichtig, die<br />
Blockflöte sowohl als Vorbereitungsinstrument<br />
für andere Instrumente<br />
wie Oboe, Klarinette, Fagott etc. zu<br />
sehen als auch als eigenständiges<br />
Soloinstrument, für das ein Hochschulstudium<br />
erforderlich ist.<br />
Demzufolge habe ich von Anfang an<br />
immer besonderen Wert auf einen<br />
schönen Flötenton, auf eine deutliche<br />
und differenzierte Artikulation<br />
als auch auf saubere Stimmung gelegt.<br />
Insgesamt hatte ich das Glück,<br />
in einer richtig schönen Zeit zu unterrichten,<br />
in der die Stadtkasse noch<br />
besser gefüllt war und die Schüler<br />
mehr Zeit für besondere Aktivitäten<br />
hatten. Dafür bin ich sehr dankbar!<br />
Viel Freude hat mir die Arbeit mit<br />
meinem Blockflötenensemble<br />
„Dolci“ gemacht, ebenso die Vorbe-<br />
reitung meiner Schüler auf Konzerte<br />
und den Wettbewerb „Jugend<br />
musiziert“.<br />
Ein ganz besonderes Unternehmen<br />
aber war das große Blockflötenor-<br />
chester in dem alle Spieler ab der<br />
Mittelstufe 1 aus allen Bezirken zu einem<br />
Ensemble von ca. 200 Spielern<br />
zusammengefasst wurden (und<br />
einzeln gestimmt wurde!). Es war<br />
ein echtes Ereignis auf dem <strong>Bonn</strong>er<br />
Markt: ein warmer Flötensound mit<br />
vierstimmigen alten Tänzen und flotten<br />
Tanzmusikbearbeitungen mit<br />
Bass und Schlagzeug.<br />
Am 30. Juni 2010 beginnt nun die<br />
Freistellungsphase in meiner Altersteilzeit<br />
und ich freue mich darauf,<br />
endlich alles in Ruhe ohne Hetze zu<br />
tun. Ich werde mich verstärkt meinen<br />
Sprachen Italienisch und Französisch<br />
widmen, der Garten wartet, im<br />
Haus ist einiges zu renovieren und<br />
ich werde Zeit für Handarbeiten und<br />
Sport haben. Am liebsten würde ich<br />
mit Cellounterricht beginnen, aber<br />
es wird wohl die Bratsche werden,<br />
nach dem Motto: Wie bringt man<br />
einen Bratschisten dazu, Tremolo zu<br />
machen? - Man zeige ihm eine Ganze<br />
Note und schreibe darüber „Solo“.<br />
(Ich entschuldige mich bei meinen<br />
Streicherkollegen, aber der Witz mit<br />
der Bassblockflöte, die länger brennt<br />
als ein Sopranino, ist noch älter).<br />
Zum Schluss möchte ich mich aus<br />
verschiedenen Gründen sehr herzlich<br />
bei folgenden Kollegen für<br />
ihre Hilfe bedanken: Uli Cox, Orsat<br />
Gozze, Michael Krause, Paul Rey<br />
Klecka, Stefan Bühl, Beatrix Ebersberg,<br />
Monika Tschurl, Monika Hagen<br />
und Dorothea Behrends.
