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Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...

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Soziale Bedingungen umweltgefährdenden Verhaltens<br />

sein verhalten sich nicht durchgängig und konsequent umweltschonender als<br />

solche mit einem weniger ausgeprägten Bekenntnis zur Erhaltung der Umwelt.<br />

Auch konnte empirisch gezeigt werden, dass die Bereitschaft zu umweltschonendem<br />

Handeln von dem damit verbundenen Aufwand bzw. Verzicht<br />

abhängt: Sind die Kosten gering, so handelt man umweltschonend <strong>–</strong> bei<br />

hohen Kosten dagegen wird das Umweltbewusstsein nicht handlungsleitend.<br />

6 So ist z. B. die Mülltrennung in Deutschland eine Erfolgsgeschichte <strong>–</strong><br />

der Urlaubsflug nach Mallorca, Costa Rica <strong>oder</strong> in die Türkei aber auch. Die<br />

Mülltrennung lässt sich relativ leicht in den Alltag einbauen <strong>–</strong> der Verzicht auf<br />

den Urlaubsflug fällt dagegen deutlich schwerer.<br />

So zeigte sich sehr schnell, dass dieses Konzept einer Veränderung des<br />

Handelns zugunsten des Umweltschutzes allein durch Aufklärung dem komplexen<br />

Bedingungsnetz menschlichen Handelns nicht gerecht wird: Dieses<br />

Konzept ist zu einfach, zu optimistisch, zu wenig soziologisch. Es beruht auf<br />

einem idealistischen Menschenbild, das eine Übereinstimmung von Wissen,<br />

Wollen und Handeln postuliert, das den informierten, engagierten, verantwortungsbewussten,<br />

handlungskompetenten, rationalen Bürger voraussetzt.<br />

Diesem Anspruch wird der Alltagsmensch in aller Regel nicht genügen: So<br />

kann er seinen Alltag nicht bestehen.<br />

III. Hindernisse, die umweltschonendem Handeln im<br />

Alltag entgegenstehen <strong>–</strong> Über die Grenzen der Aufklärung<br />

Es gibt vermutlich nur wenige Menschen, die wissentlich und willentlich<br />

umweltgefährdend handeln <strong>–</strong> wenn es denn anders geht! Angesichts einer<br />

weit verbreiteten Akzeptanz der These von der Gefährdung unserer natürlichen<br />

Umwelt darf bei der Mehrheit der Bevölkerung die grundsätzliche Bereitschaft<br />

zur Umweltschonung unterstellt werden <strong>–</strong> was also hindert uns daran,<br />

uns entsprechend zu verhalten?<br />

In neun Thesen möchte ich mich mit diesen Hindernissen auseinandersetzen.<br />

Bei einigen meiner Aussagen kann ich mich kurz fassen: Sie leuchten unmittelbar<br />

ein und bedürfen keiner weiteren Erklärung <strong>–</strong> andere dagegen erfordern<br />

eine umfassendere Begründung.<br />

6 Andreas Diekmann/Peter Preisendörfer, Persönliches Umweltverhalten. Diskrepanzen<br />

zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: KZfSS, 44, 1992, 226<strong>–</strong>251.<br />

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