personalIa<br />
Michael Krause:<br />
An der Schule bin ich seit 1987 und<br />
habe seither mehrere, sehr unterschiedliche<br />
Aufgabengebiete betreut.<br />
Gleichzeitig mit meinem Arbeitsbeginn<br />
wurde die Europäische<br />
Musikakademie <strong>Bonn</strong> gegründet, und<br />
ich wurde und bin bis zum heutigen<br />
Tag deren Geschäftsführer. Die Stadt<br />
<strong>Bonn</strong> hatte mich also <strong>zur</strong> Hälfte an<br />
die Akademie „ausgeliehen“. An der<br />
Schule unterrichtete ich in den ersten<br />
Jahren unter anderem auch das<br />
Fach Blockflöte. Später übernahm<br />
ich den „<strong>Bonn</strong>er Knabenchor“, der<br />
in unserer Musikschule angesiedelt<br />
war und in seinen „besten Zeiten“ mit<br />
über 40 Knaben ganz schön in unserer<br />
Region herum kam, oft auch unter<br />
Mitwirkung unseres damals noch<br />
bestehenden Kolleginnen/Kollegen-<br />
Orchesters. Mit der inzwischen verstorbenen<br />
sehr geschätzten Kollegin<br />
Hannelore Teske starteten wir schon<br />
zu Anfang der 90er Jahre das Projekt<br />
„Musikschule für Senioren“. Gemeinsam<br />
mit ihr schrieb ich die Empfehlungen<br />
für das Rahmen-Curriculum<br />
des Fachbereichs Gesang für den<br />
VdM. Nach dem Tod von Hannelore<br />
Teske übernahm ich die Leitung des<br />
Fachbereichs Gesang.<br />
Es hat mich immer gereizt, entweder<br />
selber Projekte für unsere Schule zu<br />
entwickeln oder solche zu übernehmen,<br />
die sich auf noch nicht ausgetretenen<br />
Pfaden bewegten. So haben<br />
wir Szenen aus Lortzings „Zar<br />
und Zimmermann“ hier in <strong>Bonn</strong> mit<br />
„hauseigenen“ Kräften gespielt und<br />
später als Ganzes Schuberts wenig<br />
bekannte Kammeroper „Der häusliche<br />
Krieg“ in <strong>Bonn</strong> und in mehreren<br />
Städten von NRW in eigener Inszenierung<br />
gebracht.<br />
Natürlich war auch „Jugend musiziert“<br />
immer wieder ein Thema, welches<br />
viel Engagement und Zeit kostete,<br />
aber vor allem eben auch viel<br />
Freude machte, wenn die Schülerinnen<br />
und Schüler dann erfolgreich<br />
waren. Aber es war mir immer auch<br />
wichtig, Schüler/innen zu unterrichten,<br />
die sich zwar weniger durch Genie,<br />
dafür aber durch eine große Hin-<br />
gabe an den Gesang auszeichneten.<br />
Auch wenn sie das dann für meinen<br />
Geschmack (und mein Nervenkostüm)<br />
manchmal einige Jahre zu lange<br />
durchhielten, als „vergebliche Liebesmühe“<br />
habe ich auch das nicht<br />
empfunden. Denn zu mehreren von<br />
diesen jungen Menschen habe ich<br />
noch heute einen lockeren Kontakt.<br />
Sie fragen mich auch nach Unerfreulichem<br />
in diesen 23 Jahren. Nun, das<br />
kann natürlich nirgendwo ausbleiben<br />
- noch dazu, wenn man es mit lauter<br />
Künstlern zu tun hat. Aber ich denke<br />
schon, dass unsere erweiterten Leitungssitzungen,<br />
so wichtig sie waren<br />
und sind, mitunter einige Minuten<br />
kürzer hätten sein können. Mein Mineralwasserverbrauch<br />
in diesen Sitzungen<br />
war oft immens.<br />
Unseren jüngeren Kolleginnen und<br />
Kollegen kann ich raten, nicht auf die<br />
Ideen anderer zu warten, sondern<br />
selber welche zu haben und sie dann<br />
auch zu verwirklichen – am besten<br />
im Team. Das macht nicht nur mehr<br />
Spaß, sondern es gibt auch mehr Power.<br />
Es hilft einem aber auch, nicht<br />
in lähmende Routine zu verfallen<br />
und damit dann schlimmstenfalls die<br />
Freude am Beruf zu verlieren.<br />
Für mich hat immer gegolten: Der<br />
Beruf ist fast alles! Aber zwischendurch<br />
lasse ich gerne auch andere<br />
singen und lese einen Krimi und mache<br />
auch ganz Unmusisches!<br />
Entsprechend wird sich dann auch<br />
mein nächster Lebensabschnitt gestalten,<br />
nur, dass die Prämissen dann<br />
vertauscht sein werden.<br />
Allen Kolleginnen und Kollegen wünsche<br />
ich für die Zukunft alles Gute<br />
und unserer Schule wünsche ich,<br />
dass sie unter den derzeit nicht nur<br />
erfreulichen Gegebenheiten so erfolgreich<br />
arbeitet wie in der Vergangenheit.<br />
Herausgeber: Der Oberbürgermeister der Stadt <strong>Bonn</strong>, Musikschule der Beethovenstadt <strong>Bonn</strong>,<br />
Presseamt, Besser Musik machen: Zeitung der Musikschule der Beethovenstadt <strong>Bonn</strong>,<br />
Ausgabe Juli 2010. Erscheinungsturnus: halbjährlich, Auflage: 800, Redaktion: Miriam Pohl,<br />
Dorothea Schultes-Lübbecke, Monika Tschurl, V.i.S.d.P.: Christoph Pinsdorf,<br />
Geschäftsführender Leiter der Musikschule, Gestaltung: Presseamt, Fotos: Musikschule und andere,<br />
Druck: Hausdruckerei<br />
11
Von Miriam Pohl<br />
Die Zahl in Klammern bezeichnet den<br />
gesuchten Buchstaben der Antwort.<br />
Das erste Lösungswort ergibt sich,<br />
wenn man alle gefundenen Buchstaben<br />
hintereinander liest. Alle Umlaute<br />
werden übrigens ausgeschrieben,<br />
also zum Beispiel ä wie ae.<br />
In welcher Tonart steht Beethovens<br />
einziges Violinkonzert? (1.)<br />
In welcher Stadt ist Beethoven<br />
begraben? (2.)<br />
An welcher Krankheit litt Beet-<br />
hoven in seinen späteren<br />
Jahren? (2.)<br />
In welcher Straße liegt das<br />
<strong>Bonn</strong>er Beethovenhaus? (1.)<br />
Auf welchem Platz in <strong>Bonn</strong><br />
wurde das früheste Beethoven-<br />
Denkmal aufgestellt? (3.)<br />
Wie hieß Beethovens Neffe, den<br />
Beethoven bei sich aufgenom-<br />
men hat? (4.)<br />
12<br />
räTsel<br />
Diesmal zum Thema „Ludwig van Beethoven“<br />
Wie hieß Beethovens Jugend -<br />
liebe? (2.)<br />
Wie heißt Beethovens heute wohl<br />
beliebtestes Klavierstück? (6.)<br />
Zu jeder der elf Fragen passt eine<br />
der unten aufgelisteten Zahlen. Hinter<br />
jeder Frage steht in Klammern,<br />
den wievielten Buchstaben ihr aus<br />
dem dazugehörigen Zahlwort benötigt.<br />
(Zahlen als Wort ausschreiben!)<br />
So erhaltet ihr das zweite Lösungswort.<br />
12 – 70 – 3 – 56 – 88 – 4 – 6<br />
– 138 – 5 – 40 – 18<br />
1. Wieviele Sätze hat Beethovens<br />
berühmte 9. Symphonie? (1.)<br />
2. Wieviele Tasten hat<br />
ein Klavier? (8.)<br />
3. Wieviele Musiker spielen<br />
in einem Trio? (2.)<br />
Lösung: _ _ _ _ _ _ _ _ - _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
4. Wie oft ist Beethoven<br />
umgezogen? (2.)<br />
5. Wieviele Buchstaben hat<br />
Beethovens vollständiger<br />
Name? (1.)<br />
6. Wieviele Musikstücke<br />
mit Opuszahlen hat Beethoven<br />
hinterlassen? (7.)<br />
7. Welches Jubiläumsjahr feiert<br />
die Städtische Musikschule der<br />
Beethovenstadt <strong>Bonn</strong> in diesem<br />
Schuljahr? (2.)<br />
8. Aus wievielen Halbtönen<br />
besteht eine Tonleiter? (3.)<br />
9. Wieviele Bezirksgebäude<br />
hat die Städt. Musikschule der<br />
Beethovenstadt <strong>Bonn</strong>? (4.)<br />
10. Wieviele Geschwister hatte<br />
Beethoven genau? (2.)<br />
11. Wie alt ist Beethoven<br />
geworden? (7.)<br />
Die vollständige Lösung bitte mit Name, Anschrift und gespieltem Instrument bis zum 15. August<br />
2010 an folgende Mailadresse senden: musikschule@bonn.de<br />
1. – 3. Preis: je ein Gutschein im Wert von 10 € für den<br />
Museumsshop des Beethoven-Hauses.<br />
PS: Hier ein wichtiger Tipp: Geht <strong>zur</strong> Lösung dieses Rätsels auf die Homepage des Beethoven-Hauses<br />
<strong>Bonn</strong>. Die Adresse lautet www.beethoven-haus-bonn.de. Dort gibt es unter dem Punkt „Eltern,<br />
Lehrer, Kinder“ eine sogenannte „Beethovenumfrage unter Kindern und Jugendlichen“, die es euch<br />
leicht machen wird, die richtigen Antworten zu finden.